Das Geheimnis der Alchimistin - Historischer Kriminalroman by Alfredo Colitto

Das Geheimnis der Alchimistin - Historischer Kriminalroman by Alfredo Colitto

Autor:Alfredo Colitto
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Page Turner
veröffentlicht: 2011-02-09T05:00:00+00:00


Sobald Mondino das Zimmer verlassen hatte, ließ Uberto Guido Arlotti rufen. Der ehemalige Priester wartete in einem Nebenzimmer und kam sofort zu ihm.

»Von nun an musst du Mondino wie ein Schatten folgen«, befahl ihm der Inquisitor. »Ich möchte wissen, wohin er geht, was er tut, mit wem er sich trifft. Und vor allem muss ich erfahren, wo sich dieser angebliche Student versteckt, der in dem Haus wohnte, in dem der Brand ausgebrochen ist. Er nannte sich Francesco Salimbene, aber das ist nicht sein richtiger Name. Nun wird er einen anderen angenommen haben. Mondino sucht ihn gewiss auf, um ihn zu warnen.«

»Wie Ihr wünscht, Vater«, antwortete Guido. »Aber befürchtet Ihr nicht, dass Mondino ebenfalls flüchtet?«

»Nein, sein Leben ist hier, er wird nicht fliehen. Er nützt uns, solange er frei ist, und das weiß er.«

Guido Arlotti nickte. »Ich mache mich sofort an die Arbeit.”

Er verließ umgehend das Zimmer.

Gerardo drehte dem Bettler den Rücken zu, dem sie die Kleider geraubt hatten, und bewegte sich langsam zu der gegenüberliegenden Seite des unterirdischen Gewölbes. Hugues de Narbonne folgte ihm. Der Mann konnte ihn nicht erkannt haben, denn sie hatten ihn von hinten angegriffen, doch sie durften das Risiko, dass er sie entdeckte, nicht unterschätzen. Falls sie den Mann aus Ferrara nicht auf dieser Seite des Raumes fanden, wäre es besser für sie, den Raum zu verlassen, ohne noch einmal an dem Bettler vorüberzugehen, der halbnackt mit lauten Worten sein Schicksal beklagte, ohne die Silbermünze zu erwähnen, die Gerardo ihm als Entschädigung für Beutel und Gewand in die Hand gelegt hatte.

Die beiden bewegten sich langsam vorwärts und achteten darauf, nicht auf die Habseligkeiten zu treten, die überall auf dem Boden verstreut lagen. Allmählich füllte sich das Gewölbe immer weiter mit Männern und Frauen. Zum Glück schienen viele sich untereinander nicht zu kennen, so dass die Anwesenheit der beiden verkleideten Templer nicht auffiel. Gerardo fragte jeden, an dem er vorbeikam, wo er den Mann aus Ferrara finden könnte, doch ohne Erfolg. Einige kannten ihn nicht einmal, andere erzählten ihm, dass er in letzter Zeit immer hier unten geblieben war, aber wo er jetzt war, konnten sie ihm nicht sagen. Mittlerweile hatten Gerardo und Hugues schon den höchsten Punkt auf den Treppen erreicht, wo zwei Männer und eine Frau unreife Äpfel in einem Tontopf kochten. Als Gerardo sie nach dem Krüppel fragte, beäugte ihn die Frau misstrauisch. Sie war ungefähr zwanzig Jahre alt und hätte schön sein können, wäre sie nicht so überaus mager gewesen und hätten ihr nicht zwei Schneidezähne und ein Eckzahn gefehlt.

»Warum sucht ihr ihn?«, fragte sie.

Gerardo erzählte die Geschichte, die sie sich ausgedacht hatten: Sie seien von Ravenna vertrieben worden, gab er an, und auf dem Weg hierher hätte ihnen ein anderer Bettler empfohlen, nach ihrer Ankunft in Bologna einen Krüppel aufzusuchen, der der Ferrareser genannt wurde. Er wäre ein guter Mensch und würde ihnen dabei helfen, sich in der Stadt zurechtzufinden.

»Der Ferrareser soll ein guter Mensch sein?«, lachte der ältere der beiden Männer, ein rundlicher Typ mit grauen Locken. »War der, der euch



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