Cartland, Barbara - Diona und ihr Dalmatiner by Cartland Barbara

Cartland, Barbara - Diona und ihr Dalmatiner by Cartland Barbara

Autor:Cartland, Barbara [Barbara, Cartland]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2013-05-14T00:00:00+00:00


5

Simon betrat den Frühstücksraum, wo sein Vater bereits am Kopfende des Tisches Platz genommen hatte. Gierig häufte er die bereitstehenden Speisen von den Silberplatten auf dem Seitentisch auf seinen Teller.

„Gibt es Neuigkeiten von Diona?“ fragte er.

Zuerst antwortete Sir Hereward nicht, dann knurrte er: „Sie wird schon zurückkommen, wenn Sie Hunger hat.“

Simon setzte sich an den Tisch und begann mit seinem ungehobelten Benehmen zu essen, daß Diona immer Übelkeit verursacht hatte.

Sir Hereward, der gerade dabei war, die Post zu öffnen, rief plötzlich: „Guter Gott!“

Er rief so laut, daß Simon aufschaute. „Was ist, Papa?“

„Ich kann es kaum glauben.“

„Was glauben?“ fragte Simon.

Sir Hereward starrte auf den Brief, als ob er seinen Augen nicht traute. „Das hier ist ein Brief von den Anwälten deines Onkels Harry, die mir mitteilen, daß Diona ein Vermögen von ihrer Patin geerbt hat.“

„Ein Vermögen?“ wiederholte Simon.

„Achtzigtausend Pfund, um genau zu sein.“

„Ich war der Annahme, sie besitzt kein Geld“, erklärte Simon naiv.

„Sie hat auch kein Geld besessen“, erwiderte Sir Hereward scharf, „aber ihre Patin, eine Frau, von der ich noch nie gehört habe, hat ihr diese beträchtliche Summe hinterlassen. Die Anwälte haben sich natürlich mit mir als Dionas Vormund in Verbindung gesetzt.“

„Aber du weißt doch gar nicht, wo sie sich im Augenblick aufhält“, sagte Simon.

Zu dieser unleugbaren Tatsache runzelte Sir Hereward für einen Augenblick die Stirn, dann sagte er mehr zu sich selbst: „Achtzigtausend Pfund, und das Mädchen ist kaum neunzehn. Ich habe eine Idee, Simon, die dir zugute kommen wird.“

„Mir, Papa?“

„Ja, dir, mein Sohn.“

Während Sir Hereward sprach, lächelte er so verschlagen, daß Diona, hätte sie sein Lächeln gesehen, in höchsten Alarm versetzt worden wäre.

Diona ritt über den Park zurück und dachte, daß die vergangenen drei Tage die glücklichsten Tage ihres Lebens gewesen waren.

Sie hatte nicht nur die edlen Pferde des Marquis reiten dürfen, sondern seine und Roderics Gesellschaft war eine solche Freude für sie, daß sie morgens aus dem Bett sprang und den neuen Tag voller Ungeduld erwartete.

Nach dem Frühstück jagten sie sich gegenseitig über die Wiesen, ritten in die kühlen Wälder und sprangen über Dutzende von Hecken. Nun kehrten sie zum Herrenhaus zurück, wo außer einer köstlichen Mahlzeit auch eine spritzige Unterhaltung auf sie wartete.

Da sie seit dem Tod ihres Vaters nach geistiger Betätigung gehungert hatte, wollten ihre Gedanken nun, selbst wenn sie sich zu Bett legte, immer noch nicht ruhen. Ständig dachte sie darüber nach, was an diesem Tag gesagt wurde und was sie am folgenden Tag diskutieren wollte.

Die geistreichsten Diskussionen fanden zwischen ihr und dem Marquis statt. Roderic hingegen war ein guter Zuhörer, der manchmal thematisch mit dem einen oder dem anderen sympathisierte, was die Konversation noch interessanter machte.

Hin und wieder, wenn Diona nachts erwachte, glaubte sie, sie habe das alles nur geträumt. Sie war fest überzeugt davon, daß, wenn sie eine Kerze anzündete, sie nicht das mit den hübschen Vorhängen versehene Bett des Dolphin-Raums sehen würde, sondern die dunkelbraunen Samtvorhänge ihres Schlafzimmers in Hall, die symbolisch waren für die Farblosigkeit des restlichen Hauses und der Menschen, die darin lebten.

Ihr Glück war so groß, daß sie die Angst vor ihrem Onkel und seine Drohung, ihr Sirius wegzunehmen, zu vergessen begann.



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