Commonwealth 2: Die Boten des Unheils by Hamilton Peter F

Commonwealth 2: Die Boten des Unheils by Hamilton Peter F

Autor:Hamilton, Peter F. [Hamilton, Peter F.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-26T16:00:00+00:00


Sieben

Selbst heute, nach all den Jahren, empfand Elaine Doi noch immer so etwas wie Lampenfieber, wenn sie ans Rednerpult trat. Von unten, aus der Senate Hall betrachtet, sah es imposant aus, eine breite Bühne vor den Sitzreihen mit einem großen geschwungenen Tisch aus jahrhundertealtem Eichenholz, an dem der First Minister saß und die Debatten leitete. Tatsächlich war das Licht von der Kuppeldecke der Halle so blendend grell, wenn man die Treppe auf der Rückseite des Podiums hinauf stieg, dass man kaum etwas sehen konnte. Der rote Teppich war abgetreten und fadenscheinig, und der große Tisch war zerkratzt und mit Löchern übersät, die hineingebohrt worden waren, um Arrays, Portale und I-Spots anzubringen.

In der Vergangenheit hatte es zahllose Gelegenheiten während der Sitzungen gegeben, als Elaine hier hoch gemusst hatte, um eine politische Aussage zu machen oder einen Haushaltsbericht zu verlesen. Die Senatoren hatten sie gnadenlos auseinandergepflückt, und das Echo ihrer Rufe »Hört, hört!« oder »Schande!«, »Rücktritt!« war durch die Halle gegangen, während die Reporter oben auf der Galerie rechts vom Podium wie die Wölfe gegrinst und erbarmungslos Elaines Unbehagen und schwache Ausflüchte und hohle Phrasen aufgezeichnet hatten. Trotz alledem war sie letztendlich diejenige gewesen, der sie zugehört hatten, diejenige, welche die Debatte kontrolliert und ihre Gesetzesentwürfe durchgeboxt und die Vereinbarungen abgeschlossen hatte, die die Regierung funktionieren ließen, ganz zu schweigen davon, ihren Opponenten politische Punkte zu entreißen.

Heute jedoch verfielen die siebenhundert anwesenden Senatoren in ein respektvolles Schweigen und erhoben sich von ihren Plätzen, wie es Tradition war, wann immer sich der Präsident in der Senate Hall zeigte, um zu ihnen zu sprechen. Sie hätten Elaine die gleiche Höflichkeit erwiesen, wenn sie nur ihren monatlichen Rechenschaftsbericht verlesen hätte, doch diesmal konnte sie die unverhohlene Anspannung spüren, die im Saal herrschte. Heute waren die Senatoren hier, weil sie echte Führerschaft von ihr erwarteten.

Ihre zeremonielle Eskorte von Royal Beefeaters salutierte militärisch und trat zurück, um im hinteren Bereich des Podiums in Habachtstellung zu gehen. Elaines Meinung zufolge verliehen die schneidigen roten Uniformen Momenten wie diesen richtige Klasse. Auch wenn die Royal Beefeaters dem Präsidenten rein technisch gesehen während der Gründung des Commonwealth aus Höflichkeit von King William zur Verfügung gestellt worden waren, so hatte das Executive Security Office doch längst die Finanzierung und Organisation des Regiments übernommen.

»Senatoren und Volk des Commonwealth, bitte schweigen Sie nun für die Ehrenwerte Präsidentin Elaine Doi, die sich heute an Sie alle zu wenden wünscht«, verkündete der First Minister. Er verneigte sich in Elaines Richtung und kehrte hinter sein Pult zurück.

»Senatoren und Mitbürger«, begann Elaine. »Ich danke Ihnen für Ihre Zeit. Ich bin sicher, Sie alle haben inzwischen aus den Medien von der Rückkehr unserer Scoutschiffe Conway, StAsaph und Langharne aus dem System von Dyson Alpha erfahren. Der Erkundungsflug hat Dinge herausgefunden, die den schlimmsten von uns befürchteten Szenarien sehr nahe kommen. Commander Kime hat inzwischen bestätigt, dass die Dyson-Aliens, die Primes, wie sie sich offensichtlich nennen, ihrer Natur nach feindselig sind. Besorgnis erregender noch, er fand heraus, dass diese Primes ihre beträchtlichen industriellen Ressourcen auf die Konstruktion riesiger Wurmlöcher



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