Das Geheimnis der Mangrovenbucht by Mary Scott - Joyce West

Das Geheimnis der Mangrovenbucht by Mary Scott - Joyce West

Autor:Mary Scott - Joyce West [West, Mary Scott - Joyce]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


9. Kapitel

Als Verity ihm die Schlüssel aushändigte, sagte Wright: »Sie werden verstehen, Mrs. Holder, daß wir einfach alles anschauen und durchsuchen müssen, obwohl uns diese Aufgabe nicht sehr viel Spaß macht. Aber es gehört zu meiner Pflicht, die Papiere Ihres Mannes durchzusehen, in der Hoffnung, darin irgend etwas zu entdecken, was Licht auf seinen Tod werfen könnte. Wissen Sie, ob er den Großteil seiner Geschäftsunterlagen hier aufbewahrte oder in seinem Stadtbüro?«

»Ich glaube in der Stadt, aber ich weiß es nicht genau. Doch ich vermute, daß hier auch einiges vorhanden ist.«

Der Schreibtisch war ein eindrucksvolles, mächtiges Möbelstück, typisch für einen Mann wie Holder. Wright begann, die Papiere der Reihe nach durchzulesen, aber er entdeckte nicht sehr viel Interessantes; die üblichen Rechnungen, Kontoauszüge, Quittungen. Er suchte vergeblich nach einer großen, unerklärlichen Einzahlung auf eine Bank oder etwas Ähnlichem, denn das wäre zumindest ein Hinweis auf Erpressung gewesen und hätte somit ein Motiv für den Mord sein können.

Plötzlich entdeckte er einige Unterlagen im Zusammenhang mit der geplanten Kupfermine, was bewirkte, daß er einen tiefen Seufzer ausstieß. Das bedeutete das Ende seines Verdachtes auf Walker und einen weiteren Beweis für den Wahnsinn, sich von einem unangenehmen Äußeren beeinflussen zu lassen. Walker war zweifellos ein ungehobelter, unansehnlicher Bursche, aber ebenso sicher hatte er Holder nicht ermordet. Im Gegenteil, er hatte allen Grund dazu, ihn am Leben zu erhalten, da aus den Papieren hervorging, daß das angebliche >Syndikat< nur aus Holder und Walker bestand und daß der Ermordete die Suche nach Kupfer auf Walkers Grund hätte finanzieren sollen.

»Na ja«, murmelte Wright enttäuscht, »eines ist sicher. Es gibt einen Mann, der Holder lieber lebendig als tot sah — und bisher ist Walker der einzige, von dem man das behaupten kann.«

Das hatte der Farmer natürlich auch gemeint, als er erwähnte, daß er Holder nur von geschäftlichen Dingen her kannte. Es sah außerdem so aus, als ob der Großteil ihrer Geschäfte schriftlich abgewickelt worden wäre, denn es fanden sich etliche Kopien von Holders Briefen und die Originale von Walkers Antworten. Holder war ganz bestimmt nicht der Mann gewesen, der sich mit einer mündlichen Zusage zufriedengegeben hätte; aus diesem Grunde hatten sich die beiden vermutlich nicht sehr oft getroffen.

Enttäuscht, daß sein Hauptverdacht sich als unbegründet erwies, wandte sich Wright wieder dem Schreibtisch zu und lächelte, als er entdeckte, daß dieser die übliche Geheimlade besaß. Da derartige Vorrichtungen ihm nicht neu waren, gelang es ihm ohne viel Mühe, diese zu öffnen; doch diesmal war er echt enttäuscht. Darin lag keine Liste von schuldigen Männern und deren Geheimnissen, sondern lediglich ein Foto und ein Brief. Ersteres war in keiner Weise interessant, es zeigte nur eine Gruppe Touristen, die im Halbkreis um einen Wasserfall herumstanden, der sich irgendwo im englischen Lake District befinden mußte.

Wright blickte das Bild mit verwirrtem Stirnrunzeln an. »Warum sollte man so etwas verstecken?« murmelte er. »Ganz normal aussehende Leute. Nichts Besonderes an ihnen.«

Dann öffnete er den Briefumschlag und überflog den Inhalt. Dabei stieß er ein leises Pfeifen aus und las den Brief ein zweites Mal, noch aufmerksamer. Hier lag der Schlüssel zum Ganzen.



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