Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) by Nix Garth

Autor:Nix, Garth [Nix, Garth]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
veröffentlicht: 2014-02-13T16:00:00+00:00

13

Ich kam zu mir mit der vertrauten Empfindung, dass Flimmerhärchen an meiner blutigen Nase saugten, und dem ungewohnten Piepen, Heulen und Kreischen verschiedener Alarmsysteme in der Kapsel. Doch die Kapsel bremste nicht mehr, ich befand mich im freien Fall, und das Haltenetz lockerte sich. Wirr wischte ich die Spinnfäden fort, griff nach oben und klappte den Hauptkontrollmonitor herunter – einen holografischen Würfel, der vor meinem Gesicht hätte landen sollen, doch für jemand Kleineren gemacht worden war und sich jeglicher Anpassung widersetzt hatte. Er projizierte oben auf meine Brust, so dass ich den Hals verrenken musste, um einen guten Blick zu haben.

Die Warnungen bezogen sich auf gefährliche Objekte auf Hochgeschwindigkeitsbahnen, die unsere derzeitige Flugbahn kreuzen würden. Selbst mein benebeltes Hirn brauchte nicht mehr als eine Sekunde, um zu erkennen, dass sie zunächst nicht schnell oder zielgerichtet genug flogen, um Raketen oder Geschosse anderer Art zu sein, und dass ich gerade – da sie eine große Bandbreite an Eigenschaften aufwiesen – auf einen Haufen ziemlich frischer Trümmer blickte, von denen einige noch immer Atmosphäre oder anderes abbliesen. Mit anderen Worten, ich beobachtete eine sich schnell ausbreitende Wolke, die aus den Überresten eines oder mehrerer Schiffe nach einem Raumkampf bestand.

Uns drohte keine unmittelbare Gefahr von den Trümmern, daher ließ ich meine Finger deutend und ziehend und schnipsend über das Hologramm fliegen, um den Kapselsensoren zu befehlen, nach etwas Ausschau zu halten, das viel wichtiger als die Relikte des Kriegs war: Ich musste wissen, ob intakte und manövrierfähige Schiffe oder andere Energiequellen in der Nähe waren.

Nicht, dass die Kapsel die Sensorenkapazität besessen hätte, ein Imperiales oder anderes High-Tech-Kriegsschiff zu entdecken, das lieber verborgen bleiben wollte, aber sie hätte doch – irgendwann – eines der in der Randzone üblichen Piraten- oder kleinen Staatsschiffe aufstöbern sollen, das die Ursache für diesen noch nicht lange zurückliegenden Aufruhr sein konnte.

Ich wartete eine für mein Gefühl wirklich lange Zeit, bevor das Display ein aktualisiertes Bild zeigte. Aktive Schiffe erschienen nicht darauf, wohl aber relativ nah eine schwächer werdende Energiequelle in einem auf dem Scan bewegungslos, aber intakt wirkenden Rumpf. Es war entweder ein beschädigtes Schiff oder vielleicht einer der Kontrahenten, der versuchte, sich mit heruntergefahrener Tech bedeckt zu halten.

Interessanterweise zeigte der aktualisierte Scan ebenso Energiequellen auf einem Planeten im vierten Orbit, sowohl auf dessen Oberfläche als auch in dem ihn unmittelbar umgebenden Raum. Die Trümmerwolke befand sich zwischen diesem Planeten und dem Wurmlocheinstieg, aus dem ich gekommen war. Es gab noch eine zweite, kleinere Trümmerwolke, von mir aus ein wenig weiter weg vom System; die Flugbahn der meisten Trümmerteile zielte auf etwas, das die Kapsel als Wurmlochausstieg einschätzte, aber nicht bestätigen konnte, obwohl es das sehr wahrscheinlich war, denn es gab eine Spur von der Strahlung eines Wurmlochtriebwerks, wie sie typisch für Schiffe war, die diesen Ausgang nahmen.

All das legte nahe, dass ein Gefecht stattgefunden hatte zwischen einem Angreifer, der aus demselben Wurmloch gekommen war wie ich, und einem Verteidiger – wahrscheinlich von diesem Planeten –, der versucht hatte, den Eindringling abzufangen. Ich hatte angenommen, dass die weiter entfernte

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