Das Inferno Roman by Richard Laymon

Das Inferno Roman by Richard Laymon

Autor:Richard Laymon [Laymon, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2010-08-01T22:00:00+00:00


25

Als Stanley aufwachte, wusste er sofort, wo er war: hinter dem Haus der Bensons, ausgestreckt auf einem der Liegestühle am Pool.

Er hatte sich auf den Liegestuhl geworfen, nachdem er aus dem Pool geklettert war.

Er hatte nicht vorgehabt, einzuschlafen. Eigentlich hatte er sich nur für ein paar Minuten ausruhen und von der Sonne trocknen lassen wollen. Offensichtlich war er jedoch eingedämmert. Eingedämmert und in Tiefschlaf versunken.

Jetzt konnte er sich nicht mehr bewegen. Es fühlte sich an, als ob ein riesiges heißes Gewicht auf seinem Rücken lag und ihn in die Kissen drückte. Aber es fühlte sich gut an, dieses Gewicht. Er wusste, dass es nur das heiße Sonnenlicht war.

Mit der Schwere hatte die Sonne nichts zu tun, die steckte in ihm. In seiner Haut, seinen Muskeln und seinen Knochen. In seinem Kopf.

Ich muss aufstehen, sagte er sich.

Aber er bewegte sich nicht.

Er fühlte sich so schwer, so friedvoll.

Vage fragte er sich, ob irgendjemand Sheila bereits gefunden hatte.

Ist doch egal, dachte er. Sie wird nicht fliehen. Sie wird immer noch da sein. Oder woanders. Aber ich stehe besser auf.

Er konnte sich nicht aufraffen.

Was immer du tust, schlaf bloß nicht wieder ein.

Werde ich nicht.

Das Polsterkissen unter seinem Gesicht roch frisch und sauber nach Chlor. Er nahm an, dass es beim Erdbeben vom überschwappenden Poolwasser durchnässt worden war. Er wünschte sich, dass es wie Sheilas Liegestuhlbezug roch - nach Sonnenlicht und Sonnenmilch, nach Schweiß, Strand und Zuckerwatte.

Zuckerwatte?

Das hier ist Sheilas Liegestuhlbezug, sagte er sich. Tun wir einfach mal so als ob.

Ja. Ich liege auf Sheilas Polster.

Und er sieht sich, wie aus einiger Entfernung, ausgestreckt auf dem Liegestuhl hinter Sheilas Hausruine. Die Arme hat er vor dem Gesicht verschränkt. Sein Rücken glänzt vor Schweiß. Das dünne Überbleibsel seiner Schlafanzughose klebt an seinen Hinterbacken.

Jetzt spürt er den weichen, feuchten Bezug unter sich.

Sheilas Bezug. Durchtränkt von ihren Cremes und Körpersäften.

Ich muss aufstehen. Muss zurück zu Sheila, bevor …

»Warum die Eile?«, fragt sie mit tiefer verführerischer Stimme.

Stanley wusste, dass sich das alles nur in seinem Kopf abspielte. Dass ihre Hände gar nicht auf seinem Rücken ruhten. Aber in seinem Kopf liegen sie groß und warm auf seinem Rücken, drücken ihn in die Polster, massieren seine Schultern.

»Du gehst nirgendwohin«, sagt sie ihm. »Zumindest noch nicht.«

Dann zieht sie seine Shorts hinunter, schiebt sie über seinen Hintern und zieht sie dann ganz aus.

Sie klettert auf ihn. Sie liegt auf ihm, heiß und schwerer als die Sonne. Ihr weiches Haarnest kitzelt ihn am Hintern. Ihre Brüste, die er knapp unterhalb seiner Schulterblätter spürt, fühlen sich groß an, glitschig und elastisch. Als sie an seinem Hals leckt und saugt, läuft ihm ein Schauer über den Rücken.

Stanley spürte den Schauer tatsächlich, als er sich das vorstellte.

Er musste sich unbedingt auf den Rücken drehen.

Dann stellte er sich vor, dass in dem Bezug ein Loch wäre. Ein Loch im Bezug und im Liegestuhl auf Höhe seines Unterleibs. So groß wie ein Tennisball. Groß genug, dass er reinpasste. Wenn er dieses Loch da unten hätte, würde er sich nicht mehr so eingeklemmt fühlen. Er müsste sich nicht auf den Rücken drehen.



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