Callihan, Kristen - The Darkest London 01 by Kuss des Feuers

Callihan, Kristen - The Darkest London 01 by Kuss des Feuers

Autor:Kuss des Feuers
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


19

»Soll ich diese Person abwimmeln, Mylady?«

Es war nach sechs und damit eine gänzlich unpassende Zeit für Besucher, was auch Gilroys gerümpfte Nase deutlich erkennen ließ. Darüber hinaus handelte es sich bei dem Besucher um einen Herrn, der noch dazu allein gekommen war. Was für ein flegelhaftes Verhalten, signalisierten Gilroys zuckende Nasenflügel.

Mirandas Finger bohrte sich in die Karte des Besuchers. Der Name, der darauf stand, grinste sie höhnisch an. Jetzt musste die Zeche bezahlt werden. Doch die Ahnung, wie viel das sein könnte, ließ einen bitteren Geschmack in ihren Mund steigen.

»Nein.« Mit zittrigen Fingern glättete sie ihre Röcke. »Ich werde den Herrn empfangen.« Sie wusste, dass ihre Stimme anders klang. Sie war alleine aufgewacht und es den ganzen Tag über auch geblieben. Archer mied sie. Sie spürte das, und sie hätte am liebsten auf etwas – oder vielleicht auch auf jemanden – eingeschlagen.

Sie legte die Karte weg. Da ihr Ehemann nicht da war, stellte der Besucher ein ideales Opfer dar. Davon abgesehen brauchte sie Antworten. Billy hatte einen seiner Bengel zu ihr geschickt, der ihr ausrichtete, über einen West Moon Club werde noch nicht einmal flüsternd geredet, und es gebe auch keine ähnlich klingenden Lokalitäten. Wenn man bedachte, wie sich Informationen in Billys Kreisen sonst mit rasender Geschwindigkeit verbreiteten, war das seltsam.

Der Herr stand mit dem Rücken zur Tür im Salon. Den Zylinder hielt er unter dem Arm, während er alles im Raum einer genauen Musterung unterzog. Als sie hereinkam, drehte er sich um,, und seine lebhaften, blauen Augen funkelten verschmitzt. »Ah, Lady Archer. Die Zeit vergrößert Ihre Schönheit nur noch.«

»Es ist ziemlich spät für einen Besuch, Sir«, meinte sie, während Gilroy die Tür schloss.

In McKinnons Augenwinkeln bildeten sich Fältchen. »Wäre es Ihnen lieber, dass ich Sie aufsuche, wenn Lord Archer zugegen ist?«

Sie ging durch den Raum und stellte sich neben den Kamin, sodass ein paar Waffen wie Kohleneimer und Feuerböcke in bequemer Reichweite waren. »Haben Sie etwa das Haus beobachtet?«

Er lächelte unbeschwert. »Etwas so Böses würde ich doch nie tun.« Sein glatter Gehrock warf Falten, als sich McKinnon entspannt aufs Sofa setzte. »Ich habe Archer zufällig die Shaftsbury runterreiten sehen. Er ruft ja immer einen ziemlichen Aufruhr hervor, wie Sie wohl wissen.« McKinnon seufzte entspannt und legte einen Arm über die Rückenlehne. »Ich glaube, eine Dame ist sogar tatsächlich in Ohnmacht gefallen.«

Erbsenhirnige Schwachköpfe. Sie musterte die vergoldete Bronzeuhr auf dem Kaminsims und wartete.

In seinen blauen Augen zeichnete sich die wachsende Erheiterung immer deutlicher ab. »Ach, kommen Sie schon, Madam. Wäre es nicht viel bequemer, wenn Sie sich hinsetzen würden?«

Es hatte wirklich keinen Sinn, wie eine stumme Statue herumzustehen. Auf diese Weise würde sie McKinnon nie loswerden. Steif bewegte sie sich zu dem Sessel, der ihm am nächsten stand, doch McKinnon runzelte die Stirn. »Soll ich etwa ganz allein hier auf dem Sofa sitzen?« Der spöttische Tonfall ging ihr durch Mark und Bein, als würde man mit spitzen Nägeln über eine Schiefertafel fahren. Sie bedachte ihn mit einem hasserfüllten Blick und stapfte dann wenig anmutig zum Sofa.

»So«, sagte er, als sie sich am anderen Ende auf die Couch fallen ließ.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.