Carly Phillips by Ich will doch nur küssen

Carly Phillips by Ich will doch nur küssen

Autor:Ich will doch nur küssen
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-06-13T18:02:10+00:00


Kapitel 11

Es widerstrebte Ethan, Faith ausgerechnet jetzt allein zu lassen, denn er wollte ihr keine Gelegenheit bieten, das eben Geschehene zu bereuen. Ihm war nicht entgangen, dass sie begonnen hatte, sich zurückzuziehen, noch ehe Kate und Tess aufgetaucht waren. Was gerade zwischen ihnen geschehen war, hatte auch ihn verwirrt, aber er hatte sich vorgenommen, vor Dingen, die ihm Angst einflößten oder die er nicht verstand, nicht mehr davonzulaufen.

Trotzdem musste er sich nun erst einmal um seinen Gast kümmern, und sobald Kate gegangen war, würde er mit Faith reden, um sicherzustellen, dass zwischen ihnen alles in Ordnung war.

Er lief die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo er bereits von Kate erwartet wurde.

»Was machst du hier?«, fragte er sie. »Wir hatten doch abgemacht, dass ich Tess im Jugendzentrum abhole. Wo ist sie überhaupt?« Ethan sah sich suchend um, konnte seine Schwester aber nirgends entdecken.

»Tess! Komm rein und stell dich deinem Bruder«, rief Kate zur Vordertür hinaus.

Tess tauchte nicht auf.

»Oh-oh. Was hat sie angestellt?« Ihm graute vor der Antwort.

»Ich hab ihr ein paar nette Kids vorgestellt, dann musste ich zu einer Sitzung, und als die vorbei war, fand ich sie hinter dem Gebäude mit einer Clique, mit der wir in letzter Zeit einige Probleme haben. Sie haben geraucht.«

»Tess!«, bellte er, und zu seiner Überraschung kam die Kleine ins Haus gestapft, ohne dass er sie ein zweites Mal rufen musste.

»Was ist? Sag bloß, du hast auch etwas gegen Zigaretten?«, brummte sie, wobei sie auf ihre Füße starrte, statt ihm ins Gesicht zu schauen.

Er lehnte sich an das Holzgeländer. »Entschuldige dich bei Kate. Sie war so nett, dich mitzunehmen, damit du den Nachmittag dort verbringen kannst, und du dankst es ihr, indem du Schwierigkeiten machst? So geht das nicht!«

Tess schob trotzig das Kinn nach vorn.

In der nun folgenden Stille ertönten plötzlich Faiths Schritte auf der Treppe. Sie musste mitbekommen haben, was vorgefallen war, denn sie postierte sich neben Kate, ohne ein Wort zu sagen.

Ethan ließ flüchtig den Blick über sie gleiten. Sie war wieder angezogen und hatte ihr zerzaustes Haar in Ordnung gebracht, aber es war trotzdem ziemlich offensichtlich, was sie gerade getan hatten. Jedenfalls fand er das, und nach Kates Miene zu urteilen, wusste auch sie Bescheid.

Ethan zwang sich, mit seiner Aufmerksamkeit zu dem im Augenblick vorrangigeren Problem zurückzukehren. »Tess, entschuldige dich. Auf der Stelle.« Er verschränkte die Arme vor der Brust.

»Entschuldige.«

»Schon gut, Tess«, sagte Kate. »Ich bin jeden Nachmittag im Jugendzentrum, falls du Lust hast, mal wieder vorbeizukommen.«

»Danke für das Angebot. Das ist sehr großzügig von dir«, sagte Ethan mit einem gezwungenen Lächeln.

Jemand musste Tess bändigen, und zwar bald. Kein Wunder, dass Kelly ihre kleine Schwester bei ihm abgeladen hatte. »Sag mal, Kate, kannst du mir zufällig ein paar Kinderpsychologen empfehlen?«, fragte er.

»Das kannst du verdammt noch mal vergessen. Ich werde ganz sicher nicht mit einem Fremden reden.« Tess schlang die Arme um sich selbst und zog ihre Jacke enger, als wäre sie ein Schutzschild.

»Und ob du das wirst. War Kelly je mit dir bei einem Therapeuten?«, fragte er.

Tess schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Sie wusste nämlich genau, dass ich nicht hingehen würde.



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