Das Geheimnis Des Siebten Richters by Isau Ralf

Das Geheimnis Des Siebten Richters by Isau Ralf

Autor:Isau, Ralf [Isau, Ralf]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 9783442367832
Amazon: 3442367832
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuchverlag
veröffentlicht: 2007-11-29T00:00:00+00:00


Die Prophezeiung vom Brunnen

Zirgis hatte weder Yonathan noch dem erzürnten Felin eine weitere Gelegenheit zum Einspruch zugebilligt. Dafür war er viel zu begeistert von seinem neuesten Einfall. Wenn es Yonathan nicht gelänge, Gold herzustellen, müsste er im Palast bleiben, und wenn doch… nun, ein güldenes Trostpflaster war allemal besser als nichts.

Als Yonathan dann aber zwei Tage später tatsächlich einen Kupfer-Even in Gold verwandelte, war der Kaiser doch sprachlos. Nicht lang allerdings. Misstrauisch ließ er sich das Geldstück geben, klemmte es zwischen die Zähne und prüfte die Festigkeit des gelben Metalls. Zu Yonathans großer Besorgnis zeigten sich rötliche Risse auf der Bissstelle. Er versicherte, dass die Apparatur, die er aus Glaszylindern, Tonscheiben und einer Füllung verschiedener Flüssigkeiten aufgebaut hatte, einfach etwas mehr Zeit benötige, um die Goldschicht dicker werden zu lassen. Der Kaiser blieb skeptisch, selbst dann noch, als der offenbar beeindruckte Barasadan sich für Yonathan verwendete.

»Auch wenn die preziöse Metamorphose noch instabil sein mag, hat er doch eine fulminante Leistung vollbracht! Ich finde, das sollten Majestät honorieren.«

Zirgis ignorierte die Empfehlung seines Hofgenies und brüllte stattdessen: »Haben sich denn jetzt alle gegen mich verschworen? Selbst wenn er Gold gemacht hat – es ist nicht genug! Er bleibt hier, der Stab bleibt hier, alle bleiben. Beschlossen und…«

»Welcher Stab, Majestät?«, unterbrach Yonathan die besiegelnde Formel unschuldig. Er musste nun doch seinen letzten Trumpf ausspielen.

Zirgis schien jeden Sinn für Humor verloren zu haben. »Treib es nicht zu weit, Knabe!«, funkelte er Yonathan an. »Ich spreche von dem Stab Haschevet, wie du sehr wohl weißt. Jener Stab, den du ständig in dieser seltsamen langen Ledertasche mit dir herumträgst.«

»Ihr meint in dieser Tasche, Hoheit?« Yonathan deutete auf den Walhautköcher und lächelte. Er drehte sich auf dem Stuhl um, nahm das Behältnis von der Lehne und öffnete den Deckel.

Die Anwesenden hielten gespannt die Luft an.

Alsdann fiel die Kaiserin in Ohnmacht.

»Was ist nun das schon wieder für ein Trick?«, polterte der Kaiser. »Erst Eis, dann Gold und jetzt eine – Ratte?«

Der Masch-Masch kletterte auf Yonathans Schulter und blickte neugierig auf die am Tisch sitzenden Herren und die vornüber gekippte Dame.

»Wenn ich Euch korrigieren darf, Majestät, das ist keine Ratte, vielmehr dürfte es sich dem Phänotypus nach um einen Verwandten der…«

»Erspare mir deine Belehrungen, Bara!«, unterbrach der Kaiser die Erklärungen seines Genies und wandte sich drohend an Yonathan. »Wo hast du den Stab gelassen? Ich warne dich, Schwindel mich nicht an!«

»Er ist in Baltans Haus, schon seit dem ersten Tage, da Ihr mich in Eurem Palast gefangen haltet«, antwortete Yonathan.

Zirgis schnaufte. »Ich halte dich nicht gefangen! Du hast das Vorrecht bei mir am Hofe zu Gast zu sein. Du und – wenn es sein muss – auch dieses Vieh da.«

»Das ist ein Masch-Masch; sie heißt Gurgi und tut niemandem was.«

»Oh!« Das war die wieder zum Leben erwachte Kaiserin. »Ein Weibchen. Und keine Ratte. Eigentlich ganz niedlich, dein – Masch-Masch? Darf ich ihn mal…?«

»Schweig still!«, herrschte Zirgis seine Gemahlin an. »Und du, Knabe Yonathan, du wirst auf dem schnellsten Wege zu Baltans Haus eilen und den Stab hierher holen. Und



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