Cato 14 - Britannia by Scarrow Simon
Autor:Scarrow, Simon [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-11-15T16:00:00+00:00
KAPITEL 18
Macro und seine Abteilung der Blutkrähen hielten sich von der morastigen Spur der Armee fern und donnerten mit gezogenen Schwertern und wehenden Umhängen den grasigen Hang hinab. Sein Bein brannte wie Feuer, als es gegen die Flanke des Pferdes schlug, aber die Erregung und das Hochgefühl der bevorstehenden Schlacht ließen ihn den Schmerz vergessen. Pandarus und einige andere zogen davon, und Macro holte Luft, um ihnen nachzurufen.
»Bleibt in der Reihe! Verdammt, bleibt in der Reihe!«
Er verstand den Drang, sich in den Kampf zu stürzen, aber als Offizier wusste er schon lange, dass er seine Männer zusammenhalten musste, um als Einheit anzugreifen, statt die Schlagkraft in einzelnen Attacken zu vergeuden. Auf seinen Befehl drosselten Pandarus und die anderen gehorsam die Geschwindigkeit, sodass die übrigen Männer aufschließen konnten, und sie ritten Seite an Seite weiter. Doch Macros Ruf hatte auch die Feinde alarmiert, und der nächste von ihnen rief seinen Kameraden bereits eine Warnung zu. Die meisten waren in den Nahkampf mit der Eskorte verstrickt und scherten sich nicht darum, aber vielleicht zwanzig Krieger drehten sich zu den Reitern um und scharten sich mit erhobenen Schilden und kampfbereiten Schwertern um das Heck des letzten Wagens. Macro sah den Lenker, alle viere von sich gestreckt, auf der Bank liegen. Neben ihm war eine kleinere Gestalt, ein Junge, zu Boden gesunken. Macro musste sich die Regentropfen aus den Augen blinzeln, während er sich den feindlichen Kriegern näherte. Auf den letzten fünfzig Schritten hoben die Römer ihre Schwerter und hielten die Schilde nah vor den Körper, um ihre linke Seite so gut wie möglich zu decken.
»Blutkrähen! Attacke!«, brüllte Macro. Er zwang sein schnaubendes Pferd zu einem letzten Galopp und lenkte es rechts am Wagen vorbei. Drei Eingeborene am hinteren Rad zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Keiner von ihnen trug eine Rüstung, zwei hatten Korbschilde, nur einer ein Schwert, die beiden anderen Äxte. Trotz ihrer jämmerlichen Ausrüstung sahen sie ihn mit furchtlos funkelnden Augen an und fletschten trotzig die Zähne. Im letzten Augenblick ruckte er an den Zügeln, sodass das Pferd zum Wagen herumschwenkte und die Männer gegen das Rad warf. Macro hämmerte einem von ihnen den Buckel seines Schilds mitten ins Gesicht und zerschmetterte ihm den Kiefer. Dann drehte er sich so weit herum, wie der Sattel es erlaubte, stieß das Schwert nach unten und bohrte die Spitze in die Schulter des Eingeborenen. Das Pferd sprang instinktiv zurück, lief an dem Rad vorbei und ließ die Männer hinter sich. Macro wusste, dass ihm keine Zeit blieb, umzudrehen und ihnen den Rest zu geben. Das Entscheidende war die Wirkung des wilden Ansturms.
Weitermachen. Männer niederschlagen. Hart zuschlagen und auf zum Nächsten. Ihren Willen brechen!
Die Blutkrähen griffen von beiden Seiten des Wagens an, stachen mit ihren Speeren und schlugen mit den Schilden zu, während sie wieder und wieder ihre Kriegsschreie ausstießen.
Ein weiterer Gegner tauchte vor Macro auf. Ein großer breiter Mann mit einem robusten Drachenschild und einem schweren Speer, wie man ihn zur Wildschweinjagd benutzte. Das lange Haar klebte ihm am Schädel und glänzte vor Feuchtigkeit. Er
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