Carol O'Connell by Tödliche Geschenke

Carol O'Connell by Tödliche Geschenke

Autor:Tödliche Geschenke
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-06-09T19:29:49+00:00


Oren saß auf der Rückbank der Stretchlimousine, die man eigens für diesen Anlass – eine Pressekonferenz der besonderen Art – gemietet hatte. Sie war mit Stereoanlage, Fernseher, Kaffeemaschine und einer gut gefüllten Bar ausgestattet. Fehlte nur noch ein Whirlpool. Er wandte sich an den Anwalt. »Hat wirklich mein Vater Sie engagiert?«

»Wer sonst? Hast du gedacht, Isabelle hätte mich gebeten, dich zu verteidigen?« Ad Winston drückte auf einen Knopf, und eine gläserne Schutzscheibe stieg hinter dem Fahrersitz auf. »Darf ich jetzt vielleicht fragen, was zwischen dir und meiner Tochter läuft?«

»Ich habe noch nie ein Wort mit ihr gewechselt.«

»Und doch weiß ich von zuverlässigen Zeugen, dass Isabelle dich kürzlich geschlagen und auf einem Gehsteig niedergestreckt hat. In manchen Ländern gilt so etwas als harter Sex.«

»Ich bin gestolpert.«

»Ach ja …?«

»Ich zahle das hier selbst. Was bin ich Ihnen schuldig?«

»Keinen Cent. Der Vorschuss, den dein Vater mir vor zwanzig Jahren gegeben hat, ist ja längst noch nicht aufgebraucht. Sieht ganz so aus, als würdest du um eine Anklage wegen Doppelmord herumkommen.«

»Sie glauben, ich hätte meinen Bruder und diese Frau umgebracht?«

Der Anwalt musterte ihn gespannt. »Das zweite Gerippe stammt von einer Frau? Interessant. Sag mir nicht, woher du das weißt. Es würde mir für den Fall, dass ich dich in den Zeugenstand bitten müsste, meine Aufgabe erschweren.« Er griff nach seiner Aktentasche, die auf dem Boden gestanden hatte, und nahm sie auf den Schoß. »Aber ich rechne nicht mit einem Prozess. Sally Polk wird demnächst die unmissverständliche Anweisung erhalten, dem Sheriff nicht in die Quere zu kommen. Und Cable Babitt bringt es ja nicht mal fertig, einen Ladendieb zu schnappen.«

»War es Ihre Idee, nach Joshs Verschwinden weder das FBI noch das CBI einzuschalten? Oder ist das auf Betreiben des Richters unterblieben?«

»Wir haben darüber gesprochen, dein Vater und ich. Ich war der Meinung, dass es in deinem Interesse sei, nur mit einer Polizeidienststelle – noch dazu mit einer nicht allzu fähigen – zu verhandeln. Ich nenne das Schadensbegrenzung.«

»Haben Sie ihm geraten, mich wegzuschicken?«

»Nein, das war die Entscheidung des Richters. Ich war dagegen. Immerhin hat er ein paar Monate damit gewartet, aber es war trotzdem ein Fehler. Ich vermute, dass du so was wie ein Alibi hattest. Der Sheriff ist kein kompletter Idiot.« Die Finger des Anwalts vollführten einen kleinen Tanz auf der Aktentasche, während er auf eine Antwort wartete.

Oren hatte nicht die Absicht, ihm Details über zwei falsche Alibis zu verraten. Evelyn Straubs Aussage lag zusammengefaltet in seiner Brieftasche, und dort würde sie auch bleiben. Isabelles Aussage hatte er vor den Augen des Sheriffs und der übrigen Gäste des Water Street Cafés verbrannt.

Jetzt öffnete Ad Winston seine Aktentasche und sah die Schriftstücke durch, die sich darin befanden. Obenauf lag eine Liste der militärischen Auszeichnungen, Verdienstorden, Tapferkeitsmedaillen und Verwundetenabzeichen.

»Eine überwältigende Bilanz«, sagte der Anwalt. »Ich bin sehr froh, dass du ehrenhaft entlassen wurdest. Mehr Informationen wird Sally Polk von der Army kaum bekommen. Sie dürfte nicht so viele Fünf-Sterne-Generale kennen wie ich. Was mein General gefunden hat, als er sich näher mit der Materie beschäftigte, war sehr widersprüchlich.



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