Das Augsburg-Experiment (German Edition) by Alfred Wallon

Autor:Alfred Wallon [Wallon, Alfred]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Uksak E-Books
veröffentlicht: 2017-08-26T22:00:00+00:00

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Sonntag 28. November 2016

Augsburg, Uni-Klinikum gegen 8.30 Uhr

Als er wieder zu sich kam, wusste er im ersten Moment gar nicht, wo er war. Verwirrt hob er den Kopf und blickte dann in das freundlich lächelnde Gesicht einer jungen Frau im weißen Kittel, die neben einem älteren Mann stand, der ebenfalls mit einem weißen Kittel bekleidet war.

„ Guten Morgen, Herr Gerber“, wurde er begrüßt. „Es ist alles in Ordnung Sie hatten einen Unfall und befinden sich jetzt in der Uni-Klinik hier in Augsburg.“

„ Verdammt“, fluchte Frank Gerber, als er sich für einen winzigen Moment zu heftig bewegt hatte und dann einen bohrenden Schmerz verspürte. Erst dann fühlte er mit der rechten Hand das Pflaster an der Schläfe.

„ Sie sollten sich noch etwas Ruhe gönnen“, meldete sich jetzt der Arzt wieder zu Wort. „Seien Sie froh, dass Sie soviel Glück hatten. Wie fühlen Sie sich jetzt?“

„ Als wenn eine Horde Elefanten über meinen Kopf getrampelt wäre“, gab er zu.

„ Das wird schon wieder“, klärte ihn der Arzt auf. „Sie haben sich auch noch einige Abschürfungen zugezogen. Sie können von Glück sagen, dass es dabei geblieben ist. Sie werden erst einmal ein oder zwei Tage hierbleiben müssen.“

„ Auch das noch“, murmelte Frank Gerber angesichts dieser Neuigkeiten. „Hören Sie, Doktor - ich habe eigentlich gar keine Zeit. Ich muss...“■

„ Sie sind wohl auch einer dieser Menschen, die immer von Termin zu Termin rennen, wie?“, erwiderte der Arzt mit etwas gereizter Stimme. „Sie sollten froh sein, dass Sie noch am Leben sind. Haben Sie aus diesem Unfall denn nichts gelernt?“

„ Ich bin ja nicht schuld daran gewesen. Dieser andere Wagen kam einfach und...“

„ Das erzählen Sie besser der Polizei“, unterbrach ihn der Arzt. „Draußen vor der Tür wartet ein Hauptkommissar Brandner, der Sie sprechen möchte.“

Auch das noch, stöhnte Frank Gerber innerlich auf, bemühte sich aber, dass man ihm das nicht ansah. Dann stimmte er dem Arzt aber zu, dass er bereit war, mit dem Hauptkommissar zu sprechen. Vom Bett aus konnte er sehen, wie Brandner das Zimmer betrat und abwartete, bis der Arzt und die Krankenschwester gegangen waren.

„ Immer sind es Typen wie Sie, die mir die Ruhe meines Wochenendes stehlen“, sagte er zur Begrüßung. „Wenn es nach mir ginge, dann sollte man das gleich bestrafen...“

„ Es geht aber nicht nach Ihnen, Hauptkommissar Brandner“, antwortete Frank Gerber und setzte sich vorsichtig im Bett auf.

„ Und jetzt erzählen Sie mir mal, was geschehen ist“, verlangte der gereizte Brandner. „Ich kenne Sie gut genug, um zu wissen, dass Sie wieder mal bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken, Gerber. Wer war es denn diesmal? Ein Ehemann, den Sie bei einem Seitensprung erwischt haben, weil Sie ihm zu nahe auf die Pelle gerückt sind? Ich bin schon sehr gespannt, Ihre Sicht der Dinge zu erfahren...“

Er sagte das in einem Tonfall, als wenn er schon alles im voraus wusste - und das machte Gerber wütend. Das Verhältnis zwischen ihm und Hauptkommissar Brandner war schon seit einem Jahr ziemlich angespannt - ohne dass es eigentlich einen triftigen Grund dafür gab. Wahrscheinlich

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