Brücke zum Menschen 22014: Raymond Franz - ein Leben für die Wahrheit (German Edition) by Gandow Thomas & Twisselmann Hans-Jürgen & Cook Will

Brücke zum Menschen 22014: Raymond Franz - ein Leben für die Wahrheit (German Edition) by Gandow Thomas & Twisselmann Hans-Jürgen & Cook Will

Autor:Gandow, Thomas & Twisselmann, Hans-Jürgen & Cook, Will [Gandow, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Unknown
veröffentlicht: 2014-05-03T16:00:00+00:00


Rainer Ref

Zeugnisse aus bewegter Zeit

Der Gewissenskonflikt“ - ein Glücksfall

Eigentlich hätte das Buch „Der Gewissenskonflikt“ niemals geschrieben werden sollen. Und bis zum 31. Dezember 1981 und darüber hinaus hätte auch der spätere Autor den Gedanken daran wohl weit von sich gewiesen. Er war zwar Ende Mai 1980 als Mitglied der „Leitenden Körperschaft“ der Zeugen Jehovas zurückgetreten. Aber er hatte gar nicht die Absicht, diese Religionsgemeinschaft zu verlassen. In der Zeit davor, als die unterschiedlichen und letztlich unvereinbaren Auffassungen und Denkweisen, die ihn von der Mehrheit des Leitungsgremiums trennten, immer deutlicher wurden, hatte er alles dafür getan, den Konflikt zu entschärfen und den endgültigen Bruch zu vermeiden.

Doch er war bereits als unzuverlässig gebrandmarkt, als er die Zentrale in Brooklyn verließ. Die Gegenseite war zum Einlenken nicht bereit. Sie war nicht in der Lage, seinen Wunsch zu respektieren, in Ruhe gelassen zu werden und mit seiner Frau ein Leben als einfacher Zeugen Jehovas zu führen. Es kam, wie es vorprogrammiert war: Er wurde zum Geächteten, dem man unter einem Vorwand „die Gemeinschaft entzog“.

Selbst in dieser Situation schwieg er weiter. Er gab keine Stellungnahmen zu seinem Fall oder zum Konflikt in der Religionsgemeinschaft ab, Presseanfragen beantwortete er nicht.

Dann aber setzte bei Raymond Franz ein Umdenken ein. Er schreibt: "In diesen zwei Jahren [seit seinem Rücktritt von der leitenden Körperschaft im Mai 1980] sind Motive, Charakter und Verhalten von Menschen, die aus Gewissensgründen nicht mit der Organisation einiggehen konnten, mit den übelsten Bezeichnungen belegt worden. Ihr Bemühen, das Wort Gottes allem anderen voranzustellen, wurde ihnen als Beweis des persönlichen Ehrgeizes, als Rebellion und Stolz, als Sünde gegen Gott und Christus ausgelegt. Man unterstellte sofort, daß niemand von ihnen aufrichtig gehandelt hatte, aus Liebe zur Wahrheit oder Treue gegenüber Gott. ... Die einzigen, die derlei Gerede hätten unterbinden können … und die obendrein den Gerüchteverbreitern hätten zeigen können, wie sehr Gott falsches Zeugnis haßt - diese Personen haben in Wahrheit zur Verbreitung von Gerüchten durch ihre Veröffentlichungen noch beigetragen." [34]

In dieser Situation entschloss er sich, für die Abweichler einzutreten. 1983 erschien „Der Gewissenskonflikt“ in Englisch. Für diejenigen, die sich mit den Zeugen Jehovas befassten, war das Werk eine Sensation: Erstmals in der Geschichte dieser Religionsgemeinschaft hatte ein früheres Mitglied der kleinen Führungsgruppe einen Bericht aus erster Hand verfasst, der einen Einblick in das Funktionieren und Agieren der ominösen „Leitenden Körperschaft“ gab.

Das Buch wurde in der Folgezeit in viele weitere Sprachen übersetzt. 1988 erschien eine erste deutsche Fassung im evangelischen Claudius-Verlag, eine zweite Auflage folgte 1996. Heute steht eine überarbeitete revidierte und erweiterte Auflage aus dem Jahr 2006 zur Verfügung, nun gemeinsam verantwortet vom Bruderdienst-Missionsverlag e. V. Hamburg und Ausstieg e. V. Karlsruhe.

Die Chronik eines Wandels

Das Werk ist im Kern ein Bericht über den Veränderungsprozess in der Leitung der Zeugen Jehovas Mitte der 1970er Jahre und gleichzeitig ein Zeugnis über eine schmerzhafte Wandlung des Autors.

In den ersten Kapiteln begründet er die Notwendigkeit des Buches und stellt seinen eigenen Werdegang dar, der 1971 zu seiner Aufnahme in die neu gegründete - damals allerdings noch einflusslose - „Leitende Körperschaft“ führte.



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