Dark Heroine – Autumn Rose by Gibbs Abigail

Dark Heroine – Autumn Rose by Gibbs Abigail

Autor:Gibbs, Abigail
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2014-08-19T00:00:00+00:00


Danach veränderte sich so einiges.

Ich blieb in Burrator, bis meine Eltern am Donnerstag wieder nach Hause kamen. In der Zwischenzeit war mein Haus gesichert worden, und Edmund übernahm es persönlich und heldenhaft, sich mit meinen Eltern zu treffen und ihnen zu erklären, warum ein Schild um unser Grundstück errichtet worden war, der »unbefugtes Betreten« aufstöbern sollte, und warum mehrere Mitglieder der Athan Cu’die – die sich normalerweise ausschließlich um die Atheneas und ihre Liebsten kümmerten – in unmittelbarer Nähe postiert waren. Meine Mutter regte sich ziemlich auf, und ich bewunderte Edmunds Mut, als er ihr geradeheraus sagte, dass die Schutzmaßnahmen nach seinem Willen sogar noch umfassender ausgefallen wären. Falls mein Vater diesen Riesen von einem Mann oder seinen Nachnamen erkannte, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.

Ich gewöhnte mich rasch an mein neues, durchaus bequemes Leben. Unter der Woche blieb ich bei Fallon, bis meine Eltern donnerstags aus London zurückkamen. Dann fuhr ich für eine »Familienauszeit« nach Hause. Das Wochenende verbrachte ich dann wieder in Burrator. Das bedeutete zwar, dass ich nicht mehr ins Café konnte, aber die Arbeit dort war ohnehin unerträglich geworden, und außerdem hatte es sich mein Vater zur Gewohnheit gemacht, mir Geld zuzustecken, wenn meine Mutter nicht hinsah. Da ich immer mit Fallon und Edmund im Auto fuhr, brauchte ich es nicht für den Bus, und eines schönen Tages flog ich in die Stadt und kaufte mir ein neues Paar Schuhe für die Schule. Sie waren allerdings ein bisschen anders als meine üblichen Treter: Schnürschuhe mit Absatz, damit ich mir ein bisschen größer vorkam. Ich stolzierte in meinem Zimmer auf und ab und übte, darin zu gehen, zog die Schnürsenkel fester und probierte sie mit verschiedenen Outfits an, da sie mir nur für die Schule fast zu schade waren. Als ich sie zum ersten Mal in Kable trug, war ich ziemlich nervös, obwohl ich früher bei Hof schon öfter hochhackige Schuhe getragen hatte. Fallon gefielen sie.

Nach und nach gewöhnten sich unsere Mitschüler sogar an Edmund und Richard, und das anfängliche Interesse, das Gwen und ein paar andere an ihnen gezeigt hatten, verwandelte sich geradezu in Heiligenanbetung. Sogar Valerie benahm sich und äußerte nicht mal eine geflüsterte Beleidigung gegen mich oder Fallon. Jedenfalls nicht wenn wir es hören konnten.

Violet Lee verschwand zum ersten Mal seit August aus den Sechs-Uhr-Nachrichten und erschien nicht mehr auf den Titelseiten der Zeitungen. Sogar die Oktoberausgabe der Quaintrelle enthielt kaum Vampirklatsch. In ihrer Abwesenheit verschwanden auch meine Visionen, wofür ich dankbar war.

Nach zwei Wochen bemerkte ich schließlich, was da gerade geschah. Plötzlich fiel mir auf, dass ich zwei volle Mahlzeiten am Tag herunterbrachte, nicht wie in letzter Zeit höchstens eine. Ich schlief jede Nacht acht Stunden, was dazu führte, dass ich manchmal lange aufblieb und einmal sogar durchmachte und mit Fallon und Alfie einen Filmmarathon genoss. Am nächsten Tag fühlte ich mich nicht weniger energiegeladen als sonst. Es war, als würde ich die Welt allmählich wieder einholen, die bisher im Schnellvorlauf an mir vorbeigerast zu sein schien. Jetzt erkannte ich, dass dies jedoch nur an der alles verschluckenden Trägheit gelegen hatte, der ich vollkommen erlegen war.



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