Das Gangsterbuero by Robert Brack

Das Gangsterbuero by Robert Brack

Autor:Robert Brack [Brack, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Thrillers, Espionage
ISBN: 9783864381812
Google: H9tyDAAAQBAJ
Herausgeber: Edition Nautilus
veröffentlicht: 2015-08-05T11:24:28.527000+00:00


19

»Das könnt ihr alles morgen in der Zeitung lesen«, sagte Malakoff.

Sie saßen auf seiner Dachterrasse im Schein einer kitschig wirkenden, altmodischen Straßenlaterne. Jaily lag zufrieden im Liegestuhl und grinste vor sich hin. Malakoff hatte den Springbrunnen angestellt. Die Laterne beleuchtete das glitzernde Goldfischbecken, und man konnte die Fische sehen, die dicht unter der Wasseroberfläche herumschwammen.

»Was soll der Quatsch mit der Zeitung?«, rief Lis. »Ich will jetzt auf der Stelle wissen, was überhaupt los ist!«

Sie saß auf einem Stein neben dem Becken und spielte mit der einen Hand im Wasser.

Jaily kicherte albern: »Ich nehme noch einen Planter’s Punch.«

»Der Arsch ist schon betrunken«, sagte Lis.

»Soll ich dir auch noch einen mixen?«

»Ich hab noch«, sagte Lis und hielt ihren Margarita in die Höhe.

Jaily sah fragend zu Malakoff hin, der in einem der hölzernen Decksessel saß. Er hatte wieder seinen rostbraunen Morgenmantel übergezogen, damit er in der kühlen Nachtluft nicht fror. Auf dem Kopf trug er eine hellbeige Schirmmütze, um den Hals einen dunkelblauen Kaschmirschal. Er sah aus wie ein zufriedener Pensionär.

»Keinen Alkohol mehr für mich«, sagte Malakoff, »sonst fall ich noch vom Dach.«

Jaily ging durch die Terrassentür ins Innere. Durchs Fenster konnte man sehen, wie er sich an der Bar zu schaffen machte.

Lis tauchte ihre Hand ins Wasser und versuchte einen Goldfisch zu schnappen. Sie war aggressiv und hatte keine Lust, es zu verbergen.

»Das schaffen Sie nicht«, sagte Malakoff mit träger Stimme, »die sehen zwar nicht so aus, aber sie sind viel zu schnell.«

»Wieso sind da keine Schleierschwänze drin?«

»Eben aus diesem Grund. Schleierschwänze sind lahm. Grauenvoll überzüchtet. Ich mag das nicht. Ich überlege, ob ich mir ein Aquarium mit Kampffischen anschaffen soll. Für meine Bibliothek. Was halten Sie davon?«

»Piranhas?«

»Die sind doch viel zu groß. Nein, diese winzigen, aggressiven Kampffische.« Er deutete mit Daumen und Zeigefinger an, wie klein diese Fische waren.

»Wenn sie für Menschen nicht gefährlich sind, sind sie doch langweilig.«

»Wenn’s nach Ihnen ginge, müsste ich wohl Piranhas in dieses Goldfischbecken tun?«

»Genau. Die würden dann zuallererst mal diese dämlichen Goldfische auffressen.«

»Was haben Sie denn gegen Goldfische?«

»Sie sind harmlos.«

»Deswegen gibt es sie ja.«

Lis zog ihre Hand aus dem Wasser: »Seit wann siezen wir uns eigentlich?«

Sie nahm einen Schluck von ihrem Cocktail und verzog angewidert das Gesicht.

»Seit wir geschäftlich miteinander zu tun haben.«

»Das hatten wir doch vorher auch.«

»Vergnügen«, sagte Malakoff, »es handelte sich um ein Freizeitvergnügen.«

»Nicht für mich.«

Malakoff lächelte verlegen.

Jaily trat wieder nach draußen, mit einem neuen Planter’s Punch in der Hand.

Er sah das verunsicherte Gesicht von Malakoff und die finstere Miene von Lis.

»Um was geht’s denn?«, fragte er.

»Goldfische und Piranhas«, sagte Lis.

»Kann man beides nicht essen«, sagte Jaily.

»Können wir nicht mal über was Vernünftiges reden?«, fragte Lis genervt.

»Die Bar ist neu bestückt«, sagte Malakoff. »Aber mit Essen sieht es eher schlecht aus.«

»Ich werd mir wohl noch was besorgen müssen«, sagte Jaily. »Setz dich endlich hin!«, sagte Lis.

Jaily ließ sich in den Liegestuhl fallen und nahm einen Schluck von seinem Cocktail.

Lis stand auf, hob demonstrativ die rechte Hand und zählte die einzelnen Punkte an ihren Fingern ab: »Erstens will ich wissen, wer in dem Haus wohnt, das wir beobachtet haben.



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