Cold Kill by White Neil

Cold Kill by White Neil

Autor:White, Neil
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Weltbild
veröffentlicht: 2014-03-30T16:00:00+00:00


38

Er war angespannt, als er schnell nach Cleveleys hineinfuhr. Der Lärm in seinem Kopf glich einem Trommelwirbel und übertönte fast die Schreie.

Er war Rupert Barker den ganzen Weg gefolgt und hatte darauf geachtet, dass immer zwei Autos zwischen ihnen waren. Als der alte Mann vor einem kleinen Lebensmittelgeschäft hielt, fragte er Passanten, ob sie wüssten, wo Barker wohne. Das Polizeiwappen auf seinem Wagen bewegte schließlich einen der Vorbeikommenden dazu, es ihm zu sagen.

Er stieg aus dem Auto und ging schnell zum Haus von Dr. Barker. Seine Lippen bewegten sich synchron zu den Worten der Stimmen in seinem Kopf. Am Ende des kurzen Pfades schlug er sofort den Weg zur Rückseite des Hauses ein. In die hölzerne Hintertür war in der oberen Hälfte eine Glasscheibe eingesetzt, durch die er in die Küche sah. Sein Blick fiel auf das antiquierte Schlüsselloch, und als er in die Knie ging, musste er lächeln, denn er sah, dass der Schlüssel auf der anderen Seite im Schloss steckte.

Er zog seine Jacke aus, drückte sie auf die Glasscheibe und schlug sie mit dem Ellbogen ein. Der Stoff dämpfte das Geräusch, und er hörte, wie in der Küche Scherben auf den Boden fielen. Er griff durch das Loch, drehte den Schlüssel und trat ein.

Er schloss die Tür hinter sich und blieb verdutzt stehen. Irgendwo lief ein Radio. Er ging langsam weiter und versuchte herauszufinden, wo das Radio stand. Sonst war nichts zu hören, abgesehen von dem Knirschen der Scherben unter seinen Füßen, als er durch die Küche ging. In der Diele angekommen, sah er zwei Türen. Er blickte in das erste Zimmer, in dem sich Dr. Barker vermutlich am liebsten aufhielt. Bücherregale, Fotografien. Das Radio stand neben dem Fenster. Er schaltete es aus. Jetzt hörte er nur noch die Geräusche eines leeren Hauses. Das Ticken der Wanduhr, das Summen des Kühlschranks, einen tropfenden Wasserhahn.

Auf dem Rückweg zur Diele blieb er vor einem Foto in einem staubigen Silberrahmen stehen. Dr. Barker, vor zwanzig Jahren. Sein Schädel war noch nicht kahl, und er schien sich aufrechter zu halten. Als er auf das Foto blickte, sah er vor seinem geistigen Auge Szenen der vergangenen Jahre vorbeiziehen. Er blickte auf seine Hände. Sie wirkten kleiner, zierlicher. Er hörte leise Schreie, während Tränen des Zorns über seine Wangen liefen.

Er schüttelte die Gedanken ab und verließ das Zimmer. Ihm war klar, wo er warten würde. Wenn er in der Nähe der Haustür blieb, konnte Dr. Barker vielleicht entkommen oder so laut um Hilfe rufen, dass es auf der Straße zu hören war. Wenn er Barker oben erwartete, gab es praktisch kein Entkommen.

Er lächelte, als er die Treppe hinaufstieg und die Stufen unter seinen Sohlen knarrten.

Jack blickte auf das von Roberts’ Informanten erwähnte Haus. Rockley Drive, Nr. 19 war eine heruntergekommene Hälfte eines Doppelhauses. Von der Tür blätterte die Farbe ab, die Fensterscheiben waren schmierig, die Gardinen dreckig und gebräunt. Der Rasen im Vorgarten musste dringend gemäht werden. Er blieb am Tor stehen, beunruhigt, dass der Informant recht gehabt haben könnte. Möglicherweise half er einem



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