Chad Everett - wie eine Ladung Dynamit: Ein Pete Hackett Western (German Edition) by Pete Hackett

Chad Everett - wie eine Ladung Dynamit: Ein Pete Hackett Western (German Edition) by Pete Hackett

Autor:Pete Hackett [Hackett, Pete]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-08T23:00:00+00:00


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»Geben Sie auf, Mister!«, brüllte eine Stimme. »Sie haben keine Chance. Und sollten Sie einem der Siedler auch nur ein Haar krümmen, dann blüht Ihnen das gleiche Schicksal wie Winslow. Geben Sie auf, Lockhardt!«

Der Bandit japste nach Luft wie ein Erstickender. Er hatte sich einen der Siedler geschnappt und sich mit ihm in den Schlagschatten eines der Prärieschoner zurückgezogen. Er hielt den Mann an den Haaren gepackt und drückte ihm die Coltmündung an die Schläfe. Mörderische Entschlossenheit und tödliche Bereitschaft beherrschten ihn. Er war wieder soweit, Ordnung in seine Gedanken bringen zu können, und hatte seine Panik bezwungen.

»Ich werde diesen Mann gnadenlos erschießen, wenn nicht haargenau das geschieht, was ich will, verstanden? Ich habe nichts mehr zu verlieren. Diesen schlotternden Burschen hier aber werdet ihr auf dem Gewissen haben. Ihn und vielleicht noch ein paar andere.«

Ungnädig riss er den Kopf seiner Geisel in den Nacken. Der Mann stöhnte auf. Sein Gesicht hatte sich vor Angst und Schrecken verzerrt. Und als neben seinem Ohr mit einem metallischen Knacken der Colthahn zurückgezogen wurde, platzte es von Entsetzen geschüttelt aus ihm her: »Nein!«

Das von fassungslosem Erschrecken erfüllte Aufheulen schwappte über den Exerzierplatz und löste bei allen, die es hörten, ein Frösteln aus. »Ich werde schießen!«, folgte Bill Lockhardts klirrende Stimme. Er zwang den Siedler in die Knie. Dessen Atem rasselte und hetzte. Sein fiebernder Blick sprang hin und her. Wahnsinnige Furcht, unaussprechliches Grauen hatten den Mann wie mit eisigen Klauen ergriffen und brachten ihn an den Rand der Besinnungslosigkeit. Als ihm Lockhardt nun die Revolvermündung in den Nacken drückte, entwand sich seinem ausgetrockneten Mund ein hohler, schauerlicher Ton, der in ein steinerweichendes Wimmern überging.

»Ich gebe euch eine halbe Minute!« prallte wieder Lockhardts Organ über den Platz. »Dreißig Sekunden. Und dann will ich wissen, ob ihr auf meine Forderungen eingeht! Die Zeit läuft!«

Über die Lippen des Siedlers wand sich unzusammenhängendes Gestammel. Über sein zuckendes Gesicht lief in Bächen der Angstschweiß. Er spürte nicht den Schmerz, den Lockhardts brutaler Griff in seinen Haaren verursachte. Die Todesangst war stärker als alle körperlichen Empfindungen.

»Was verlangen Sie?«, trieb eine grollende Stimme heran.

»Zwei frische Gäule und freien Abzug für mich und Steve Winslow.« Präzise und klar stellte der Bandit seine Forderung. Er war wieder der eiskalte, beherrschte Outlaw, der wusste, was er wollte.

Es dauerte keine zehn Sekunden, dann kam die Antwort: »Wir geben Ihnen ein Pferd und gewähren Ihnen freien Abzug. Winslow bleibt, wo er ist.«

»Ihr wollt wohl, dass ich diesen zitternden Haufen Elend abknalle, wie?«, rief Lockhardt.

»Was unweigerlich Ihren eigenen Untergang nach sich ziehen würde, Lockhardt! Überdenken Sie mein Angebot. Ein Pferd und die Freiheit gegen das Leben des Siedlers.«

»Mit wem verhandle ich überhaupt?«

»Mit dem Fortkommandanten.«

»Mit Colonel Fuller?«

»So ist es.«

Lockhardt entschied sich mit dem nächsten Atemzug. »All right. Bringt den Gaul zum Tor, öffnet es und zieht die Torwachen zurück. Und keine krummen Touren. Ich werde diesen Mann erst loslassen, wenn ich außerhalb des Forts bin. Sollte ich feststellen, dass ihr mich aufs Kreuz zu legen versucht, beißt er ins Gras.«

»Zur Hölle damit, Bill!«, brüllte im Gefängnis Steve Winslow aus Leibeskräften.



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