Crossroads - Ohne Gnade (German Edition) by Michelle Raven

Crossroads - Ohne Gnade (German Edition) by Michelle Raven

Autor:Michelle Raven [Raven, Michelle]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Egmont LYX.digital
veröffentlicht: 2014-10-09T04:00:00+00:00


18

Warren schloss den Reißverschluss der Fliegengaze und blieb einen Moment lang still sitzen. Durch den Stoff konnte er Angel in der Dunkelheit nicht sehen, nur ab und zu blitzte der Lichtstrahl ihrer Taschenlampe auf. Es gefiel ihm nicht, sie allein durch den Wald laufen zu lassen, selbst wenn es nur wenige Meter waren und er sich in Rufweite befand. Nur die Anwesenheit der Hündin hatte ihn davon abgehalten, Angel seinen Schutz aufzudrängen. Und die Tatsache, dass er sich dann vermutlich nicht daran hätte hindern können, sie zu berühren. Auch wenn er nicht verstand, wie er in solch einer Situation überhaupt darüber nachdenken konnte – es war so, und er konnte nichts dagegen tun. Irgendwann zwischen ihrem ersten Kontakt und gerade eben war sie ihm unter die Haut geschlüpft, und so sehr er es auch versuchte, er schaffte es einfach nicht, sie aus dem Kopf zu bekommen.

Obwohl ihm alles wehtat und er vor Sorge um Emma beinahe verrückt wurde, hatte er Angels Besorgnis und ihre sanften Berührungen genossen. Wenn er ganz ehrlich war, hatten sie ihn sogar erregt. Nur gut, dass Angel seinen Zustand wegen der Dunkelheit nicht bemerkt hatte. In seinen Shorts war die Erektion nicht zu verstecken gewesen. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass sich daran auch nichts geändert hatte. Er musste sich dringend ablenken, bevor sie ins Zelt kam.

Warren zog seinen Rucksack zu sich heran und begann, das auszupacken, was er benötigen würde. Seine Zähne hatte er schon am Bach geputzt. Während seiner Rutschtour war auch Schlamm in seinen Mund gelangt, und er war froh, dass jetzt nichts mehr zwischen seinen Zähnen knirschte. Er nahm ein frisches T-Shirt aus dem Rucksack und schnitt eine Grimasse, als die Wunden an seinen Händen wieder zu schmerzen begannen. Vorsichtig, damit er Angels Bemühungen nicht zunichtemachte, zog er sich das Shirt über den Kopf und an seinem Oberkörper nach unten.

Da seine Hose noch nass war, beließ er es bei seinen Shorts. Unter der Decke sollte es warm genug sein, um in der Nacht nicht zu frieren. Vermutlich würde eher das Gegenteil geschehen, wenn Angel neben ihm lag. Mit einem genervten Stöhnen schob er den Gedanken von sich und beschäftigte sich damit, das Essen aus dem Rucksack zu holen.

Noch immer ärgerte er sich darüber, dass er keine Waffe dabeihatte. Wenn sie auf die Verbrecher trafen – und er weigerte sich, darüber nachzudenken, dass sie entkommen könnten –, würde es schwer werden, Emma unbewaffnet zu befreien. Hätte er eine Pistole oder noch besser ein Scharfschützengewehr gehabt, hätte er die Männer aus der Entfernung unschädlich machen können, bevor sie überhaupt wussten, dass er ihnen auf der Spur war. So aber würde er in den Nahkampf gehen müssen, was es für Emma umso gefährlicher machte. Er konnte nur hoffen, dass ihm die dichte Vegetation dabei helfen würde, sich nah genug heranzuschleichen. Wenn die Verbrecher wirklich so gefährlich waren, wie der FBI-Agent erzählt hatte, würde er Emma beim ersten Anzeichen einer Gefahr als menschlichen Schutzschild benutzen oder sie gleich töten.

Oh Gott, Emma. Anstatt ihr wieder näherzukommen, wie er es eigentlich gehofft hatte, hatte er sie durch den Ausflug nur in Gefahr gebracht.



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