Bravo, liebes Hausgespenst by Marie Louise Fischer

Bravo, liebes Hausgespenst by Marie Louise Fischer

Autor:Marie Louise Fischer [Fischer, Marie Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2017-03-30T00:00:00+00:00


„Eine gute Idee“, stimmte Peter zu, zufrieden, daß das Unheil der Hausarbeit noch einmal abgewendet zu sein schien.

„Eine fremde Person im Haus … das wäre mir äußerst unangenehm!“ sagte der Vater.

„Aber wieso denn?!“ widersprach Liane. „Es wäre doch nur für höchstens einen Monat.“

„Gerade deshalb. Wenn es für immer wäre, müßte ich mich wohl oder übel daran gewöhnen, aber so!“

„Ich jedenfalls denke nicht daran, mich Tag für Tag für euch in die Küche zu stellen!“

„Wenn du erst verheiratet bist, mußt du das doch auch“, erinnerte Peter.

„Das ist was ganz anderes! Wenn ich verheiratet bin, habe ich erst einmal nur für meinen Mann und mich zu sorgen, also für zwei Personen und nicht für vier.“ Liane reckte die Nase in die Luft. „Und außerdem strebe ich keine Ehe im althergebrachten Sinn an, sondern eine partnerschaftliche Aktionsgemeinschaft, das heißt, daß mein Mann auch seinen Anteil an der Haushaltsführung übernehmen muß. Wie ich euch kenne, würdet ihr aber alles auf mich abschieben.“

„Wann willst du uns so kennengelernt haben? Die große Abschieberin bist doch du!“ sagte Peter.

„Eine Dorfhelferin muß her oder ich ziehe aus!“

Herr Schmidt runzelte die Stirn. „Was heißt denn das nun schon wieder?“

„Es ist mir gerade eingefallen. Ich kann doch, solange Mutti fort ist, einfach zu meiner Freundin ziehen! Jetzt mach nicht so ein Gesicht, Vati, das ist doch die Lösung!“

„Du willst uns im Stich lassen?“ Jetzt war Herr Schmidt doch über Liane, die im allgemeinen sein Liebling war, einigermaßen entsetzt.

„Aber wieso denn! Das ist doch nur ein Vorschlag zur Lösung des Problems, und zwar der vernünftigste, der bisher gemacht wurde. Ihr könnt es ja genauso halten wie ich. Peter zieht zu Schorsch, Monika zu Ingrid …“

„… und Vati sucht sich eine Freundin!“ unterbrach Peter sie. „Also du hast wirklich Begriffe, Liane! Und was wird aus Kaspar? Und was aus Bodo?“

„Und wenn Mutti aus dem Krankenhaus kommt, findet sie ein völlig verwahrlostes Haus vor!“ stimmte Monika ihm zu.

„Ihr beide habt recht“, sagte der Vater, „wir können die Familie doch nicht einfach auflösen, nur weil niemand da ist, der den Haushalt macht.“

Liane sah ein, daß sie zu weit gegangen war und hüllte sich in Schweigen. Auch die anderen wußten nicht weiter und saßen stumm um den Tisch herum.

„Vielleicht sollten wir jetzt doch zuerst abspülen“, schlug Monika vor.

„Nein, das bringt uns nicht weiter“, sagte Peter energisch, „laßt uns das Problem ausdiskutieren.“

„Aber ich höre ja schon lange gar keine Vorschläge mehr.“

Peter fuhr sich durch sein strubbeliges blondes Haar, das in alle Windrichtungen auseinanderstrebte. „Fassen wir mal zusammen: Mutti ist krank und wird mindestens drei Wochen nicht mehr im Haus arbeiten können, wahrscheinlich noch länger, denn auch wenn sie entlassen ist, wird sie wahrscheinlich noch nicht gleich wie früher herumhupfen können. Wir anderen können oder wollen ihre Aufgaben nicht übernehmen. Vati würde ein fremdes Gesicht im Haushalt als störend empfinden. Ersatz für Mutti durch eine Dorfhelferin oder eine Hausangestellte fällt also flach. Was bleibt dann noch? Ein bekanntes Gesicht natürlich. Laßt uns überlegen, ob nicht jemand, den wir kennen, für Mutti einspringen könnte.“

„Das ist die Idee!“ rief Monika begeistert.



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