Bullet Catcher 3: Johnny by Roxanne St. Claire

Bullet Catcher 3: Johnny by Roxanne St. Claire

Autor:Roxanne St. Claire
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Liebesroman
ISBN: 9783802583506
Herausgeber: Lyx
veröffentlicht: 2011-09-07T22:00:00+00:00


13

Was auch immer dieser Arzt ihr gesagt haben mochte, es hatte ihr offenbar die Sprache verschlagen, denn auf dem Weg nach Brookline war Sage ungewöhnlich still. Johnny stellte ihr ein paar Fragen, erhielt aber nur einsilbige Antworten.

Noch seltsamer aber war, dass sie ihm nicht tausend Fragen über das Vorstellungsgespräch stellte. Es war so kurz, hektisch und unangenehm gewesen, dass er ziemlich sicher war, dass Hendrick Kane gar niemanden brauchte und sich nur von Garron hatte überreden lassen.

Egal. Sage war schweigsam, und Johnny gefiel das nicht.

»Was habt ihr gegessen?«, erkundigte er sich und widerstand dem Drang, seine Hand in ihre zu schieben oder den Arm um sie zu legen.

Sie sah zu ihm auf, ihre haselnussbraunen Augen bildeten einen faszinierenden Kontrast zu ihrem efeugrünen Pullover. »Ist das alles, was dich interessiert?«

»Puh! Das ist hart.«

»Ich weiß nicht mehr, was wir hatten«, sagte sie. »Irgendwas.«

Am Essen selbst konnte diese sonderbare Vergesslichkeit nicht liegen. »Ich stelle jetzt mal eine wilde Vermutung an: Sean Connery hat dir nicht gegeben, was du von ihm wolltest.«

»Ich habe bekommen, was ich wollte. Er wird mir helfen.«

»Gut.« Johnny blickte durch das Fenster des Waggons nach draußen, wo Wäschereien, Blumenläden und anheimelnde kleine Feinkostgeschäfte vorbeizogen. »Hat er dir erzählt, dass er verheiratet ist?«

Er spürte ihren Blick. »Was ist los mit euch beiden? Spioniert ihr euch gegenseitig aus? Woher weißt du denn irgendetwas über ihn?«

»So, er hat mich also überprüft, was?«

»Jedenfalls hat er herausbekommen, dass das mit deiner Ausbildung gelogen war.«

Und hatte trotzdem den Gesprächstermin vermittelt. Nur um mit ihr allein sein zu können? »Worüber habt ihr sonst noch gesprochen?« Zum Beispiel darüber, warum er Personenschutz für sie bezahlte, ohne dass sie etwas davon wusste?

»Seine neue Praxis.«

Johnny nickte wissend. »Gynäkologie.« In seiner Stimme schwang offenbar so viel Skepsis mit, dass Sage sofort auf Abwehr umschaltete.

»Er hat sich auf Kinderwunschbehandlungen spezialisiert«, schob sie schnell nach. »Er hilft Frauen, Babys zu bekommen. Vielen erfüllt er damit einen Lebenstraum.«

»Da steckt viel Geld drin.« Zumindest genug, um sich einen Rund-um-die-Uhr-Schutz leisten zu können. »He, die nächste Haltestelle ist Washington Square«, sagte er. »Da wohnt –«

»Weißt du, Johnny …« Sie war offensichtlich mit ihren Gedanken ganz woanders. »Ich möchte immer noch gern mit den Leuten von der Website reden.«

»Tja, da kann ich dir leider nicht mehr helfen, Baby.«

»Warum nicht?«

»Ich habe gekündigt.« Auf ihren überraschten Blick hin fügte er hinzu: »Ich dachte, du würdest dich freuen.«

»Mich freuen? Mir ist es völlig egal, wo du arbeitest oder was du tust. Aber du bist – du warst – meine einzige Verbindung zu der Firma, und ich glaube immer noch, dass ich dort jemanden finden würde, der mehr über die Nacht weiß, in der Keisha entführt, oder besser gesagt: nicht entführt wurde.«

»Nun, ich habe jedenfalls gekündigt.«

»Warum?«

Er tätschelte ihre Hand. »Weil du es schrecklich fandest.«

Sie musste wider Willen lächeln. »Du bist nicht mein Freund, Johnny.«

»Man soll die Hoffnung nie aufgeben.«

Sie kamen am Washington Square an, und nachdem sie die Bahn durch die hinterste Tür verlassen hatten, folgte er ihr bis zu dem vierzehnstöckigen grau-weißen Kasten, in dem Ashley wohnte. Sie warteten, bis die Fußgängerampel grün wurde, ehe sie die Beacon Street überquerten.



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