Chaos auf High Heels by Jennifer Crusie

Chaos auf High Heels by Jennifer Crusie

Autor:Jennifer Crusie [Crusie, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-04-29T22:00:00+00:00


Dennie sah zu, wie er die Nummer des Zimmerservice wählte, und ging dann zurück ins Badezimmer, wo sie sein Hemd auswusch und nachdachte. Die Tür hatte sie offen gelassen, damit sie mitbekam, falls er noch jemand anderen anrief. Sie hörte, wie er die Eisbecher bestellte, rieb Seife in die Flecken und überließ sich wieder dem Gedanken, den sie im Fahrstuhl gehabt hatte. Dem Gedanken, der sie dazu gebracht hatte, Alec mit in ihr Zimmer zu nehmen.

Alec war nicht dumm, doch er stellte sich dumm.

Victoria Prentice war nicht dumm, doch sie stellte sich noch dümmer als Alec.

Offenbar waren sie beide gefesselt von diesem Bondman, der ganz eindeutig Land verkaufte, das man nicht erschließen durfte.

Also hatten sie etwas vor. Im Moment war es Dennie egal, ob es sich dabei um etwas Legales oder Illegales handelte; ihr ging es nur um die Story. Sie war mittendrin gewesen und hatte es mit ihrer vorlauten Art versaut.

Die einzige Möglichkeit, sich wieder ins Spiel zu bringen, war, Alec und seine Tante auszuquetschen. Und mit Bondman zu sprechen.

Sie spülte das Hemd und wrang es dann aus. Die Flecken waren blasser, aber immer noch sichtbar. Alec würde es in die Reinigung geben müssen.

Doch zuerst musste sie mit ihm sprechen.

Als sie aus dem Badezimmer trat, war gerade der Zimmerservice da, und Alec unterschrieb für die beiden Desserts.

Sie lächelte ihn an. »Das war eine großartige Idee«, lobte sie und nahm einen der Eisbecher. Sie setzte sich auf die Bettkante, tauchte ihren Löffel in die Schlagsahne und leckte ihn ab. Gequält verzog Alec das Gesicht. Das war noch eine gute Sache an ihm: Er war leicht anzutörnen. Vielleicht sollte sie ihn verführen, um an die Informationen zu kommen.

Alec nahm seinen Eisbecher und beachtete sie nicht. Er streckte die Beine auf dem Bett aus und verfolgte den alten Film im Fernseher, den er eingeschaltet hatte, während sie im Badezimmer war. Er wirkte groß und schlaksig, seine Brust war breit und leicht behaart, und im Licht der Lampe sah er unendlich begehrenswert aus. Sie spürte, wie die Temperatur im Zimmer stieg, und wurde unruhig.

Vielleicht sollte sie ihn doch nicht verführen. Wahrscheinlich sollte sie sich an die Dinge halten, die sie unter Kontrolle hatte. Sie leckte das warme Karamell von ihrem Löffel, woraufhin Alec die Zähne zusammenbiss. Gut. Er war immer noch abgelenkt. Sie schwang die Beine aufs Bett und streckte sich aus. »Du bist merkwürdig still«, sagte sie zu ihm mit vollem Mund. »Wie geht es deiner Nase?«

»Sie tut weh«, antwortete er und sah sie mitleidheischend an. Vermutlich hoffte er auf Mitgefühl.

»Gut. Denk beim nächsten Mal nach, bevor du mich wieder verärgerst.«

»Du bist eine Tyrannin.« Er nahm einen großen Löffel Eis und Karamell aus seinem Becher.

Sie bemerkte, wie er während des Essens zusammenzuckte. Vielleicht hatte das gar nichts mit Lüsternheit zu tun. Vielleicht lag es an seiner fast gebrochenen Nase. »Es tut mir leid, wenn es wirklich noch wehtut.«

»Wie sehr tut es dir leid?« Er grinste sie anzüglich an und wackelte mit den Augenbrauen.

»So leid nun auch wieder nicht.«

Er lachte. »Ich mag dich, Dennie Banks.



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