Das Haus Zamis 057 - Es wird kommen die Nacht by Logan Dee & Susanne Wilhelm

Das Haus Zamis 057 - Es wird kommen die Nacht by Logan Dee & Susanne Wilhelm

Autor:Logan Dee & Susanne Wilhelm
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror, Grusel, Hexen, Dämonenkiller
ISBN: 9783955722579
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2019-01-29T00:00:00+00:00


Zweites Buch: Es wird kommen die Nacht

Es wird kommen die Nacht

von Logan Dee

nach einem Exposé von Uwe Voehl

1.

Vergangenheit

Hieronymus war das Gespött der Klasse. Wieder mal. Vor der Geschichtsstunde hatten Peter und Harald ihn in den Schrank gesperrt und abgeschlossen. Vorher hatten sie ihm noch ein paar harte Schläge in den Bauch verpasst. Sie sahen schon seit Langem davon ab, ihm blaue Augen oder Blutergüsse zu verpassen. Das bestraften die Lehrer drakonisch. Aber Schläge dorthin, wo keine sichtbaren Spuren blieben, wurden auch nicht geahndet. Keine Beweise, keine Bestrafung.

Und Hieronymus hatte es schon seit Jahren aufgegeben, die anderen anzuschwärzen. Denn das nahmen sie zum Anlass, ihn hinterher noch härter zu schlagen. Die anderen, das waren nicht nur Peter und Harald, obwohl die beiden die stärksten Jungs in der Klasse waren. Die anderen … das waren eigentlich alle Jungen in der Klasse. Und selbst manche Mädchen hatten sichtliches Vergnügen, ihn zu quälen.

Hieronymus setzte sich auf den Boden im Innern des Schranks und wartete in der Finsternis. Gleich würde Dr. Thiele hereinkommen und ihn befreien. Bis dahin hatte es eh keinen Zweck, sich bemerkbar zu machen oder um Hilfe zu rufen. Die anderen hätten nur noch diebischere Freude daran.

Er zuckte zusammen und hätte fast laut aufgeschrien, als jemand gegen den Schrank trat. Dann hörte er Peters Stimme: 'Na, Schwuchtel, wie geht’s dir darin? Kriegst du noch Luft?'

Bildete er sich das nur ein, oder war die Luft tatsächlich dünner geworden?

Es war nur Einbildung, und das bezweckte Peter wahrscheinlich.

Hieronymus hörte ihn kichern, dann husten. Welche Gemeinheit heckte Peter jetzt wieder aus?

Im nächsten Moment erfuhr er es. Durch das Schlüsselroch drang Qualm. Zigarettenrauch!

Jetzt musste auch Hieronymus husten. Panik kam in ihm auf, als er nun tatsächlich kaum mehr Luft bekam.

'Lasst mich raus!', schrie er. 'Bitte!'

'Du Memme!', lachte Harald höhnisch. 'Hast wohl noch nie gequalmt, was?'

Nein, mit seinen dreizehn Jahren hatte bisher noch nie eine Zigarette geraucht. Allein bei der Vorstellung musste er husten. Harald und Peter standen in jeder Pause mit den Größeren in der Raucherecke und pafften. Wahrscheinlich kamen sie sich ziemlich erwachsen dabei vor.

'Heh, lebst du noch oder bist du schon krepiert da drin?', fragte Harald nach, weil er nicht gleich antwortete.

'Ich glaube, wir müssen ihn erst wachrütteln!', rief Peter.

Hieronymus schrie entsetzt auf, als sie den Schrank kippten, sodass ihm das obere Regalbrett auf den Kopf fiel. Dann ließen sie den Schrank seitwärts zu Boden krachen.

Verzweifelt stemmte sich Hieronymus mit Füßen und Händen an den Wänden ab, wurde aber dennoch hin und her geschüttelt.

Aber sie beließen es nicht dabei. Sie stemmten den Schrank noch einmal herum, sodass er schließlich auf dem Kopf stand.

Am Ende presste einer seiner Peiniger noch die glühende Zigarettenkippe durch das Schlüsselloch. Sie landete auf seiner Schulter. Er bemerkte sie erst, als sie sich durch sein Hemd gefressen hatte und seine Haut versengte.

Plötzlich hörte er sie alle davonlaufen, auf ihre Plätze.

Die Tür zum Klassenzimmer wurde aufgeworfen, und Dr. Thiele kam hereinspaziert.

'Was ist hier wieder los?', brüllte er. 'Wer hat hier geraucht? Ich rieche es doch!'

Dr. Thiele war dafür bekannt und berüchtigt, dass er meistens nicht die Geduld hatte, lange auf eine Antwort zu warten.



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