Conni und die wilden Tiere by Julia Boehme

Conni und die wilden Tiere by Julia Boehme

Autor:Julia Boehme
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag, Hamburg
veröffentlicht: 2013-12-16T16:00:00+00:00


Conni blinzelt ins Licht und nimmt allen Mut zusammen. „Wer sind Sie?“, fragt sie ins Dunkle.

Der Lichtschein senkt sich. Und Conni sieht einen Mann, so groß und breit wie ein Schrank.

„Ich bin Parkranger und heiße Thomas Berger“, sagt der Mann. Seine Stimme ist laut, aber freundlich. „Ich passe hier abends auf. Und wer seid ihr?“

„Ich bin Conni und das ist mein Bruder Jakob. Wir übernachten hier im Park. Und …“ Conni zögert.

„… ihr wolltet einfach mal gucken, ob die Tiere schon schlafen?“, ergänzt der Ranger.

„Es gibt ja auch nachtaktive Tiere“, weiß Jakob. „Die wollte ich eigentlich sehen. Und gucken, was die Affen machen, deswegen bin ich los!“

„Ach so, ein richtiger Forscher bist du also?“ Der Ranger nickt Jakob freundlich zu.

„Ja, und weil er weg war, bin ich ihn suchen gegangen“, erklärt Conni.

„Und du hast ihn gefunden“, meint der Ranger freundlich.

Conni schaut auf ihre Füße. Sie holt tief Luft. „Da ist bloß was ganz Dummes passiert“, flüstert sie.

„Was denn?“

Connis Hals ist auf einmal ganz trocken. Aber es hilft nichts, sie muss es ja sagen. „Irgendwie muss Jakob aus Versehen die Affen befreit haben“, krächzt sie heiser.

Der Ranger bleibt ganz ruhig. „Was denn für Affen?“, fragt er. „Konntest du das erkennen?“

„Sie waren vielleicht so groß.“ Conni zeigt knapp bis zu ihrem Knie. „Und sie hatten ganz lange Schwänze.“

„Waren die Schwänze vielleicht schwarz-weiß gestreift?“, fragt der Ranger sofort.

„Ja“, sagt Conni. „Genau!“

„Dann waren das die Kattas.“

Conni schluckt. „Wir wollten sie suchen und zurück ins Gehege bringen …“

Der Ranger lacht. „Das würde euch schwer gelingen“, sagt er. „Wisst ihr, wo die Kattas hier ihr Zuhause haben?“

„Na, im Affengehege“, sagt Conni wie aus der Pistole geschossen.

Doch der Ranger schüttelt den Kopf.

„Die Kattas wohnen auf einer Insel“, piepst Jakob.

Conni schaut ihn an. „Woher weißt du das?“

„Das haben wir doch heute gesehen“, sagt Jakob.

Conni kann sich nicht wirklich daran erinnern. Aber sie haben heute ja auch so viele Tiere gesehen. Da kann man sich schließlich nicht alles merken.

„Wie bist du denn auf die Insel gekommen und hast sie freigelassen?“, fragt sie verdattert.

„Hab ich doch gar nicht“, ruft Jakob sauer.

„Niemand hat die Kattas freigelassen“, erklärt der Ranger. „Die sind ganz von alleine ausgebüxt. Die machen jede Nacht einen kleinen Ausflug.“

„Einen Nachtausflug?“ Jakob strahlt. „Genau wie ich!“

„Ja“, meint der Ranger. „Sobald der Park schließt und die letzten Besucher weg sind, springen die Kattas von der Insel ans Ufer, strolchen im Park herum und genießen ihre Freiheit. Pünktlich zum Frühstück sind sie wieder zurück.“

Conni grinst. „Das ist ja toll!“

Herr Berger beugt sich zu Jakob. „Und du bist einfach allein los, um die Tiere zu sehen? Hattest du gar keine Angst im Dunkeln?“

Jakob streckt ihm seine blaue Taschenlampe entgegen. „Ich hab doch die da!“

Der Ranger muss lachen. „Weißt du, was? Ich glaube, ich war früher ganz genauso wie du. Willst du immer noch sehen, was die Tiere hier abends so treiben?“

„Ja!“, ruft Jakob.

„Dann könnt ihr beiden mich auf meiner Runde durch den Park begleiten. Natürlich nur, wenn eure Eltern nichts dagegen haben.“

„Wir sind mit Oma und Opa …“, will Jakob gerade erklären, in dem Moment klingelt es.



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