Brutal vergeigt by Jürgen Seibold

Brutal vergeigt by Jürgen Seibold

Autor:Jürgen Seibold
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Silberburg
veröffentlicht: 2014-12-31T16:00:00+00:00


* * *

»Na, da waren Sie ja schon recht fleißig.«

Froelich war mit seiner Schilderung dessen, was er bisher erfahren hatte, zum Ende gekommen. Björn Radegerst, Kriminalhauptkommissar der Kripo Ludwigsburg, strich die Sahne auf seinem Stück Erdbeerkuchen glatt, stach mit der Gabel die Spitze ab und schob es sich grinsend in den Mund.

»Alex hat mir schon erzählt, dass Sie als Hobbydetektiv ganz gut sind. Und wenn Sie sich an Ihr Versprechen halten, keinen Mist zu bauen und alle Information zuerst und möglichst ausschließlich an uns weiterzuleiten, will ich gerne so tun, als wüsste ich nichts davon, dass Sie da draußen Ihre Nase in unseren Fall stecken.«

Radegerst war ein netter Typ. Sympathisches Äußeres, unkomplizierte Art, und dass er ein guter Bekannter von Alexander Maigerle war, erleichterte den Umgang natürlich zusätzlich.

»Sie dürfen natürlich nicht als … als unser freier Mitarbeiter auftreten, wenn Sie Leute befragen, das ist klar. Wie Sie Ihre Gesprächspartner zum Reden bringen, ist Ihr Problem – aber nach allem, was Sie mir gerade erzählt haben, scheinen Sie das ja im Griff zu haben.«

»Und welche Informationen haben Sie für mich?«

Radegerst sah ihn einen Augenblick lang verdutzt an, dann brach er in schallendes Lachen aus. Eine ältere Dame mit blaugrau leuchtendem Schopf drehte sich zu ihm um und warf dem Kripomann einen tadelnden Blick zu, bevor sie sich wieder ihrer Sahnetorte widmete.

»Auch da hat Alex nicht zu viel versprochen. Herr Froelich, Sie sind echt eine Marke.«

»Das habe ich heute schon mal gehört.«

»Ja, das kann ich mir vorstellen. Im Moment komme ich mir zwar vor wie in einem dieser alten Agentenfilme, wo Männer mit hochgeklapptem Mantelkragen geheime Botschaften austauschen – aber meinetwegen.«

Radegerst deutete mit der Gabel auf den Rest Erdbeerkuchen auf seinem Teller.

»Lassen Sie mich noch kurz aufessen, dann gehen wir ein Stück und ich überlege mir, was ich Ihnen verraten darf.«

Wenig später schlenderten sie die Ludwigsburger Fußgängerzone entlang.

»Hat es sich denn schon bestätigt, dass Mick Jägers Mikrofon manipuliert wurde?«, fragte Froelich, als Radegerst noch immer darüber nachdachte, welche Informationen er wohl ungestraft preisgeben durfte.

Radegerst sah ihn prüfend an.

»Alex Maigerle hat mir erzählt, dass Sie ihm versprochen, eigentlich sogar geschworen haben, dass Sie nichts ausplaudern, was Sie von der Polizei in diesem Fall erfahren. Das stimmt doch, oder?«

»Das versteht sich von selbst«, beteuerte Froelich, und er hoffte, dass Radegerst nicht auffiel, dass er der Frage nach dem Schwur auswich. »Ich kann Sie ja schlecht um Infos bitten, die Sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht an die Öffentlichkeit geben wollen – und das dann brühwarm irgendjemandem weitererzählen.«

Radegerst lächelte, und Froelich zuckte mit den Schultern.

»Ich meine das wirklich so, auch wenn ich mich jetzt etwas hölzern ausgedrückt habe.«

»Nein, nein, war alles korrekt so.«

Er lächelte noch mehr und schüttelte dabei den Kopf.

»Und? Was ist nun mit dem Mikrofon?«, hakte Froelich nach.

»Da haben wir einen ähnlichen … freien Mitarbeiter wie Sie mit im Boot. Ein Kollege von mir, der auch zu unserer Soko gehört, hat einen Kumpel, der für einen Musikalienhändler in Fellbach arbeitet und der dort unter anderem der Experte für Mikrofone ist. Unsere Techniker haben natürlich



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