Blutengel 01 - Nathaenael by Landers Kim

Blutengel 01 - Nathaenael by Landers Kim

Autor:Landers Kim
Die sprache: deu
Format: epub


17.

Feuer! Tessa saß senkrecht im Bett. Ihr Herz raste und jagte Adrenalin durch den Körper. Ängstlich suchte ihr Blick nach Flammen. War da nicht eben draußen im Flur ein Knistern gewesen?

Sie lugte zur Tür hinüber und atmete erleichtert aus, als sie weder Flammen noch Rauch entdeckte. Es war ein Traum. Du bist nicht mehr in Sacred Hearts. Es brauchte einen Moment, bis ihr das bewusst wurde und auch wo sie sich befand.

Hell’s Bar.

«Willkommen in der Hölle», sagte sie laut. So sah es hier auch aus in dieser finsteren Kaschemme, im Nirgendwo New Yorks.

Trotz ihrer Vorbehalte fühlte sich hier sicherer als in Sacred Hearts, was nicht zuletzt an Nathanaels Gegenwart lag.

Die Erinnerungen an den Gefallenen mit den schwarzen Flügeln kehrten zurück, sein bohrender Blick und die eindringliche Stimme, die in den hintersten Winkel ihres Geistes gedrungen war und ihr Denken ausgeschaltet hatte.

Nie hätte sie geglaubt, so leicht beeinflussbar zu sein, dass sie freiwillig in den Tod springen würde. Stets hatte sie sich zur Kategorie selbstbewusster Frauen gezählt, die so leicht nichts erschüttern konnte und die sich nicht beeinflussen ließen. Sie war nicht zurechnungsfähig gewesen, als hätte sie unter Drogen gestanden. Niemals durfte sich das wiederholen. War es Hazel ähnlich ergangen? Sie war es der Freundin schuldig, die Umstände ihres Todes aufzuklären.

Wie gern hätte sie ihre Gedanken jetzt mit Nathanael geteilt. Aber er war gegangen, nachdem sie eingeschlafen war. Ihr wurde ganz heiß bei dem Gedanken, dass Nathanael ihren nackten Busen berührt hatte.

Warum war er nicht bei ihr geblieben? Aus Rücksicht auf ihre körperliche Verfassung? Oder steckte etwas anderes dahinter?

Dabei hatte sie alles darauf angelegt, ihn zu reizen. Deutlich hatte sie seine Erregung gespürt. Sie war enttäuscht, weil er sich so einfach davongestohlen hatte.

Wenn sie nur an seine Küsse dachte, begann es in ihrem Schoß zu pochen. Nathanael war unglaublich heiß und sinnlich und ihr verflixter Körper reagierte darauf mit einer Intensität, die sie erschreckte. Sein verschleierter Blick hatte ihr verraten, wie sehr er um seine Beherrschung rang. Tessa lächelte. Bald würde er seinem Verlangen nachgeben, das spürte sie.

Statt über Nathanael nachzugrübeln, sollte sie lieber an Ernest denken. Ob Joel ihn gefunden hatte? Sie musste hinunter in die Bar gehen und nachfragen.

Doch in diesem Aufzug konnte sie unmöglich die Bar betreten. Sie stank noch immer fürchterlich und ihre Haare klebten am Kopf. Eine Dusche und frische Kleidung waren jetzt gefordert.

Der Dielenfußboden knarrte unter ihren Füßen, als sie zu dem einzigen Schrank des Zimmers hinüberlief, um nach etwas Tragbarem zu suchen.

Als sie den Schrank öffnete, klopfte es an der Tür. Sofort schnellte ihr Puls in Erwartung seiner Rückkehr in die Höhe. «Nathanael?»

«Nein, ich bin es, Cynthia. Ich bin nur gekommen, weil Ihr Bruder gleich hier sein wird.»

Endlich gute Nachrichten. Tessa konnte es kaum erwarten, Ernest in die Arme zu schließen. Sie öffnete einen Spaltbreit die Tür. Als Cynthia sie mit gehobenen Brauen taxierte, zupfte Tessa verlegen an dem Hemd, das ihr fast bis zu den Knien reichte.

«Sagen Sie nichts, ich weiß, ich sehe scheußlich aus. Aber im Schrank war nichts Passendes.» Tessa zog eine Grimasse.



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