Brast, Heinz by Nur ein einziges Wort
Autor:Nur ein einziges Wort
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
Kapitel 15: Weihnachten
Erst als die kräftige Stimme John Sr. alle im Raum Anwesenden zur Ruhe auffordert, wird es schlagartig mucksmäuschenstill. Mit gelassenen Schritten begibt sich Tatjanas Bruder zum Weihnachtsbaum und beginnt mit der Geschenkverteilung, in dem er die Namen der Betreffenden laut und deutlich aufruft.
Inmitten dieser den Höhepunkt darstellenden Bescherung wird er durch das Klingeln an der Haustüre recht unwirsch unterbrochen. Als Tatjana dorthin eilt, um nachzuschauen, wer sie zu dieser frühen Morgenstunde und dazu noch am Weihnachtstag mit einem ungebetenen Besuch überraschen will, zuckt sie unwillkürlich zusammen.
Vor ihr steht nämlich in roter Robe und mit weißem Vollbart…... der lebendige Weihnachtsmann.
Plötzlich herrscht im Haus zum zweiten Mal an diesem Morgen absolute Totenstille. Selbst Tatjana hat es die Sprache verschlagen, als sie an der Person des Weihnachtsmannes vorbeischauend, einen Lieferwagen am Bordsteinrand stehen sieht. Eine weitere Person bringt aus dem Inneren des Kastenwagens mehrere Kartons, ja sogar ein ‚Mountain-Bike‘ und postiert alles in der Eingangshalle neben den dort noch immer stehenden ‚Weihnachtsmann‘, der jetzt mit einer tiefen Tonlage in der Stimme, zu sprechen beginnt.
Eigentlich sind es nur einige kurze Sätze, in denen er den Kindern erklärt, dass alle ja während des Jahres sehr brav gewesen seien und er daher auf einer Liste für jedes Kind alles das aufgeschrieben habe, was es sich gewünscht habe.
Den Erwachsenen, also der gesamten Familie König und allen Kindern und Enkelkindern, sowie als auch dem Gast, nämlich der kleinen Stefanie, wünscht er ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. So schnell wie alles gekommen ist, ist auch alles wie ein Traum vorbei.
Der ‚Weihnachtsmann‘ ist im dichten Schneetreiben wie von Geisterhand davongetragen, vor der Haustüre verschwunden.
Es ist inzwischen 7 Uhr 30 geworden, also immer noch recht früh an diesem verschneiten Weihnachtsmorgen. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen haben inzwischen ihre Geschenke ausgepackt und die vorausgegangene Aufregung ist nun einem fast unglaublichen Erstaunen gewichen.
Alle haben nämlich das bekommen, was sie sich eigentlich nur erträumt und wirklich nur erträumt hatten.
Die kleine Stefanie kann es nicht fassen, denn sie hat die schönste Puppe und zwar die mit der ‚Mamastimme‘ bekommen. ‚Aber woher wusste der Weihnachtsmann davon? Seit dem vergangenen Jahr hat sie nicht mehr daran geglaubt oder zumindest stark gezweifelt und nun gibt es ihn wirklich doch? Sie weiß genau und kann sich ganz bestimmt daran erinnern, dass sie von dieser Puppe nur geträumt und nicht mal ‚Tante Tatjana‘ davon erzählt, ganz zu schweigen, 100% nicht ihrem Papa. Aber woher weiß der Weihnachtsmann…?‘
Jeder der im Haus Anwesenden ist momentan mehr oder weniger mit sich selber beschäftigt, als Stefanie mit der wohl unschuldigsten Miene im Gesicht ihrer ‚Tante Tatjana‘ ein kleines nicht mal so gekonnt schön eingepacktes Schächtelchen in die Hände drückt. Aufgeregt von einem Fuß auf den anderen stampfend, tritt sie nicht Mal einen Zentimeter zurück, als Tatjana vorsichtig Schleife und Geschenkpapier von dem dunkelblauen Samtkästchen löst.
Obwohl Tatjanas Hände zittern, als sie den Deckel der kleinen Box aufklappt, überdenkt sie logisch, was das Kind sich wohl als Geschenk für sie ausgedacht hat. Das süße Mädchen, welches vor Freude fast auf Tatjanas Füßen
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