Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin by Monika Felten

Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin by Monika Felten

Autor:Monika Felten
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Fantasy
ISBN: 9783492700665
Herausgeber: © Piper
veröffentlicht: 2012-01-06T08:33:36+00:00


Es war eine kurze, aber heftige Beratung, in der Bayard keinen Hehl daraus machte, die Gegenwart der Uzoma nicht auch nur einen Herzschlag lang dulden zu wollen. Wortgewaltig bekräftigte der rotbärtige Katauren-Heermeister seine Überzeugung, dass die drei Stammesfürsten nur friedliche Absichten vortäuschten, um sie dann auf dem langen Weg durch die Höhlen des Pandarasgebirges heimtückisch zu meucheln. Artis und Tarun bestärkten ihn darin, und auch Keelin trug sich mit ähnlichen Befürchtungen, wenngleich er einschränkend anmerkte, den Worten der Sehrein Ylva Vertrauen zu schenken.

Maylea sagte nichts, musterte die feindlichen Krieger, die zwanzig Schritte enfernt bei Oona und Ylva standen, jedoch mit hasserfülltem Blick. Ajana entging nicht, wie sich ihre Finger immer wieder nervös um das Heft ihres Kurzschwertes schlossen, als könne sie den Griff danach nur mühsam unterdrücken.

Auch Ajana hielt sich mit Äußerungen zurück. Sie wusste um Mayleas und Bayards furchtbare Vorgeschichte und konnte sowohl die Entrüstung als auch die Rachegelüste nachvollziehen. Wie alle empfand auch sie Misstrauen und Furcht gegenüber den hoch gewachsenen Kriegern mit dem fremdartigen Äußeren. Doch als Außenstehende waren diese Gefühle bei ihr nicht so ausgeprägt wie bei den anderen. Das Gespräch mit Faizah hatte ihre Vorurteile ausgeräumt, in den Uzoma nichts als grausame, mörderische Bestien zu sehen. Vielmehr empfand sie nun, dass hier ein Volk verzweifelt um sein Überleben kämpfte.

Jenseits der Schreckensnachrichten, die sich in Nymath um das dunkelhäutige Volk rankten, schien die Lebensweise der beiden Völker sehr ähnlich, wenn man einmal außer Acht ließ, dass die Uzoma in ihrer Verzweiflung dem verwerflichen Glauben an den dunklen Gott anheim gefallen waren.

Dass die drei Krieger ihrem Volk über das Schicksal des Heeres berichten wollten, nachdem das Tribunal nun nicht stattfand, erschien ihr einleuchtend. Allerdings war es ihr angesichts des offen zur Schau getragenen Hasses auf beiden Seiten unverständlich, warum Ylva so hartnäckig darauf bestand, dass beide Gruppen den Weg gemeinsam zurücklegten.

Die Befürchtungen, die Bayard hegte, lagen nahe, ebenso jedoch der Gedanke, dass auch die Uzoma nicht vor Racheakten sicher waren.

All das musste Ylva nur allzu bewusst sein, und Ajana fragte sich insgeheim, was die Seherin des kleinen Volkes mit ihrem eindringlichen Wunsch wirklich zu erreichen hoffte.

»… sollten wir nicht vergessen, dass vor allem Ajana in großer Gefahr ist.« Der Klang ihres Namens lenkte Ajanas Aufmerksamkeit wieder auf die leise geführte Unterredung und auf Inahwen, die soeben ihre Bedenken kundtat. »Wir haben keine Kenntnis darüber, wie viel sie über Ajana wissen«, hörte sie die Elbin flüstern. »Doch wenn … dann ist ihr Leben in höchster Gefahr.« Inahwen schüttelte den Kopf und seufzte. »Dennoch, ich sehe keinen Ausweg. Wenn wir Nymath vor dem Schlimmsten bewahren wollen, sind wir auf die Hilfe der Vaughn angewiesen. Und wie es aussieht, wird uns diese Hilfe nur dann zuteil, wenn wir uns auf den Handel einlassen.«

»Das … das ist eine hinterhältige Androhung!« Bayard stieß einen ärgerlichen Laut aus und ballte die Fäuste. Die innere Zerrissenheit und das zähe Ringen widerstreitender Gefühle standen dem Heermeister deutlich ins wettergegerbte Gesicht geschrieben. Der Hass auf die Uzoma wütete in ihm mindestens ebenso stark wie der Wunsch, seine Heimat vor den Feuerkriegern zu schützen.



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