Bluthochzeit mit dem Highlander by Gayle Callen

Autor:Gayle Callen [Callen, Gayle]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733768294
Herausgeber: 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

11. KAPITEL

Der Schotter gab unter Maggies Füßen nach und direkt vor ihr lagen zwei kleinere Felsbrocken, die vorher nicht zu sehen gewesen waren. Beim Versuch ihnen auszuweichen, rutschte sie jedoch aus. Sie schrie laut auf und ruderte wie wild mit den Armen, aber es gab nichts, woran sie sich hätte festhalten können. Deshalb schlitterte sie seitwärts einen Abhang hinab. Sie kam erst zum Stehen, als sie hart auf einen Felsen aufschlug, und fühlte dabei einen stechenden Schmerz, als ihr Knöchel sich verdrehte. Aber sie hielt sich an dem Felsen fest.

Sie rang nach Atem und versuchte zu erkennen, wie weit sie den Abhang hinuntergerutscht war. Plötzlich regnete es Steine und Erde auf sie herab.

„Maggie!“

Sorge schwang in Owens Stimme mit, als er von weiter oben nach ihr rief, aber sie war nicht so dumm, sich einzubilden, dass ihm irgendetwas an ihr lag, außer als Mittel zum Zweck im Machtspiel zwischen den Clans. Sie bekam von seinem Arm einen harten Schlag auf den Rücken, als er versuchte, sich genau wie sie an dem Felsen festzuhalten. Es gelang ihm, neben ihr stehen zu bleiben, während das Geröll um sie herum niederprasselte. Er nahm sie in die Arme, um sie davor so gut wie möglich abzuschirmen. In ihrem Knöchel breitete sich ein pulsierender Schmerz aus, aber das machte ihr weniger Sorgen als die Frage, wer die Felsbrocken dort hingelegt hatte, wo Owen und sie sie nicht sehen konnten, bis es zu spät war.

Aber das waren doch Felsen an einem Berghang, wies sie sich selbst im Stillen zurecht. Die konnten genauso gut von alleine dort hingerollt sein. Sie durfte nicht zulassen, dass der unbekannte Schurke sie paranoid machte.

Doch dann fiel ihr wieder ein, dass Martin vor Euphemias Haus herumgelungert hatte, und ein Schauer überlief sie. Aber er war ein alter Mann – sie hätten ihn doch bestimmt gehört, wenn er versucht hätte, den steilen Pfad hinaufzuklettern?

Als kein Geröll mehr auf sie herabregnete und es wieder ganz still war, hob sie den Kopf und sah Owen an. Er hatte Schmutzstreifen im Gesicht und runzelte die Stirn. Ob vor Wut oder Sorge hätte sie nicht sagen können.

„Alles in Ordnung, Mädchen?“, fragte er streng.

Zum ersten Mal klang in seiner Stimme der Dialekt der Highlands an, und es gefiel ihr überhaupt nicht, dass ihr dabei ganz warm ums Herz wurde. In ihr tobte ein Chaos von Gefühlen, von Unruhe über Sehnsucht und Verzweiflung bis hin zu Verwirrung.

„Maggie, antwortet mir.“

Jetzt sprach er wieder wie immer, aber sie wusste, was sie gehört hatte. „Alles in Ordnung. Ich habe mir den Knöchel verstaucht, aber ich bin nicht ernsthaft verletzt.“

„Ihr dürft nicht so achtlos in den Bergen herumlaufen“, sagte er streng.

„Nein, das sollte ich wirklich nicht.“

Er hatte den Mund geöffnet, als ob er ihr eine Standpauke halten wollte, aber sie hatte ihm bereits die Antwort gegeben, die er erwartet hatte. „Dann kommt, sehen wir uns Euren Knöchel an.“

Er stand auf und sie gestattete ihm, sie bei den Händen zu nehmen und ihr beim Aufstehen zu helfen. Vorsichtig versuchte sie, den Knöchel zu belasten und dabei zu verbergen, dass sie vor Schmerzen zusammenzuckte.

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