Braun, Gabriele von by Sendepause

Braun, Gabriele von by Sendepause

Autor:Sendepause
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-06-09T19:29:47+00:00


13

Die immer wieder propagierte Babyklausel, die besagt, dass man eine Schwangerschaft vor Ende des dritten Monats besser nicht offiziell macht, weil noch so viel passieren kann, verwerfe ich gnadenlos. Falls sich das kleine Ding in mir in den nächsten Wochen doch noch gegen mich entscheiden sollte, können mich wenigstens alle trösten. Zuerst rufe ich Franziska an. Schließlich war sie so gut wie dabei und hat neben mir als Einzige den Samengeber kennengelernt.

»Pia, ich fasse es nicht. Diese potenten jungen Männer aber auch. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, wie der Alex aussieht«, gibt sie zu.

»Ich auch nicht. Wahrscheinlich ist das auch besser so«, erwidere ich, ehe wir uns anderen Themen zuwenden.

Danach telefoniere ich mit Marie und Stefan, um sie an dieser phänomenalen Laune der Natur teilhaben zu lassen. In beiden Fällen folgt auf Sprachlosigkeit ungläubiges Nachfragen und darauf maximal als verhalten zu bezeichnende Freude. Das mag daran liegen, dass sie sich den Vater gern anders und nicht nur als eine Karikatur vorgestellt hätten. Und dass sie mir – genau wie ich – so eine Nummer nie zugetraut hätten. Bei meiner Mutter führt die freudige Nachricht zu einem herzzerreißenden Gefühlsausbruch.

»Kind, das ist das größte Geschenk, das du uns machen kannst«, schluchzt sie in den Hörer.

Meine Zerrissenheit verschweige ich, während ich die Fragen zur Vaterschaft beharrlich ignoriere. Ich würge sie mit Sätzen ab wie: »Bei uns wird es heute noch kräftig gewittern« oder: »Kannst du mir bitte bald mal das Rezept von diesem köstlichen Käse-Lauch-Auflauf schicken?«

Fehlt nur noch Britta. Ich lade sie zum Abendessen ein, um ihr die frohe Kunde persönlich zu überbringen. Es gibt Spaghetti, die ich mit Basilikumpesto aus dem Glas aufpeppe. Auf den Tisch stelle ich Wassergläser, in den Weinkühler kommt eine Flasche Ingwer-Litschi-Limonade.

»Willst du mir mit diesem für dich eher untypischen Brausebekenntnis etwas sagen?«, fragt Britta. Ich sehe dreiundsechzig Fragezeichen in ihrem Gesicht. Bevor ich etwas erwidern kann, beäugt sie mich kritisch. »Sag bloß, deine Leberwerte sind im Keller. War das in letzter Zeit doch ein bisschen zu viel Champagner? Oje, ich hoffe, es ist nichts wirklich Ernstes.« Britta wirkt besorgt.

So habe ich mir das hier ganz und gar nicht vorgestellt. Bin ich etwa gelb im Gesicht? Ich flitze in den Flur und werfe einen Blick in den großen Spiegel. Zum Glück sehe ich nicht aus wie ein Quietsche-Entchen. Meine Leber scheint gute Arbeit zu leisten. Zurück bei Britta, offenbare ich mich. »Mit meiner Leber ist alles in Ordnung. Ich bin schwanger.«

»Wie bitte?«, schreit sie.

»Noch kann ich es selbst kaum glauben.« Ich öffne die Limo und schenke uns ein.

»Ich auch nicht«, sagt Britta. Ihr Blick schreit förmlich nach der ganzen Geschichte. In allen Einzelheiten berichte ich ihr von meinem Abenteuer mit Alex. Bisher hatte ich ihr gegenüber auf wichtige Details wie sein Outfit und den Akt an sich verzichtet.

Britta hört mir aufmerksam zu, lacht ein wahnsinniges Lachen und schüttelt ein paarmal den Kopf. »Das soll dir mal jemand nachmachen.«

»Ach Britta, was wird denn jetzt mit mir und Richard? Ich muss es ihm so schnell wie möglich sagen. Aber er hat sich immer noch nicht gemeldet.



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