Blutmond by Fiona Schwarz

Blutmond by Fiona Schwarz

Autor:Fiona Schwarz
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-06-18T22:00:00+00:00


Kapitel 14

(Anna)

Als ich am Mittag in das Ratszimmer gebracht wurde, versuchte ich so gefasst und sicher wie möglich zu wirken.

Schließlich fragten mich die Vorsitzenden:

„Hast du dich entschieden?“

Ich nickte. „Ja.“

„Wie ist deine Entscheidung ausgefallen?“, fragte die Vorsitzende.

„Ich wähle die erste Variante.“ Ich war erleichtert, dass meine Stimme weder brach noch verunsichert klang.

Ich hörte, wie einige im Raum hörbar nach Luft schnappten. Wahrscheinlich hielten sie mich für besonders verrückt. Das war meine Entscheidung ja auch zweifelsohne.

„Du bist dir ganz sicher, dass …“ Doch bevor der Vorsitzende seine Frage beenden konnte, flog die Flügeltür auf und Bastian stürmte herein.

„Tu das nicht!“, rief er aufgebracht.

„Es ist meine Entscheidung“, entgegnete ich tonlos.

Er warf mir einen verzweifelten Blick zu, bevor er sich an die Vorsitzenden wandte. „Wartet bitte eine Minute, bevor ihr diese Entscheidung akzeptiert.“

Dann beugte er sich zu mir vor, sah mich flehentlich an. „Bitte überlege es dir! Du brauchst dich nie vor mir oder irgendwem anders zu fürchten, wenn du eine von uns wirst!“

Beharrlich schüttelte ich den Kopf.

Bevor ich begriff, wie mir geschah, hielt er meine Schultern fest umklammert.

Verzweifelt schüttelte er mich leicht.

„Anna, schau mich an und hör mir zu!“

Mit einer schnellen Bewegung umfasste er mein Kinn, sodass ich ihn ansehen musste.

„Wenn du nicht für mich, dich oder sonst irgendwen am Leben bleibst, dann wenigstens für deinen Sohn, damit du irgendwann zu ihm zurück kannst; und versuche mir jetzt nicht weiszumachen, dass du das nicht willst.“

Das saß natürlich und traf voll ins Schwarze.

„Das ist nicht fair“, fuhr ich ihn an, bevor meine Stimme brach. „Einfach nicht fair.“

„Aber notwendig, um dich vor dieser Dummheit zu retten“, rechtfertigte er sich.

„Bleibst du bei deiner Entscheidung?“, fragte der Vorsitzende schließlich.

„Gib diesem Ausweg eine Chance“, flüsterte er bittend, nahm meine Hand und drückte sie leicht. „Bitte! Mehr will ich gar nicht!“

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich antwortete.

„Nein.“

Er nickte anerkennend. „Dann gehe ich davon aus, dass du dich entschieden hast, eine von uns zu werden?“

Ich nickte und antwortete tonlos. „Ja.“

„Dann ist dieses Urteil hiermit beschlossen“, verkündete der Vorsitzende.

„Trotzdem bleibst du vorerst hier auf dem Gelände. Innerhalb dieses Geländes kannst du dich bewegen, wie du möchtest. Du bekommst ein anderes Zimmer und kannst auch alle Gemeinschaftsräume hier im Schloss benutzen, als ob du schon dazu gehören würdest. Hast du noch Fragen?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nun gut, dann kannst du den Raum verlassen. Bastian wird dir alles zeigen.“

Der Vorsitzende nickte Bastian zu. Dieser verstärkte den Griff um meine Hand und zog mich mit sich nach draußen.

Ich ging schweigend neben ihm her. Vor einer großen Marmortreppe in der Eingangshalle blieb er stehen, umfasste mein Gesicht, sodass ich ihn ansehen musste.

Seine blauen Augen bohrten sich in meine braungrauen. „Danke“, flüsterte er.

In den folgenden zwei Stunden war er sehr damit beschäftigt, mir alles im Haus zu zeigen und mich herumzuführen.

Ich war überrascht, dass es sogar einen Billard- und Bowlingraum gab. Den hätte ich am wenigsten in diesem Schlosskeller vermutet.

Als Letztes zeigte er mir ein kleines Zimmer mit Bad en suite, das ich von nun an bewohnen sollte. Es war sehr luxuriös mit Himmelbett, Kronleuchter und einem ausladenden Schrank eingerichtet.



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