Bodenstein & Kirchhoff 09 - Muttertag by Neuhaus Nele

Bodenstein & Kirchhoff 09 - Muttertag by Neuhaus Nele

Autor:Neuhaus, Nele [Neuhaus, Nele]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ullstein
veröffentlicht: 2018-11-18T23:00:00+00:00


* * *

»Es macht mich grundsätzlich misstrauisch, wenn wir einen solchen Hinweis bekommen«, sagte Bodenstein auf dem Weg nach Frankfurt. »Wie ein Feuerwehrmann, der Brände legt und dann als Erster vor Ort ist, um sich beim Löschen hervorzutun.«

»Das ging mir auch durch den Kopf«, pflichtete Dr. Harding ihm bei. »Nicht selten kehren Täter an den Ort des Verbrechens zurück, geben der Polizei Hinweise oder mischen sich unter die Schaulustigen.«

»Was halten Sie von Vogt?«, wandte Bodenstein sich an den Profiler.

»Er machte auf mich einen reflektierten und besonnenen Eindruck«, erwiderte Dr. Harding.

»Aber er gehört zum Kreis der Verdächtigen«, sagte Pia. »Er ist bei Theo Reifenrath über Jahre hinweg regelmäßig ein und aus gegangen und war ein Pflegesohn, genau wie Claas Reker, André Doll und Sascha Lindemann.«

»Sollte sich unter dem Poolhaus etwas finden, eine weitere Leiche vielleicht oder ein anderer Hinweis auf die Taten«, entgegnete Dr. Harding, »dann ist Vogt unser Mann.«

Der Verkehr auf der A 5 lief flüssig, während sich auf der Gegenseite ein Stau vor einer Baustelle gebildet hatte. Auf der rechten Seite tauchte die Frankfurter Skyline auf. Am Westkreuz bog Bodenstein in Richtung City ab. Im Schritttempo quälten sie sich an der Messe vorbei, von einer roten Ampel zur nächsten. Pias Handy begann zu klingeln. Sie schaltete ihr Bluetooth ein und nahm das Gespräch an.

»Ich habe eben einen Anruf aus Hamburg gekriegt«, tönte Kai Ostermanns Stimme aus dem Lautsprecher. »Der Kollege hat mich auf einen ungeklärten Todesfall aus dem Jahr 1997 aufmerksam gemacht, und ich wurde stutzig, als ich gehört habe, an welchem Tag die Frau verschwunden ist.«

Pia spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Noch ein Opfer!

»Am Muttertag?«, mutmaßte sie.

»Exakt. Elke von Donnersberg, 48, verschwand am Sonntag, den 11. Mai 1997 in Hamburg. Sie ging wie jeden Morgen im Jenischpark joggen und kehrte nicht mehr zurück. Ihre Leiche wurde zwei Monate später in Höhe der Schiffsbegrüßungsanlage am Hanskalbsand, einer Insel in der Elbe, gefunden.«

Pia wechselte einen Blick mit Bodenstein.

»War sie mit dem Auto unterwegs?«

»Nein. Sie wohnte an der Elbchaussee in Othmarschen und joggte jeden Morgen dieselbe Strecke von zu Hause aus.«

»Hatte sie Kinder?«, wollte Dr. Harding wissen.

»Ja. Zwei Söhne. Damals neun und elf Jahre alt.« Kai räusperte sich. »Aber jetzt kommt’s: Der Torso der Leiche war in Plastikfolie eingewickelt. Die Kollegen nahmen damals an, dass sie sich in Folie verheddert haben könnte. In der Elbe schwimmt immer eine Menge Dreck rum, deshalb haben sie dieser Sache keine größere Bedeutung beigemessen. Für mich ist es aber eine mögliche Parallele zu unseren anderen Fällen.«

»Das könnte durchaus sein«, bestätigte Harding. »Der Tag des Verschwindens und die Folie sind die Handschrift unseres Täters.«

»An der Leiche fehlte ein Ring mit einem Aquamarin«, fuhr Kai fort. »Dass er im Wasser abgefallen ist, ist unwahrscheinlich, denn sie hatte noch ihren Ehering am Finger, und den Aquamarin-Ring trug sie immer unter dem Ehering.«

»Worauf willst du hinaus?«, fragte Bodenstein.

»Dr. Harding hat erwähnt, dass der Täter vielleicht die Autoschlüssel als Trophäen behält«, sagte Kai. »Ich habe mir mal die Falldaten bei POLAS etwas genauer angesehen und festgestellt, dass es zwischen Eva Tamara



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