Boston Berserks 01 - Vergeben & Vergessen (German Edition) by Velten Aurelia

Boston Berserks 01 - Vergeben & Vergessen (German Edition) by Velten Aurelia

Autor:Velten, Aurelia [Velten, Aurelia]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-08T23:00:00+00:00


Kapitel 22

„Ich wollte dir deinen kleinen Wettbewerb mit deiner Schwester nicht verderben…“

Über seine Schulter hinweg schenkte er ihr ein Grinsen, dabei fiel ihm sein gelockter schwarzer Pony in die Stirn. Für diesen modernen Männerhaarschnitt hatte er sicher ein Vermögen hingeblättert. Da war ihre Frisur im Gegensatz fast schmucklos – Teddy höchstpersönlich hatte ihr einmal die Spitzen gerade abgeschnitten, das war alles. Damit aber war Gracie immer zufrieden gewesen.

„Hast du nicht. Außerdem werde ich langsam zu alt dafür… soll sie ihr Wettfahren doch mit Tucker veranstalten.“

„Wie du immer auf deinem Alter rumhacken musst – du spielst in der NBA – ein großes Problem mit Kondition kannst du da kaum haben.“ Kopfschüttelnd betrachtete sie ihn nachdenklich. Lag es daran, dass er schon so viel erlebt hatte, oder warum fühlte er sich so alt?

„Da magst du Recht haben… aber ich überlege, nach dieser Saison meinen Titel als Captain an James Gibson abzugeben…“

„Bist du das Basketballspielen so sehr leid?“

„Nein, nicht unbedingt… Basketball hat mir geholfen, zurück ins Leben zu finden und mich dann vor so Einigem bewahrt. Wer weiß, wo ich heute wäre ohne Basketball…“

„Aber?“

„Man soll immer dann aufhören, wenn’s am schönsten ist. Ich will mein Team dieses Jahr zum Sieg führen, dann kann ich meine Karriere an ihrem Höhepunkt beenden. Ich will nicht, dass man später mitleidig über mich sagt, ich hätte früher aufhören sollen…“

„Was ist, wenn ihr nicht gewinnt?“

„Oh, wir werden gewinnen.“ Dabei war so viel Entschlossenheit in seiner Stimme, dass sie ihm nur glauben konnte.

„Und wer ist dieser James Gibson?“

Bevor er antwortete, reichte er ihr einen Fahrradhelm. Als sie ihn nicht sofort aufsetzte, tat er dies für sie, nahm ihn ihr wieder aus den Händen und setzte ihn ihr vorsichtig auf den Kopf. Gerade wollte sie protestieren – schließlich wusste sie, wie man einen Helm aufsetzte, auch wenn sie nicht Fahrradfahren konnte, aber da begann er schon zu erzählen.

„James der Feine…“, still lächelnd beschäftigte er sich mit dem Helmverschluss unter ihrem Kinn.

„Der Feine?“, verwirrt, gleichzeitig interessiert zog sie die Augenbrauen zusammen, sodass der Helm sich mit ihren Gesichtsmuskeln leicht bewegte.

„In fast jeder Sportart haben die Spieler Spitznamen… der Feine, das ist James’.“

„Warum nennen sie ihn so?“

„Natürlich hat er sich hochgearbeitet wie alle anderen, hat hart geschuftet, um zu den Spitzensportlern in der NBA zu gehören, aber er kommt aus wirklich gutem Hause, nicht von der Straße oder schlechten Vierteln wie ein paar von den anderen Jungs… Allein wegen seines vornehmen Vornamens hätten sie ihm diesen Spitznamen gegeben.“

Ja, James war wirklich eher ein Vorname, den man sich für eine britische Adelsfamilie vorstellte. Grace begann zu lachen.

„Und wie nennen sie dich?“

Zögernd betrachtete er sie. Ganz offensichtlich, war es ihm unangenehm.

„Den Wahnsinnigen.“

„Oh.“ Sie lachte noch lauter, bis sie sich den Bauch halten musste vor Schmerzen. „Warum…“, sie musste nach Luft schnappen, „…nennen sie dich so?“

„Nun…ich verbringe viel Zeit mit Bungeejumping oder Fallschirmspringen… es gibt noch hundert andere Extremsportarten, die ich ausprobiert habe. Seit die Mannschaft das spitz gekriegt hat, schütteln sie lachend die Köpfe über mich. Es gibt nur wenige Verrückte unter ihnen, die so etwas auch mal ausprobieren würden.



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