Buschfeuer by Geason Susan

Buschfeuer by Geason Susan

Autor:Geason, Susan [Geason, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


11

Alles war rot

Als Rachel den Einsatzraum betrat, stieß sie fast mit Mike Ross zusammen, der herauskam. Die Erinnerung an ihre imaginäre Begegnung mit ihm war ihr so peinlich, daß sie Probleme hatte, ihm in die Augen zu schauen. Er fühlte ihre Verwirrung und begegnete ihr mit einem prüfenden Blick, dabei fiel ihm die leichte Röte auf ihren Wangen auf. Was wird hier eigentlich gespielt? fragte er sich. Ihm fiel auch auf, daß sie gut aussah.

Die reduzierte Feiertagsmannschaft war heute dankbar für die Klimaanlage, besonders diejenigen, die noch unter einem Kater von den Sylvesterparties litten. Draußen war es siebenunddreißig Grad heiß, und die starken Winde bliesen immer noch. Brände wüteten im Hunter Valley, bedrohten die Weinberge und die profitable Weinindustrie, ein großer Brand in Sydneys Südwesten war gelöscht worden.

Die Unterhaltung wandte sich den Bränden zu.

»Man sagt, der ganze Staat wird niederbrennen, wenn wir keinen Regen kriegen«, sagte Brett Marcantonio. Er machte sich Sorgen um die Schwester seiner Mutter und ihre Familie, die in Gosford an der Central Coast lebten, einem dicht besiedelten Streifen, der als Schlafstadt diente, neunzig Fahrminuten auf der Autobahn in den Norden von Sydney entfernt. Bis jetzt waren die Feuer in dem Nationalpark bei Gosford unter Kontrolle, aber wenn die Flammen ausbrächen und die Hügel herunterliefen, die die Stadt umgaben, könnten die Bewohner ins Meer getrieben werden.

»Grafton ist schon in Flammen aufgegangen«, sagte ein Beamter, der in diesem nördlichen Städtchen aufgewachsen war. »Ungefähr dreitausend Hektar sind in Nymboida vernichtet worden, wie ich zuletzt gehört habe. Ich werde die Gegend wahrscheinlich nicht wiedererkennen, wenn ich zurückgehe.«

Er schaltete ein kleines Transistorradio an, und Schweigen verbreitete sich für eine Sonderdurchsage. »Ein Brand ist durch Buschland im Westen von Newcastle gefegt und bedroht das Geschäftszentrum von Charletown«, verkündete der Sprecher. »Tausende sind aus ihren Häusern geflohen. Die Nationalparks von Dharug und Brisbane Water an der Central Coast und näher an Sydney, die Parks von Kuring-gai Chase und Lane Cove sowie der Königliche Nationalpark sind für die Öffentlichkeit geschlossen.«

Der Chef der Feuerwehr erzählte einem Reporter, daß zweitausend Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr die Brände bekämpften. »Es ist nur dem Einsatz der Feuerwehrleute zu verdanken, daß es noch keine umfangreichen Eigentumsverluste gegeben hat«, begann er. Dann brach die Beamten-Fassade zusammen. »Es ist grauenhaft da draußen.«

An der Lisa-Broderick-Front hatte es Jubel gegeben, als Lisas Verschwinden dem Crossley Bahnhof zugewiesen werden konnte, aber der Freund von Elena, ihrer Teenager-Zeugin, hatte wenig zusätzliches Licht auf den blauen Wagen werfen können. Ray Larsen hatte ihn am Wochenende verhört und damit Rachel die Freude verdorben, dem jungen Mann etwas Manieren beibringen zu dürfen.

»Ein ekelhaftes kleines Arschloch«, berichtete er. »Herausgeputzt in der neuesten Basketballausstattung. Ich habe ihn gefragt, ob seine Schule eine spezielle Abteilung für Zwerge hätte, und das hat ihn richtig auf die Palme gebracht. Ich habe gedacht, er würde anfangen, zu heulen.«

Die Männer wieherten, aufgeheitert durch einen kleinen Sieg gegen die jungen Punks, die ihre fingierte Straßenweisheit und Ablehnung jeglicher Autorität bei schwarzen amerikanischen Rappern und Nachwuchsgangstern abgeschaut hatten, die sie im Fernsehen sehen konnten, und die selbst ein abgesichertes Leben im Vorort führten.



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