Das Alphabet der Sinne. Erotischer Roman. by Larissa Adams

Das Alphabet der Sinne. Erotischer Roman. by Larissa Adams

Autor:Larissa Adams [Adams, Larissa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Erotik, Sex, Liebe, Geheimnis, Oral, Masturbation, Meditation, Liebesschaukel, ficken
ISBN: 978-3-95952-109-3
Herausgeber: dotbooks GmbH
veröffentlicht: 2016-01-07T23:00:00+00:00


Kapitel 5

»Jetzt erzähl mir, wieso du hier bist. Ich dachte, du lebst in Chicago, hast längst Frau, Hund und mindestens drei Kinder. Und woher kommt dieser Wandel? Von wegen innere Einkehr und Entspannung. Du hattest doch früher keine esoterische Ader.«

Wir saßen auf Bengts unbeschreiblicher Dachterrasse. Er hatte die Wohnung offen gestaltet und auch hier wieder, wie schon im Sonnenzimmer, seine Liebe zu breiten Fensterfronten ausgelebt. Ein Teil der Terrasse war überdacht, was den Übergang von innen nach außen verwischte, es war wie ein vergrößerter Wohnraum. Mein Blick wanderte von einem liebevollen Detail zum nächsten. Das Highlight war ein riesiges Schaukelbett, das ein Viertel der überdachten Fläche einnahm. So etwas hatte ich noch nie gesehen, es sah aus wie ein überdimensionierter Schaukelstuhl. Bengt beobachtete mich, sah, dass ich dieses eigenartige Möbelstück bestaunte.

»Ein Freund von mir aus Kanada hat das entworfen. Er ist Holzkünstler, und ich liebe seine Arbeiten. Das Bett ist erst letzte Woche angekommen. Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, es zu genießen.«

»Das können wir nachholen«, gab ich zurück und konnte die Bilder nicht zurückdrängen, die in mir hochkamen.

Bengts leises Lachen zeigte mir, dass er genau wusste, was in meinem Kopf ablief. Das Gefühl der Vertrautheit, dieses Wissen, was im anderen vorging, war wieder da, genau wie früher. Aber es war nicht mehr wie früher. Zwischen damals und heute lagen viele Jahre, viele Erfahrungen. Und, wenn ich an Bengts Mutter dachte, auch viele Lügen.

Bengt hatte inzwischen ein neues Leben und auch ich hatte mich verändert – nicht nur äußerlich. Plötzlich wurde mir bewusst, wie verrückt diese Situation gerade war. Vertraut und fremd zugleich.

Hastig nahm ich einen Schluck von dem köstlichen Rotwein und konzentrierte mich auf Bengt. Die Wohnung, die Details und auch das Schaukelbett mussten warten. Ich wollte jetzt endlich wissen, wieso …

»Ich hab es nicht ausgehalten«, fing Bengt an zu erzählen. Auf sein Timing war Verlass. »Es war grauenvoll. Ich hab acht Monate gekämpft, hab den toughen Geschäftsmann gespielt, und es hat mich fast zerrissen. Irgendwann ging nichts mehr. Diese Zwänge, der Druck der Familie. Ich bin zusammengebrochen, so sehr, dass ich in ein Sanatorium eingewiesen wurde. Meine Mutter war außer sich. Ihr Sohn: ein Versager! Dr. Mouning – er hat mich während meines Aufenthalts in seiner Privatklinik und auch in der Zeit danach betreut – hat Stunden damit verbracht, mit ihr zu sprechen. Sie hat, glaube ich, mehr Zeit mit ihm verbracht als ich. Er hat mit einer unglaublichen Geduld versucht, ihr klarzumachen, dass sie mich zerstört, wenn sie mich nicht aus ihren Fängen lässt. Irgendwann hat sie nachgegeben, nicht, dass sie auch nur das geringste Verständnis gehabt hätte. Weit gefehlt, das hat sie bis heute nicht. Aber sie musste klein beigeben, schließlich ging es um die Familienehre. Und die drohte, durch den missratenen Sohn beschmutzt zu werden.

Jetzt bin ich mit ihrer Erlaubnis und ganz offiziell das schwarze Schaf der Familie, und mein Cousin hat meinen Platz eingenommen. Ich bekomme Unterstützung, ansonsten möchte die Familie nichts mehr mit mir zu tun haben.« Bengt grinste. »Das ist tatsächlich der echte Gewinn, viel mehr wert als das Geld.



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