DEUTSCHLAND, HAB MUT! by Florian Tanyildiz Erman Tanyildiz

Autor:Florian Tanyildiz , Erman Tanyildiz [Florian Tanyildiz , Erman Tanyildiz]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: FinanzBuch Verlag
veröffentlicht: 2017-01-11T23:00:00+00:00

Den anderen einbeziehen, statt ihn auszugrenzen

Willkommenskultur auf interpersonaler Ebene zu leben ist eine ebenso alltagsrelevante Aufgabe wie der Abbau von individuellen Vorurteilen. Hierbei geht es darum, Beziehungen aufzubauen. Zu einer sozialen Beziehung gehören stets mindestens zwei Menschen. Meist sind es aber mehr, zum Beispiel wenn sich Menschen auf einer Party oder in einem Verein begegnen. Bestimmte soziale Kompetenzen erleichtern hierbei die Kommunikation, den Austausch und damit auch die Einbeziehung von neuen Mitgliedern. Stellen wir uns vor, ein junger Flüchtling will im örtlichen Fußballverein mitspielen. Ist es nicht eine große Erleichterung für ihn, wenn der Trainer ihn gleich am Anfang jedem Anwesenden persönlich vorstellt? Ähnlich wird jeder von uns empfinden, der sich in einer Situation wiederfindet, in der er wenige oder keinen der Anwesenden kennt. Zugegeben, wir Deutschen tun uns mit solchen Dingen immer noch etwas schwerer als zum Beispiel die Amerikaner. Dort geht man im täglichen Miteinander in der Regel mit weniger Scheu auf Fremde zu und versucht, sie einzubinden.

Ganz praktisch bedeutet das also, im Alltag bereit zur Kontaktaufnahme mit Neuankömmlingen zu sein. Offenheit lautet hier das Stichwort. Das heißt nicht, dass wir jeden umarmen und lieb haben müssen. Ergebnis eines Kennenlernens kann ja auch sein, dass man sich wenig bis gar nichts zu sagen hat. Dass man sich auf Anhieb mag oder nicht. Dass man Gemeinsamkeiten entdeckt oder unüberbrückbare Differenzen bemerkt. Aber immerhin hat man das Gespräch gesucht und den Versuch unternommen, eine gute Beziehung aufzubauen.

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