Das Gesetz der Orks by Peinkofer Michael

Das Gesetz der Orks by Peinkofer Michael

Autor:Peinkofer Michael [Michael, Peinkofer]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-04-06T04:00:00+00:00


BUCH 2

ABAL ORSON UULON

(DER KAMPF UM DIE INSEL)

1.

SGOLANN TUR

Er hatte es gespürt.

Für einen kurzen Moment.

Und dann, später, noch einmal.

Zuerst hatte er es noch für eine Täuschung gehalten, für einen Streich, den ihm seine Sinne spielten nach all der Zeit, die vergangen war und in der er vergeblich nach einem Weg gesucht hatte, aus der Verbannung zu entfliehen. Aber als es das zweite Mal geschah, da war er sich sicher gewesen, dass es keineswegs das Alter oder die Last der Jahre waren, die ihn narrten.

Es war tatsächlich passiert!

Die Pforte war geöffnet worden, und das bedeutete, dass die Zeit der Verbannung zu Ende ging.

Endlich …

Nach all den Jahrhunderten, in denen er vergeblich gehofft und seine Kraft darauf gesetzt hatte, den Bann zu brechen und in jene Welt zurückzukehren, die ihn einst verstoßen hatte. Die Pforten wieder zu öffnen, die den Schlüssel zu Macht und Herrschaft bargen, war das Ziel gewesen, das er mit aller Beharrlichkeit verfolgt hatte. In der Überzeugung, dass es nur auf die Menge an Energie ankam, die er dafür einsetzte, hatte er den Berg nach Kristallen durchwühlen lassen, hatte Tausende von Wesen versklavt auf der Suche nach dem Geheimnis, während er gleichzeitig eine Armee herangebildet hatte, um dereinst zurückzukehren und sich zu nehmen, was ihm genommen worden war. Und nun, da sein geschundener, nur von Zauberkraft am Leben gehaltener Körper kurz davor gewesen war, aufzugeben und ihm den Dienst zu versagen, war es geschehen.

Den Grund dafür kannte er nicht, und er war ihm auch gleichgültig. Jemand war so dumm oder so dreist gewesen, das Schicksal herauszufordern. Und dieser Jemand war verantwortlich dafür, dass sich das Heer der Dunkelelfen nun erhob, um die Welt der Sterblichen zu erobern – und diesmal würde es keine Streiter des Lichts geben, die sich ihnen in den Weg stellten, keine Zauberei und keinen Elfenkönig.

Die Macht des Bösen würde triumphieren, und das Banner der Dunkelelfen würde über Erdwelt wehen …

Nur etwas störte diesen Eindruck – und das waren die Präsenzen, die er fühlte, seit sich der Schlund das zweite Mal geöffnet hatte, denn sie waren ihm auf verhängnisvolle Weise vertraut. Nicht, dass er sich direkt an sie erinnert hätte – dazu war zu viel Zeit vergangen, und der Einfluss jener Mächte, in deren Dienst er sich gestellt hatte, hatte seine Erinnerung zugunsten der Gegenwart verblassen lassen und unter Bergen von Bosheit begraben.

Dennoch spürte er etwas, eine alarmierende Vertrautheit, die ihn tief in seinem Inneren berührte. Etwas, das zu ihm gehört hatte und ein Teil von ihm gewesen war.

Einst, vor langer Zeit …

Dieses Etwas trübte seinen Triumph, denn er spürte, dass es seinetwegen auf die Insel gekommen war und dass es seinen Plänen gefährlich werden konnte.

Er beschloss, die Dun'rai einzuberufen.

Die Dunkle Legion musste in Marsch gesetzt werden.

Die Zeit der Veränderung war angebrochen.



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