Chaotender gegen Sol by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2009-06-19T01:00:00+00:00
Scheinbar unverändert zeichnete sich in den Messungen des Kantor Sextanten das Konglomerat der ultrahochfrequent strahlenden Objekte ab. Nur wenig mehr als zwei Millionen Kilometer von der Hundertsonnenwelt entfernt bildeten sie eine Ringformation.
2082 Objekte wies die Zählung aus.
Roi Danton nickte verbissen. Leicht verkrümmt stand er zwischen den Projektionen der Ortungsdaten. Die Maske hatte er gerade so weit geöffnet, dass er sich sehr schnell wieder in Dantyren verwandeln konnte.
Vor knapp einem halben Jahr waren es noch 2122 UHF-Potenziale gewesen. Genau vierzig Objekte mehr, um die sich inzwischen die Zahl der integrierten Kabinette erhöht hatte.
Danton fragte nicht, aus welchen Planeten der Milchstraße diese Fragmente herausgeschnitten worden waren. Vielleicht war eines der strahlenden Objekte, die er nacheinander betrachtete, aus Drorah herausgerissen worden. Der Planet existierte nicht mehr. Akon, eines der großen menschlichen Reiche, hervorgegangen aus der Ersten Menschheit vor Jahrzehntausenden, war Geschichte.
Galt für einige Kabinette schon ein beschleunigter Zeitablauf? Womöglich entstanden bereits technisch hochstehende Zivilisationen, die in wenigen Standardjahren stark genug sein würden, die Milchstraße einzunehmen. Eine erschreckende Vorstellung, fand Danton.
VULTAPHER war und blieb vorerst allerdings nur eine Baustelle. Achtundachtzig Kabinette waren bislang eingegliedert worden. Vielleicht hätten ohne permanente Angriffe der Friedensfahrer mittlerweile alle Objekte aus dem Ring den ihnen zugedachten Platz eingenommen.
Aber selbst dann stünde VULTAPHER noch weit von der Fertigstellung entfernt. Aus der Lokalen Gruppe war jedenfalls kein Nachschub an Kabinetten mehr zu erwarten.
Der Chaotender entstand im Zentrum der Ringformation. Wie ein lockerer Zellhaufen erschien Danton die Anordnung der Kabinette. Jedes ein in den Hyperraum eingelagertes kleines Miniaturuniversum, und sie gruppierten sich bereits deutlich nachvollziehbar auf einer imaginären Kugelschale.
Er wusste dank der Unterlagen, die aus ZENTAPHERS Erkundung vorlagen, einiges über Chaotender, doch bei Weitem nicht alles. Mehr als sechshunderttausend Kabinette würden in VULTAPHER letztlich eng komprimiert zusammengefügt sein und gigantische Lebensräume für unterschiedlichste Wesen bieten.
Wer einen Chaotender zu Gesicht bekam, glaubte darin ein kaum sichtbares Schwarzes Loch zu erkennen. Das war die äußere Anmutung dieser Trägerschiffe, vollkommene Schwärze in der Nacht des Weltraums, nur eine Winzigkeit über dem Element der Finsternis. Ein Chaotender war wie ein Schatten vor den Sternen, eigentlich nur zu identifizieren, wenn er sich vor üppigem Sternenhintergrund bewegte.
»VULTAPHER ist schon jetzt imposant und beängstigend zugleich.«
Danton ruckte herum. Er hatte nicht bemerkt, dass Aldani neben ihn getreten war. Der Hyperphysiker verzog das Gesicht, als ärgere er sich darüber, dass er die Aufmerksamkeit des Aktivatorträgers auf sich gelenkt hatte.
Übergangslos stand er schräg vor Danton. »Das hier wollte ich dir zeigen«, sagte er hastig und griff mit beiden Händen in die holografische Darstellung hinein.
Aldani war ebenfalls nur eine Projektion. Als sich beide Darstellungen durchdrangen, wurde das deutlich. Ein paar Sekunden vorher hätte es schon größerer Aufmerksamkeit bedurft, das festzustellen.
»Eigentlich hat sich in den fünfeinhalb Monaten wenig verändert«, stellte der Hyperphysiker fest. »Lediglich vierzig weitere Kabinette wurden auf die innere Kugelschale versetzt. Das heißt, VULTAPHER hat kaum Fortschritte gemacht. Die Gesamtsumme der vorhandenen Miniaturuniversen hat sich zudem nicht erhöht.«
»Eine Pattsituation.« Danton nickte nachdenklich. »In der Milchstraße und den umliegenden Galaxien wird mittlerweile jede Kabinett-Bildung effektiv unterbunden. Der angeordnete Abzug aller Kolonnen-Einheiten kommt dem noch entgegen.
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