Conan und der Smaragd-Lotus by John C. Hocking

Conan und der Smaragd-Lotus by John C. Hocking

Autor:John C. Hocking [Hocking, John C.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-06T04:00:00+00:00


Neb-Khot mißfiel die Entwicklung der Ereignisse sehr. Sein Haufe hatte mit ausgeruhten Pferden die müden Kamele ihrer Opfer mühelos eingeholt, aber der Bandenführer hatte nicht erwartet, einen so gefährlichen Ort vorzufinden. Die Räuber konnten die Reisenden nur durch einen Angriff auf offenem Gelände besiegen. Obgleich hier nur zwei Kämpfer die Verteidigungsstellung hielten, würde er mit Sicherheit einige Männer verlieren, bis er sie besiegte. Vielleicht würden Verhandlungen ihre Wachsamkeit einschläfern oder sie so einschüchtern, daß sie sich mit erhobenen Armen ergaben. Unsicher rieb er sich das stoppelige Kinn. Die vier Reisenden hatten bis jetzt ungeahnte Fähigkeiten gezeigt, sich zu schützen. Der Stygier seufzte und fragte sich, welche weiteren Überraschungen sie wohl für ihn bereithielten. Dieser Beutezug war nicht so leicht, wie er gedacht hatte, aber das hieß nicht, daß ihn das Glück verlassen hatte.

Die Gesetzlosen stiegen ab und bildeten vor dem Eingang zur Schlucht eine Abwehr. Neb-Khot befahl zwei Bogenschützen, zu beiden Seiten der Schlucht Posten zu beziehen. Dann rief er Telmesh zu sich. Die schwarzen Augen des Shemiten glänzten vor Begeisterung. Erwartungsvoll blickte er seinen Anführer an und hielt das blanke Krummschwert umklammert.

»Telmesh, würde es dir Freude bereiten, mit diesen Schwachköpfen zu verhandeln?«

»Ich?« Der Räuber war fassungslos. »Bei den Stählernen Schwingen, so etwas habe ich noch nie gemacht.«

»Ach was«, sagte Neb-Khot mit freundlichem Spott. »Du unterschätzt dich. Rede mit den Hunden! Zeig ihnen, daß wir vernünftige Männer sind. In der Zwischenzeit bereite ich den Angriff vor.« Er wandte sich ab, ehe der Shemite antworten konnte.

Conan stand oben in der Schlucht auf dem Felsbrocken, hinter dem die Kamele Zuflucht gefunden hatte. Heng Shih ging einige Schritte bergab. Dort fand er eine Nische in der Wand, die ihn vor Pfeilen schützte. Conan war nun für alle deutlich zu sehen. Seine blauschwarze Mähne wehte im heißen Wind, der durch die Schlucht blies.

Vierzig Schritte vor ihm sprang Telmesh auf einen Steinblock und winkte.

»Ho, Reisende! Legt eure Waffen nieder und gebt uns eure Waren, dann verschonen wir euch!« Die Stimme des Shemiten hallte laut in dem steinernen Korridor. Stolz hob er bei diesem Klang den Kopf.

Statt eine Antwort zu geben, lachte der Cimmerier laut auf.

»Wir haben keine Reichtümer, du Hund. Unsere Herrin sammelt in der Wüste Heilkräuter. Wir haben für euch nichts außer blankem Stahl. Komm näher, wenn es dich nach einer Kostprobe gelüstet.«

In diesem Moment legten die Bogenschützen zu beiden Seiten der Schlucht unauffällig Pfeile auf die Sehnen und blickten zu Neb-Khot hinüber. Sie warteten auf sein Zeichen. Der stygische Anführer sprach leise mit den acht Männern, die um ihn herum auf dem Boden der Schlucht standen.

Neesa kletterte neben den Cimmerier auf den Felsbrocken. Als sie neben ihm stand, erfaßte ein Windstoß ihren Umhang und blies ihn so nach hinten, daß die Männer ihre schlanken Beine sahen. Die Räuber grölten vor Vergnügen.

»Bei Ashtoreth, gib uns eine Kostprobe von ihr, und ihr könnt alle frei abziehen!« rief Telmesh heiser. Dann lachte er widerlich.

Conan wollte Neesa befehlen, Deckung zu nehmen. Doch in diesem Moment griff sie sich in den Nacken. Diese Bewegung kannte der Barbar genau. Blitzschnell schleuderte sie ihren Dolch in die Schlucht hinab.



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