Das Korps der Cappins by H. G. Ewers

Das Korps der Cappins by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-07-01T01:00:00+00:00


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Als ich auf den Planeten Partisan zuraste, irrten meine Gedanken vorübergehend ab und beschäftigten sich absurderweise mit der Frage, wie ein so schönes Raumschiff wie meines auf einen so merkwürdigen Namen kam, wie es der Name MOPY II war.

Wenn ich bei der Namensgebung dieses Schiffes hätte bestimmen dürfen, ich hätte es MOLLY oder DOLLY genannt - oder vielleicht WITCHCRAFT, denn es war schon beinahe Hexerei, mit welchen Beschleunigungswerten der Brummkreisel durch den Zwischenraum fegte.

Allerdings hatte ich die vorgeschriebenen Sicherheitswerte weit überschritten und den Waring-Konverter um achtzig Prozent überbelastet. Dabei hatte ich das Gefühl gehabt, als wollte das Schiff jeden Augenblick zerplatzen wie eine Seifenblase.

Aber es war gutgegangen.

Als ich die MOPY II etwas unsanft neben dem Nullzeitdeformator aufsetzte, brachen drei Landestützen weg.

Eine prallte gegen das Hangarschott von MOPYs Aufbewahrungsraum.

Da würde der fette Albino mir wieder eine Predigt halten!

Ich holte das Amulett hervor und betrachtete das Relief auf seiner Vorderseite. Es zeigte in der Mitte einen Vogel, eine Schlange und ein rattenähnliches Tier, die sich gegenseitig in den Schwanz bissen, in den nächsten sechs Feldern eine Anhäufung von Landschaften, Tieren und Menschen und in den zwölf Außenfeldern Menschen in verschiedenen Lebensstadien.

Als ich mit den Fingern über das Relief strich, fühlte ich im Mittelteil ein schwaches Pulsieren. Ich zuckte zurück, aber dann überlegte ich mir, daß es durchaus das Pulsen meines Blutes sein könne, das ich spürte.

Ich schaltete den Telekom ein und sagte: „Hier spricht Captain a Hainu. Falls Sie meine Landung nicht bemerkt haben sollten, öffnen Sie wenigstens auf meine direkte Bitte hin das Tor zu MOPYs Hangar."

Keine Reaktion.

Abermals überkam mich die Ahnung von etwas Furchtbarem.

Am liebsten wäre ich wieder gestartet und hätte mich auf einem fremden Planeten verkrochen, aber ich wußte, daß ich es nicht fertig bringen würde, das fette Monstrum namens Dalaimoc Rorvic im Stich zu lassen.

Ich stand auf und verließ die Space-Jet. Zu Fuß ging ich auf den Nullzeitdeformator zu. Kurz bevor ich das Mannschott erreichte, öffnete es sich - und heraus stürzte eine kleine Gestalt im Raumanzug.

Dr. Bhang Paczek!

Sein Gesicht war von grauenvollem Entsetzen gezeichnet. Er sah mich nicht, wollte an mir vorbei in die Wüste laufen.

Ich ergriff Paczek am Ellenbogen und zog ihn gewaltsam in die Mannschleuse hinein. Die einströmende Luft bildete Wirbel von Eiskristallen, dann verwandelten die starken Solarstrahler an den Wänden die Luft wieder in den gasförmigen Aggregatzustand zurück.

„Was ist los?" fragte ich über Helmtelekom.

Paczek antwortete nicht. Sein vom Nikotingenuß graues eingefallenes Gesicht trug den erstarrten Ausdruck des Entsetzens. Die Augen blickten ins Leere.

Als das Innenschott aufglitt, klappte ich unsere Helme auf, verabreichte dem Wissenschaftler eine Ohrfeige und schrie: „Dr. Paczek, kommen Sie zu sich!"

Der schmächtige Hyperstruktur-Kalkulator zuckte heftig zusammen, dann holte er aus und schlug mir die Handfläche so unsanft ins Gesicht, daß ich mich gegen meinen Willen setzte.

„Sie sind ein Sadist!" schimpfte ich und rieb mir die mißhandelte Wange.

Bhang Paczek schien mich erst jetzt bewußt wahrzunehmen.

Er reichte mir die Hand und half mir aufstehen, dann sagte er: „Es ist gut, daß Sie wieder da sind, Captain aTatcher."

„Hainu!" korrigierte ich ihn.

„Selber Heini!" gab Paczek ärgerlich zurück.



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