Das Kommando by Vince Flynn

Das Kommando by Vince Flynn

Autor:Vince Flynn [Flynn, Vince]
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
Tags: Mitch Rapp 4
veröffentlicht: 2012-01-19T17:00:00+00:00


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Rapp gefiel nicht, was er hörte. Ihm war es immer wichtig, Risiken möglichst gering zu halten. Zwar ging er Gefahren keinesfalls aus dem Weg, doch bemühte er sich bei seinen Unternehmungen stets, die Erfolgsaussichten so günstig wie möglich zu gestalten. Die größte Sorge bereiteten ihm Dinge, auf die er keinen Einfluss hatte, wie zum Beispiel das Wetter. Gerade war vom Kommandanten der Belleau Wood die Mitteilung gekommen, dass sich die Wetterlage verschlechterte. Da die Windböen inzwischen Geschwindigkeiten von über hundert Kilometern pro Stunde erreichten, waren alle Flugbewegungen ausgesetzt, bis das Geschwader die andere Seite der Insel erreicht hatte.

Dennoch, versicherte er Rapp, würden sie und die Geiseln auf jeden Fall herausgeholt, denn die Piloten wüssten auch bei solchen Bedingungen, was sie zu tun hatten. Es könne nur sein, dass der Flug ein wenig unangenehm würde. All das trug in keiner Weise dazu bei, Rapps Sorgen zu zerstreuen. Große Worte und Draufgängertum waren eine Sache, die Wirklichkeit aber eine völlig andere. Waren die Forester unterstellten Hubschrauberpiloten wirklich imstande, sie unter diesen Umständen heil herauszuholen? Nach den Worten des Kommandanten waren sie das, aber bestand nicht auch die Möglichkeit eines Absturzes? Unbedingt. Hubschrauberflüge im Dunkeln waren sogar bei günstiger Witterung heikel, wenn aber noch stürmischer Wind, Regen und hügeliges Gelände hinzukamen, waren alle Zutaten für eine Katastrophe beisammen.

Gegen Foresters Behauptung von der Fähigkeit seiner Piloten setzte der CIA-Spezialist für Terrorbekämpfung ihm bekannte statistische Angaben: In den vergangenen zwanzig Jahren waren mehr Angehörige von Spezialeinheiten der Vereinigten Staaten bei Hubschrauberunfällen umgekommen als bei allen anderen Pannen und Unglücksfällen zusammen.

Rapp, Coleman und Jackson hatten unter einem dicht belaubten mächtigen Baum Zuflucht gesucht, der ihnen einen gewissen Schutz gewährte. Rapp legte die Hand auf sein Lippenmikrofon und sah zu Coleman hinüber.

»Was die Sache mit dem Hubschrauber angeht, hab ich kein gutes Gefühl«, raunte er. Der Ausdruck auf Colemans Gesicht zeigte ihm, dass dieser seine Sorge teilte.

»Ich bin auch nicht scharf darauf. Aber welche andere Möglichkeit haben wir? Willst du abwarten, bis das Unwetter vorbei ist, und das Lager erst kurz vor Morgengrauen stürmen?«

Auch diese Vorstellung sagte Rapp nicht sonderlich zu. »Nein, gewartet wird nicht. Jetzt ist der richtige Augenblick.«

»Wir haben eine ganze Menge Sprengstoff mitgebracht«, sagte Jackson. »Wir könnten versuchen, die Landefläche noch mehr zu vergrößern.«

»Das könnte sinnvoll sein«, räumte Rapp ein. »Aber mir behagt der Gedanke nicht, bei dem Wetter mit einem Hubschrauber rausgeholt zu werden.«

»Und wenn wir zurück ans Meer gehen?«, schlug Coleman vor.

»Das kann nur klappen, wenn uns niemand verfolgt.« Jackson wies über die Schulter zum Lager der Abu Sayyaf. »Sollten die es schaffen, einen Funkspruch abzusetzen, dass man sie angegriffen hat, könnte man uns den Weg abschneiden. Außerdem würden wir dann trotzdem einen Hubschrauber brauchen.«

»Nicht unbedingt«, sagte Coleman. Den Daumen auf dem Sendeknopf seines Funkgeräts, fragte er: »Wie ist die See in Lee unserer Insel hier?«

Es dauerte eine Weile, bis die Antwort kam, weil der Kommandant bei einem der Schiffe, die dem seinen voraus waren, hatte rückfragen müssen. »Im Augenblick gibt es eine Dünung von drei Metern Höhe.«

Coleman kannte die Antwort auf die nächste Frage, stellte sie aber trotzdem.



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