Chronische Schmerzen by Martin von Wachter

Autor:Martin von Wachter
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662632314
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg

Praxistipp

Nutzen Sie das Arbeitsblatt 4 „Krankheit und Gesundheit“ (Abb. 4.6). Es soll Ihnen helfen, eine neue Normalität zu entwickeln und Ihre Lebensziele nicht aus dem Blick zu verlieren.

Abb. 4.6Arbeitsblatt 4: Krankheit und Gesundheit.

(Unter Mitarbeit von Dr. Askan Hendrischke)

4.6 Entspannungsverfahren

Entspannungsverfahren bei verspannungs- und angstbedingten Schmerzen

Entspannungsverfahren, Imaginationsübungen und Achtsamkeitsübungen werden gerade bei verspannungs- und angstbedingten Schmerzen eingesetzt. Sie senken die Empfindlichkeit für Schmerzreize und aktivieren die Schmerzhemmung im Gehirn. Entspannungsverfahren helfen, Anspannung, die mit Muskelverspannung und Schmerzen einhergeht, zu verringern. Auch zur Stressbewältigung und zum Einschlafen haben sie sich bewährt. Entspannungsverfahren verhindern auch Angstzustände. Durch Aufmerksamkeitslenkung vom Schmerz weg erhöhen sie die Schmerztoleranz.

Nicht jedes Entspannungsverfahren tut allen Patienten gleich gut. Übungen, bei denen man leicht abschweifen kann, sind bei Schmerzen und Traumatisierung (wenn unangenehme Bilder hochkommen) oft weniger geeignet.

Manchmal ist es leichter, durch ablenkende Aktivitäten die Anspannung zu reduzieren bzw. zu entspannen.

Wenn man einen schnellen Erfolg sucht, ist die progressive Muskelentspannung (PME) – auch unter dem Begriff progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR) bekannt – aufgrund ihrer schnelleren Wirkung günstiger als autogenes Training (AT). Bei starken Schmerzen sind eventuell kürzere Übungen vorzuziehen. Bei Rückenschmerzen kann die Übung im Sitzen oder im Stehen an eine Wand angelehnt günstiger sein (Derra 1997). Beim Fibromyalgiesyndrom kann das Anspannen während der PME die Schmerzen verstärken.

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