Das Haus Zamis 034 - Sonst fressen dich die Raben! by Susanne Wilhelm & Catalina Corvo

Das Haus Zamis 034 - Sonst fressen dich die Raben! by Susanne Wilhelm & Catalina Corvo

Autor:Susanne Wilhelm & Catalina Corvo [Wilhelm, Susanne & Corvo, Catalina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror, Mystery, Dorian Hunter, Dämonenkiller, Coco Zamis
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2013-05-21T00:00:00+00:00


Zweites Buch: Sonst fressen dich die Raben!

Sonst fressen dich die Raben!

von Catalina Corvo

nach einer Story von Uwe Voehl

1.

Wien (Vergangenheit)

'Der kleine Georg. Na, du bist aber groß geworden. Pass bloß auf, Thekla, dass er nicht zu fett wird.'

Georg verzog das Gesicht und sah nicht glücklich aus. Aber er blieb brav stehen, wie Vater es befohlen hatte, und erduldete, dass Tante Sandra ihm über die Wange strich. Coco hatte niemand gesagt, wo sie stehen sollte, und so hatte sie sicherheitshalber hinter Mama Schutz gesucht und beobachtete die Ankunft der Verwandten mit Aufregung. Georg hatte erzählt, dass sie bestimmt Geschenke dabei hatten, weil Onkel und Tanten so etwas für ihre Nichten und Neffen mitbrachten. Die Kinder hofften auf Schokolade, die ihnen ihre Mutter viel zu selten erlaubte.

Die anderen Geschwister waren alle aus dem Haus und so konnte die Beute zu zweit aufgeteilt werden.

Darum presste Georg bloß die Lippen zusammen, als Tante Sandras lange blutrote Fingernägel dünne rote Linien auf seiner Haut hinterließen. Coco mochte Tante Sandra nicht besonders. Sie war fremd und sagte seltsame Sachen zu Papa, die Coco nicht verstand. Darüber wurde Mama ärgerlich. Coco bemerkte, wie sie die hinterm Rücken gekreuzten Hände zu Fäusten ballte. Onkel Behemoth aber war noch schlimmer. Er lachte zu laut und zu brüllend und würdigte die Kinder keines Blickes, bevor er sich mit Vater in die Bibliothek verzog, um dort etwas zu trinken. Coco begriff nicht, warum man dazu in die Bibliothek gehen musste. Die Milch und der Saft waren doch im Kühlschrank in der Küche.

Tante Sandra und Mama blieben im Wohnzimmer zurück, und das bedeutete, dass auch Coco und Georg bleiben mussten. Die Tante musterte Georg mit einem abschätzenden Blick. So ähnlich wie der gruselige alte Skarabäus Toth immer Coco anschaute, wenn er Vater besuchen kam. Sie hatte dieses Starren in Gedanken den Durchleuchte-Blick getauft, weil er sich so ekelhaft anfühlte. Zum Glück kamen solche Besuche selten vor. Diesmal bekam Georg den Ekelblick ab.

'Er macht sich ganz gut für einen kleinen Bastard.' Das Lob der Tante klang freundlich, aber Coco spürte genau, dass irgendwo verborgen in dem seidig glatten Lächeln der Tante eine spitze Nadel lauerte, die nur darauf wartete, zuzustechen.

'Wie sehr ich doch dein Interesse an meinen Kindern zu schätzen weiß', gab Mama zurück.

Die Frauen tranken Tee.

'Schließlich bin ich vom Fach', sagte die Tante, nachdem sie einen Keks geknabbert hatte.

'Ach ja, richtig. Du bist Kindermädchen.'

'Ausbilderin.'

'Gouvernante.'

'Lehrerin!'

Die beiden Frauen sahen einander streng an.

Schließlich lachte die Tante auf. Der Laut war unecht, aber trotzdem lustig. Die Kinder kicherten mit. Das wiederum freute Tante Sandra.

'Wo habe ich nur meine Manieren und meinen Kopf?', murmelte sie. 'Hier, ihr Süßen. Ein kleines Geschenk. Esst nicht alles auf einmal.'

Eine Handbewegung zauberte zwei kleine Schüsseln hervor. Darin war eine Art Creme, die verdächtig nach Schokolade aussah und auch so roch.

Wie hungrige Harpyien stürzten sich die Kinder auf die Süßigkeit. Sie hatte einen besonderen Geschmack nach Eisen und einer anderen Süße, die nichts mit Schokolade zu tun hatte und ein wenig an Wurst erinnerte. Georg erkannte den Ursprung und hob den Kopf.

'Da ist Blut drin.



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