City Heroes - 01 - Stoppt Proteus by Peter Jay Black

City Heroes - 01 - Stoppt Proteus by Peter Jay Black

Autor:Peter Jay Black [Black, Peter Jay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-07-07T22:00:00+00:00


Zehn Minuten später, als sie sicher waren, genügend Abstand zu ihren Verfolgern zu haben, blieb Charlie stehen.

»Ich muss erst mal rausfinden, wo wir hier eigentlich sind.«

Jack musste zugeben, dass auch er nach den vielen Richtungswechseln, die sie genommen hatten, keine Ahnung hatte. Sie konnten überall sein. Er sah sich um, ob er irgendetwas erkannte, doch Fehlanzeige. In dem Moment, als er sich wieder zu Charlie wandte, sah er den Geländewagen vor ihnen auf der Straße auftauchen. Er erstarrte.

»Das ist doch verrückt!«, rief Charlie. »Wie können sie uns finden?«

Sie wendete das Motorrad, und wieder schossen sie davon, den Geländewagen auf den Fersen.

Jacks Magen verkrampfte sich.

Charlie hatte recht. Wie konnten die Agenten …?

»Das ist es!«, schrie er. »So haben sie die ganze Zeit gewusst, wo wir waren!«

»Wovon redest du?«

»Sie haben uns über die Überwachungskameras verfolgt.«

In London gab es Tausende von Überwachungskameras.

Jack wechselte den Kanal seines Sprechfunkgerätes.

»Obi?«

»Was ist los?«

»Ach, nichts Besonderes. Hör mal …« Jack erklärte ihm seine Theorie.

»Das geht nicht, Jack«, widersprach Obi nach kurzem Überlegen. »Selbst wenn es so wäre, hätten sie nur Zugriff auf die polizeilichen Überwachungskameras, nicht auf die privaten.«

Stimmt, dachte Jack. Normalerweise hatten sie nur Zugriff auf die offiziellen Aufnahmen der Stadt. Die zahllosen privaten Überwachungsanlagen waren ihnen nicht zugänglich.

»Außerdem bräuchten sie Hunderte von Leuten, die sich die Aufnahmen ansehen«, fuhr Obi fort. »Das ist einfach nicht möglich.«

Die Erkenntnis traf Jack wie ein Schlag.

»Nicht für einen Menschen.«

»Was sagst du da?«

»Wir haben so etwas schon gesehen.«

Es entstand eine weitere kurze Pause, dann verstand auch Obi.

»Proteus. Natürlich, sie benutzen Proteus!«

»Genau«, stimmte Jack zu. »Ich denke, es ist irgendeine Art von Bilderkennungsprogramm. Proteus hackt sich in die Kameras und verwendet die Erkennungssoftware, um uns zu folgen.«

Charlie legte sich so schräg in eine Kurve, dass Jack fast vom Bike flog, quetschte sich zwischen zwei Pollern hindurch und sauste eine Gasse entlang.

Jack sah, wie der Wagen der Agenten erneut mit quietschenden Reifen stehen blieb, nur Zentimeter vor den Pollern.

Das würde ihnen etwas Zeit verschaffen.

Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Proteus würde keine normale Erkennungssoftware verwenden. Derartige Software war zwar hoch entwickelt, aber so hoch nun auch wieder nicht. Wenn ein anderes Motorrad an der Kamera vorbeifuhr, konnte sie höchstwahrscheinlich Feind und Freund nicht voneinander unterscheiden. Er zermarterte sich das Hirn. Sie beide trugen schwarz, wie viele andere Biker auch. Sie waren kleiner als ein durchschnittlicher Motorradfahrer, aber das konnten die Kameras wahrscheinlich nicht erkennen.

»Denk nach, denk nach«, murmelte Jack vor sich hin.

Endlich begriff er. Es war so einfach, dass er sich vollkommen dumm vorkam.

»Ich hab’s!«, schrie er.

Vor Schreck zuckte Charlie so zusammen, dass das Motorrad wackelte. »Lass das!«

Sie fuhren um eine Ecke und hinter ein paar Gebäuden entlang.

»Halt an«, verlangte Jack.

»Was? Auf keinen Fall!«

»Halt an!«

Charlie bremste scharf und sie kamen schlitternd zum Stehen.

Jack sprang ab.

»Was machst du denn?«, fragte Charlie und sah sich ängstlich um.

»Ich brauche … das.« Er zog Charlie das Halstuch weg, ging zum Heck des Motorrads und wickelte es ums Nummernschild.

»Jack, das ist mein Lieblings …«, begann Charlie.

»Wenn wir hier lebend rauskommen, kaufe ich dir ein neues«, versprach Jack kurz angebunden, knotete die Enden zusammen und überprüfte, ob das Nummernschild unleserlich war.



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