Das Geheimnis von Orcas Island by Nora Roberts

Das Geheimnis von Orcas Island by Nora Roberts

Autor:Nora Roberts [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783641121198
Google: INu-Rmn7J-sC
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2013-06-26T22:00:00+00:00


7. KAPITEL

Ein wichtiger Aspekt von Ronalds Ausbildung hatte darin bestanden zu lernen, einen Auftrag auf gründliche und sachliche Art durchzuführen. Er hatte es stets als seine zweite Natur empfunden, beides zu tun. Bisher. Doch jetzt beabsichtigte er aus sehr persönlichen Gründen, gründlich zu sein.

Nachdem er Charity verließ, erwartete er, Bob allein im Büro vorzufinden, und er hoffte, ihn dort allein vorzufinden. Er wurde nicht enttäuscht.

Bob saß vor dem eingeschalteten Computerbildschirm, den Telefonhörer am Ohr. Geistesabwesend winkte er Ronald zu und setzte dann das Telefonat fort. »Gut, Mr. Parkington. Also ein Doppelzimmer für den fünfzehnten und sechzehnten Juli. Ich habe es notiert.«

»Legen Sie auf«, verlangte Ronald.

Bob hielt nur einen Finger hoch, signalisierte damit, er sei gleich durch mit dem Gespräch. »Ja, einschließlich Bad und Frühstück. Ihre Reservierung …«

Ronald schlug mit einer Hand auf das Telefon, unterbrach die Verbindung.

»Was, zum Teufel, tun Sie da?«

»Ich frage mich, ob ich mir die Mühe machen soll, mit Ihnen zu reden, oder ob ich Sie lieber gleich umbringe.«

Bob sprang vom Stuhl auf und brachte hastig den Schreibtisch zwischen sich und Ronald. »Hören Sie, ich weiß, dass Sie einen unangenehmen Morgen hatten …«

»Wirklich? Unangenehm. Das ist ein nettes, höfliches Wort dafür. Aber Sie sind auch ein netter, höflicher Mann, nicht wahr?«

Bob blickte zur Tür und fragte sich, ob er die Chance hatte, sie zu erreichen. »Wir sind alle ein bisschen gereizt wegen Charitys Unfall. Sie könnten wahrscheinlich einen Drink vertragen.«

Ronald trat zu einem Stapel Computerhandbücher und förderte einen silbernen Flachmann zu Tage. »Ihrer?« fragte er. Bob starrte ihn an. »Ich nehme an, Sie halten ihn hier versteckt für die langen Abende, wenn Sie bis spät arbeiten – und allein. Wundern Sie sich nicht, wieso ich wusste, wo er zu finden ist?« Er stellte die Flasche ab. »Ich bin darauf gestoßen, als ich vor ein paar Nächten hier eingebrochen bin und die Bücher durchgesehen habe.«

»Sie sind eingebrochen?« Bob wischte sich mit dem Handrücken über die plötzlich trockenen Lippen. »Das ist eine miese Art, Charity zu danken, dass sie Ihnen einen Job gegeben hat.«

»Ja, da haben Sie Recht. Fast so mies, wie Charitys Gasthaus zu benutzen, um Falschgeld in Umlauf und Verbrecher aus dem Land zu bringen.«

»Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Bob machte einen vorsichtigen Schritt zur Tür. »Verschwinden Sie hier, DeWinter. Wenn ich Charity erzähle, was Sie getan haben …«

»Aber Sie werden es ihr nicht erzählen. Sie werden ihr gar nichts erzählen – noch nicht. Aber Sie werden es mir erzählen.« Ein einziger Blick ließ Bob reglos in seinem vorsichtigen Schritt zu Tür verharren. »Versuchen Sie, zur Tür zu kommen, und ich breche Ihnen ein Bein.« Ronald schüttelte eine Zigarette aus der Schachtel. »Setzen Sie sich.«

»Ich brauche mir das nicht gefallen zu lassen.« Bob machte einen Schritt zurück, fort von der Tür, fort von Ronald. »Ich werde die Polizei rufen.«

»Nur zu.« Ronald entzündete die Zigarette und beobachtete Bob durch eine Rauchwolke. »Ich war sehr versucht, dem Sheriff heute Morgen alles zu erzählen, was ich weiß. Aber das hätte mir die Genugtuung genommen, persönlich mit Ihnen und Ihren Komplizen abzurechnen.



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