Damenwahl by Georgette Heyer

Damenwahl by Georgette Heyer

Autor:Georgette Heyer [Heyer, Georgette]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-3179-0
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2016-05-14T16:00:00+00:00


Kapitel 12

Sosehr Mr. Westruther Kitty aus der Fassung zu bringen vermochte, war sie doch mit den Ergebnissen ihrer Strategie nicht unzufrieden. Sie hatte sicherlich seine Aufmerksamkeit gefesselt. Wenn er die Geschichte der Verlobung nicht glaubte (und er zeigte alle Anzeichen, sie nicht zu glauben), zwang ihn die stillschweigende Weigerung beider Partner, die Wahrheit zu gestehen, zusammen mit Kittys anscheinendem Mangel an Interesse an seinen Tätigkeiten, seine Taktik zu ändern. Er zweifelte nicht an seiner Fähigkeit, dieser Komödie in jedem Augenblick nach seinem Belieben ein Ende setzen zu können, denn er war sich wohl bewusst, dass sie ihn jahrelang angebetet hatte. Aber er hatte nicht vor, sich durch sie oder seinen Großonkel Matthew Bedingungen diktieren zu lassen oder seine Karten aufzudecken. Nichts im Leben hatte ihn so geärgert wie Mr. Penicuiks Ultimatum. Natürlich beabsichtigte er, eines Tages zu heiraten. Ebenso sicher hatte er vorgehabt, die auf dem Land erzogene Unschuld Kitty zu seiner Frau zu machen, da er der festen Überzeugung war, dass entweder er oder sie Mr. Penicuiks Vermögen erben würde. Aber er war keine Figur auf dem Schachbrett Mr. Penicuiks. Und – Spieler, der er war – er hätte lieber auf jeden Penny dieses beträchtlichen Vermögens verzichtet, als einer solchen Aufforderung, wie er sie erhalten hatte, Folge zu leisten. Außerdem setzte er auf seine Sicherheit: Kitty war sein, wenn er nur mit dem Finger schnippte. Er fürchtete keine Konkurrenz seitens seiner Vettern, und wenn er überrascht gewesen war, als er von Kittys Verlobung mit Freddy erfuhr, so hatte das nur einen Augenblick gedauert. Nach kürzester Überlegung wurde ihm klar, was Kittys Grund gewesen sein musste. Es amüsierte ihn. Er konnte es sogar schätzen! Und obwohl er vorhatte, sie ein bisschen zu strafen, nahm er ihr ein solches Aufblitzen von Temperament nicht übel. Aber wie unwichtig als Rivale Freddy auch sein mochte, so gefangen war Mr. Westruther doch nicht von seinem Selbstbewusstsein, dass er nicht die Gefahr erkannte, dass Kitty der Schmeichelei anderer und ansehnlicher Freier verfallen könnte. Einem hübschen Mädchen – und Mr. Westruther war überrascht, als er entdeckte, wie hübsch Kitty sein konnte, wenn sie mit aller Eleganz und modisch aufgeputzt war –, das von den Standens in die Gesellschaft eingeführt wurde und von der Aura großer finanzieller Erwartungen umgeben war, konnte es an Verehrern nicht mangeln. Mr. Penicuik mochte sehr stolz sein darauf, sein Wort stets zu halten - Jack hätte jedoch keine große Summe darauf verwettet, dass der Onkel ihm auch dann den Vorzug geben würde, wenn sich Kitty in Arnside am Arm eines wirklich glänzenden Freiers präsentieren sollte.

Als Mr. Westruther ihr den Chevalier d’Evron aus reinem Unfug vorgestellt hatte, hatte er seine eigenen Gründe, mit einer Gefahr aus dieser Richtung nicht zu rechnen. Dass sie Dolphintons absurde Aufmerksamkeiten ermutigte, verstand er nicht, konnte sie jedoch achselzuckend abtun. Es gab bei Weitem passendere Junggesellen, bei denen es unklug gewesen wäre, sie nicht zu beachten. Insbesondere einer, ein junger Pair, hatte unverkennbare Anzeichen eines sich entwickelnden Tendre für eine so lebhafte und ungezierte kleine Dame gezeigt. Und



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