Bound to You – Requiem by Jamie McGuire

Autor:Jamie McGuire [McGuire, Jamie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-08T23:00:00+00:00

Neu

Der Sommer ging zu Ende, und Beth und ich mussten uns die Arbeitsaufteilung für den Zeitraum des nächsten Semesters überlegen und organisieren. Unser Stundenplan an der Brown würde es uns nicht erlauben, weiter so viele Stunden wie bisher bei Titan zu arbeiten.

Jared rief regelmäßig bei Claire an, um sich über Ryans Fortschritte zu informieren, die stetig größer wurden (manchmal ging es schneller voran, als Claire lieb war). Zu unser aller Verwunderung wehrte sich Ryan nicht gegen seine Ausmusterung. Er konzentrierte sich darauf, gesund zu werden und in die Staaten zurückzukehren – etwas, womit niemand von uns gerechnet hatte.

Wie versprochen versuchte Jared kein weiteres Mal, Shax, Donovan oder Isaac zu überfallen. Stattdessen arbeitete er wie besessen mit einem idiotensicheren Plan, einem, der sowohl über einen Plan B verfügte, als auch die Hilfe anderer in Anspruch nahm. Auf keinen Fall wollte er zulassen, dass ihm das Buch ein weiteres Mal entglitt.

Bex wuchs mehr als fünf Zentimeter, was gut war. Sein aufgeblasenes Ego brauchte jeden Kubikzentimeter Raum, den es kriegen konnte.

Jared und ich verbrachten den letzten Tag der Sommerferien an unserer Eiche. Wir streckten uns auf einer Decke aus, die Jared auf dem Gras im Schatten des Baumes ausgebreitet hatte. Träge und still lauschte ich mit geschlossenen Augen dem Summen der Insekten und dem Rauschen der Gräser im Wind.

»Ab morgen bist du offiziell ein College Junior«, sagte Jared mit stolzem Lächeln und strich mit der Blüte einer Wiesenblume über mein Kinn.

»Das bin ich«, sagte ich. »Wieder ein Sommer vorbei. Bleibt nur noch einer bis zu meinem Abschluss.«

Jared drückte meine Hand und blickte zur Schnitzerei über uns auf. »Hmmm … wo siehst du dich nächstes Jahr um diese Zeit?«

Ich lachte leise. »Ich habe keine Ahnung. Warum machen wir daraus nicht ein alljährliches Ereignis? Wir verbringen den letzten Tag der nächsten Sommerferien wieder unter unserer Eiche.« Jared verzog das Gesicht.

»Was?«

Er gab sich große Mühe, die zusehends tiefer werdende Falte zwischen seinen Brauen zu glätten. »Nichts.«

»Jared«, mahnte ich. Ich konnte wirklich schnell die Geduld verlieren, wenn er mir etwas vorenthielt, und dieses Risiko schien er in letzter Zeit immer häufiger eingehen zu wollen.

Er seufzte. »Ich hatte nur gehofft, deine Antwort würde anders ausfallen, das ist alles.«

»Wie anders?«

»Ich hatte gehofft, du sagst, du siehst dich nächstes Jahr um diese Zeit als Ehefrau«, erklärte er in gedämpftem Ton.

»Oh«, hauchte ich verlegen.

»Ich bemühe mich wirklich, Geduld zu haben«, sagte er und klang plötzlich sehr angespannt. »Aber ich verstehe nicht, warum du das ständig aufschiebst.« Er lachte nervös. »Eigentlich hatte ich angenommen, ich wäre jetzt längst verheiratet.« Seine Augen leuchteten, dennoch konnte ich die Besorgnis in seiner Stimme wahrnehmen.

»Darüber haben wir doch schon gesprochen, Jared. Oft. Ich habe jetzt einfach keine Zeit, um eine Hochzeit zu planen. Ich will das nicht aufschieben, ich habe nur zurzeit viel am Hals, das ist alles«, erklärte ich und drehte den Ring an meinem Finger.

Jared legte seine Hand auf meine. »Ich weiß, dass du viel um die Ohren hast. Aber es muss ja kein wer weiß wie aufwendiges Ereignis sein. Wir sind verlobt. Wir leben zusammen … gibt es da irgendein Problem, von dem ich nichts weiß?«

»Natürlich nicht.

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