Bodyguard - Im Fadenkreuz by Bradford Chris

Bodyguard - Im Fadenkreuz by Bradford Chris

Autor:Bradford, Chris
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-cbj TB
veröffentlicht: 2016-07-14T11:48:38+00:00


KAPITEL 43

»Wir müssen verschwinden, Ash«, drängte Charley, als immer mehr Fans zum Café gelaufen kamen.

Der Wald schien plötzlich Hunderte Wildlinge auszuspucken. Immer schneller verbreitete sich die Nachricht, Mädchen aller Altersstufen schwärmten in den Park. Das war die Macht der sozialen Medien: sofortige Kommunikation, immer, überall – und sofortige Menschenaufläufe.

Ash schien die wachsende Zahl seiner Verehrerinnen nichts auszumachen. Er signierte einem Mädchen das T-Shirt, posierte mit ihm für ein Selfie. Bevor Charley ihn mit sich zerren konnte, sprang ein anderes Mädchen an seine Seite, hielt das Smartphone in die Höhe und Ash lächelte pflichtschuldigst.

»Komm schon!«, drängte Charley und packte ihn am Arm.

»He, jetzt bin ich dran!«, fauchte ein Fan gereizt und schob Charley mit einem Ellbogenstoß zur Seite.

Charley überlegte kurz, ob sie das Mädchen mit einem Handkantenschlag in den Hals ausschalten sollte. Aber dann fiel ihr der Ratschlag ihres Trainers für unbewaffneten Kampf wieder ein: Jede Selbstverteidigung muss notwendig, wohlüberlegt und dem Angriff angemessen sein. Deshalb wartete Charley, bis das Mädchen sein Foto mit Ash aufgenommen hatte, dann trat sie ihr hart auf die Zehen. Ein kleiner Dreher mit dem Absatz verstärkte die Wirkung.

»Oh, sorry!«, sagte Charley mit unschuldigem Lächeln, als das Mädchen vor Schmerz die Augen aufriss und nach Luft schnappte.

»Ist was mit ihr?«, fragte Ash besorgt.

»Nein, alles okay«, antwortete Charley lässig, »nur ein bisschen Herzflattern, weil du sie angelächelt hast.«

Während das Mädchen zum nächsten Stuhl humpelte, führte Charley Ash rasch vom Café weg.

»Muss leider los!«, rief Ash und winkte seinen Fans zum Abschied zu.

Aber das hielt sie nicht davon ab, ihm zu folgen. Und so führte Ash wie der Rattenfänger von Hameln eine immer weiter wachsende Herde von Fans durch den Park. Ständig wurde fotografiert und gefilmt, die Fans drängelten sich, um ein Autogramm zu bekommen. Und Ash lächelte sein charakteristisches Lächeln, während er im Gehen Autogramme gab und das Gesicht zu jeder Kamera drehte, die auf ihn gerichtet wurde: Ash, der Vollprofi, war in seinem Element.

»Sorry, Leute! Macht Platz!«, befahl Charley ein paar Fans, die Ash den Weg versperrten.

»Wie kommst du dazu, uns herumzukommandieren?«, wollte eines der Mädchen wütend wissen und baute sich vor Charley auf.

»Ich sage: Lass ihn durch!«, befahl Charley noch einmal. Ihre stahlharte Stimme und der eisige Blick überzeugten das Mädchen, dass es besser war nachzugeben.

Aber immer mehr Fans drängten sich an Ash heran und lenkten seine Aufmerksamkeit auf sich, sodass Charley praktisch Augen und Ohren für ihn sein musste. Sie versuchte, ihn in Richtung des Haupteingangs zu steuern. Aber es wurde rasch klar, dass sie es nicht schaffen würden. Als sie aus dem Wald auf die offenen Wiesen kamen, entdeckte sie eine noch größere Menge, die heranströmte. Die Fans, die vor dem Hotel gewartet hatten, hatten die Neuigkeit offenbar über das Netz erfahren und sich sofort auf den Weg gemacht. Wo zum Teufel war Rick? Ohne ihn oder Vince als Verstärkung würde Charley bald nichts mehr ausrichten können. Sie hatte einfach nicht die physische Präsenz oder die Autorität, die die älteren Bodyguards besaßen, um Ash mitten unter so vielen Leuten wirkungsvoll abschirmen zu können. Für die Fans war sie nichts weiter als eine weitere Ash-Verehrerin.



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