Daniel Taylor und das dunkle Erbe by Monica Davis

Daniel Taylor und das dunkle Erbe by Monica Davis

Autor:Monica Davis [Davis, Monica]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-2628-1
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2013-02-25T17:00:00+00:00


»Was für ein Idiot!« Marla, die weiterhin unsichtbar war, sah Silvan und seiner Menschentussi durch das Fenster hinterher, wie sie zum Nachbargrundstück hinübergingen. Missmutig schlenderte sie durch die Wohnung, auf der Suche nach etwas Alkoholischem. Irgendwie war Silvan schwer zu überreden, und das machte ihr zu schaffen. Er musste jedoch freiwillig mit ihr kommen und sich dem Hohen Rat geistig vollkommen öffnen, weil nur dann bestimmte Bereiche in seinem Gehirn zugänglich wurden. Die Oberen konnten sonst seine dämonische Seite nicht vollständig hervorholen. Silvan musste ihnen vertrauen, wie sie werden, sich von ihnen leiten lassen.

»Ja, dazu bin ich wieder gut genug«, murmelte sie frustriert. Die Oberen trauten sich nicht, Silvan nach unten zu holen, denn er könnte einen Schrecken bekommen und sich für immer vor ihnen verschließen – hatten sie behauptet. »Was für ein Quatsch!« Marla war nicht auf den Kopf gefallen, sie spürte genau, dass die anderen ihr etwas verschwiegen, was Silvan betraf. Sie war ohnehin nur ein Handlanger, der niemals in Geheimnisse eingeweiht wurde, was sie frustrierte. Wenn sie allerdings nicht bald Resultate lieferte, würde Xandros sehr ungemütlich werden. Von Metistakles ganz zu schweigen. Aber Silvan folgen und weiter auf ihn einreden, dass er mit ihr kommen solle, würde sie jetzt bestimmt nicht, nachher überraschte sie ihn noch beim Knutschen.

Igitt! Er war so … menschlich! So voller Gefühle! Wie er dieses Mädchen zuvor im Arm gehalten hatte! Marla schüttelte sich.

In der Küche machte sie sich sichtbar. Das kostete weniger Energie, und solange sich die anderen die Nasen an der Scheibe platt drückten, musste sie hier nicht mit Gesellschaft rechnen.

Im Kühlschrank suchte sie nach einem Bier. Leider wurde sie nicht fündig, daher schlug sie die Tür zu und seufzte laut.

»Langweilt dich die Party?«, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sie klang erwachsener als die der anderen Jungs auf der Feier, aber Marla drehte sich nicht um. Sie hatte keine Lust auf Konversation – schon gar nicht mit einem Menschen.

Sie hasste alle Menschen!

»Hmm«, brummte sie daher, in der Hoffnung, der Kerl würde gleich wieder verschwinden – was er jedoch nicht tat.

»Ich bin auch nur hier, weil mich meine Cousine förmlich auf Knien angebettelt hat zu kommen.« Er trat neben sie, während Marla so tat, als interessierten sie die verschiedenen Chipssorten auf der Ablage.

Marla spürte die Hitze seiner Gestalt, so nah war er ihr, und sie konnte ihn riechen!

Teufel noch mal, der Typ duftete vielleicht gut! Sehr männlich.

Jetzt wurde Marla neugierig und drehte den Kopf. Sie schaute geradewegs in das herrlichste Paar blauer Augen, das sie jemals gesehen hatte. Sie wurden von langen, goldenen Wimpern umrahmt und helle Sprenkel zierten die Iris. Marla konnte sich kaum von ihnen losreißen.

Ihr Blick wanderte tiefer, zu seinen perfekt geschwungenen Lippen. Und erst diese Grübchen! Warum musste der Typ sie auch anlächeln?

Marlas Herz flatterte. Verdammte Menschen. Es gab schon ein paar selten schöne Exemplare unter ihnen, und da hieß es immer: Nur die Dämonen wären so gut aussehend, damit sie die Menschen leichter manipulieren konnten.

»Hi, ich bin Michael Standon, aber meine Freunde nennen mich Mike.« Der Blondschopf im Pharao-Kostüm streckte ihr die Hand hin.



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