Das Flammenzeichen - SIGMA Force - Thriller by James Rollins

Das Flammenzeichen - SIGMA Force - Thriller by James Rollins

Autor:James Rollins
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2011-05-09T04:00:00+00:00


Na großartig.

Kowalski hatte vom anderen Ufer aus beobachtet, wie Rachels Stute gestolpert war. Ihr Pony verbrannte im Flussbett. Wie sollte er es ans andere Ufer schaffen? Sein Wallach war kleiner als Grays Hengst und nicht halb so schnell wie Rachels Stute. Außerdem hatte das Tier keine Eier und war deshalb eher schreckhaft.

Kowalski fasste sich an den Bauch. Er hätte längst mit der Diät anfangen sollen, zu der Liz ihn drängte.

»Worauf warten Sie noch?«, rief Gray vom anderen Ufer her.

Kowalski reckte den Zeigefinger. Er tätschelte dem Pony den Hals. »Du schaffst das … hab ich recht?«

Das Pony warf den Kopf und verdrehte angstvoll die Augen.

Jetzt wird’s ernst, Kumpel.

Er ritt ein Stück zurück, dann verlängerte er den Anlauf noch ein weiteres Mal. Trotzdem zögerte er. Auch das Pony war aufgeregt. Es wollte sich einfach nicht beruhigen und tänzelte nervös auf der Stelle. Für sie beide ging es um alles oder nichts.

Wir müssen ruhiger werden, uns einen Moment sammeln…

Unmittelbar hinter ihnen explodierte eine Kiefer. Sie ging hoch wie ein Römisches Licht. Flammen loderten empor, Aststücke prasselten auf Kowalskis Jacke und den Rumpf des Ponys.

Vollgepumpt mit Adrenalin, machte der Wallach einen Satz nach vorn. Kowalski wäre beinahe aus dem Sattel gefallen, doch er fand rasch das Gleichgewicht wieder. Das Pony galoppierte auf die Uferböschung zu und hob ab.

Wäre Kowalski tapferer gewesen, hätte er laut gejauchzt. Oder wie ein Cowboy gewinkt. So aber beugte er sich vor und klammerte sich mit beiden Händen am Wallach fest.

Wie aufs Stichwort sackte in diesem Moment das ganze Flussbett in einem Feuerinferno in sich zusammen. Ringsumher schossen Flammen hoch.

Kowalski kniff die Augen zusammen, gehüllt in sengende Hitze.

Dann kam der Wallach am anderen Ufer auf. Beim Aufprall wurde Kowalski über den Kopf des Ponys nach vorn geschleudert. Er flog durch die Luft und landete in einer Schneewehe. Dort blieb er benommen auf dem Rücken liegen und machte Inventur.

Immer noch am Leben…

Er drückte sich hoch und richtete sich auf. Mit zitternden Beinen taumelte er zu seinem Pony. Er schlang ihm die Arme um den Hals und drückte es fest.

»Gut gemacht, du eierloser Freak.«

Zwanzig Minuten später ritt die erschöpfte Gruppe einen felsigen Pfad entlang, der aus dem Tal hinausführte. Die Flammen warfen unstete Schatten an den Hang. Das ganze Tal brannte und qualmte.

Seichan, der alle Knochen im Leib wehtaten und die hundemüde war, saß hinter Kowalski im Sattel. Sie blickte zu Gray und Rachel hinüber. Sie ritten zu zweit auf dem Hengst. Rachel hatte Gray die Arme um die Hüfte geschlungen und den Kopf an seine Schulter gelehnt. Nach dem beinahe tödlichen Zwischenfall war sie Gray nicht mehr von der Seite gewichen; seine Entschlossenheit und Ruhe gaben ihr Kraft.

Seichan bemühte sich, über Rachels Verletzlichkeit hinwegzusehen.

Eine weitere Zurücksetzung würde sie jedoch nicht so leicht verkraften.

Sie registrierte, wie die beiden miteinander verschmolzen, wie mühelos sie eins wurden. Als sie hinter Gray im Sattel gesessen hatte, hatte sie sich ebenfalls an ihm festgehalten, hatte seinen Schweiß gerochen und die Wärme seines Körpers gespürt. Doch das war auch schon alles gewesen. Für ihn war sie nicht mehr gewesen als ein Gepäckstück.



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