Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte by Roberts Nora

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte by Roberts Nora

Autor:Roberts, Nora [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-22T16:00:00+00:00


12

Ryder tat sich schwer, die Beziehung zwischen ihm und Hope zu definieren. Sie waren nicht wirklich ein Paar, aber mehr als bloß Freunde.

Wie auch immer man es nennen wollte, es gefiel ihm.

Trotzdem benahm er sich ein wenig seltsam. So stellte er seinen Wagen nicht hinter dem Hotel ab, sondern parkte lieber bei der Pizzeria oder auf der Baustelle. Und das, obwohl im Grunde jeder wusste, dass zwischen ihnen etwas lief. Trotzdem hätte er es irgendwie falsch gefunden, vor aller Welt zu demonstrieren, dass die Geschäftsführerin des BoonsBoro Inn seit einer Weile nicht mehr nur die Managerposition innehatte.

Und ebenso befremdlich war es, dass er stets über die Außentreppe in den zweiten Stock des Hotels ging, statt einen der Eingänge im Erdgeschoss zu benutzen. Dann warteten er und D.B. in ihrer Wohnung darauf, dass sie mit ihrer Arbeit fertig war. Den Gästen begegnete er nie.

Dennoch bekam er jetzt viel mehr vom Hotelbetrieb mit als vorher – und ihm wurde bestätigt, was er längst wusste: dass Hope den Laden perfekt im Griff hatte. Was Organisationstalent betraf, stand sie seinem Bruder Owen in nichts nach.

Und auch nicht in puncto Effizienz und Planung.

So schrieb sie auf ihrem Handy Nachrichten an ihre E-Mail-Adresse im Büro. Dass im N&N die Fernbedienung kaputt sei, im W&B etwa Toilettenpapier fehle und in anderen Zimmern Kugelschreiber und Infomappen oder dass irgendwo Glühbirnen erneuert werden müssten. Bei größeren Mängeln machte sie mit ihrem Handy Fotos und schickte sie ebenfalls als Memory an den Büro-PC. Damit ersparte sie sich zusätzliche Wege, denn sie lief auch so genug treppauf, treppab. Um in allen Kühlschränken Getränke nachzufüllen oder um frischen Kaffee für die Gäste bereitzuhalten. All das gehörte schließlich zum besonderen Service des Hauses, auf den man zu Recht stolz war.

Allerdings fand Ryder, dass diese Gründlichkeit bei ihr zu einer regelrechten Marotte geworden war. Seiner Meinung nach brauchte sie ihre Listen, ihre Planungen wie die Luft zum Atmen. Und genau wie Owen brachte sie an den seltsamsten Stellen irgendwelche Haftnotizen an.

Unweigerlich klebten überall in ihrer Wohnung die kleinen gelben Zettelchen. Bier ist im Kühlschrank stand zum Beispiel an der Kühlschranktür, als könnte er das Ding nicht einfach aufmachen und nachschauen. Ein andermal forderte ihn ein Zettel, den sie an einem Topf auf dem Herd befestigt hatte, dazu auf: Wenn du Hunger hast, wärm dir einfach die Nudelreste auf.

Als wäre er sonst nicht auf die Idee gekommen, das zu tun.

Trotzdem musste Ryder zugeben, dass ihm ihre Fürsorge durchaus sympathisch war. Zum Glück konnte sie auch mal sämtliche Planungen über den Haufen werfen und ganz spontan sein. Beruflich und privat. Sie hatte ihn bereits mit einer Flexibilität überrascht, die er selbst kaum aufbringen würde.

Nicht zuletzt betraf das ihre Beziehung.

Bei Hope war er eher darauf gefasst gewesen, dass sie Regeln aufzustellen versuchte. Weit gefehlt. Sie nahm die Dinge einfach, wie sie kamen. Nein, es gab wirklich nichts auszusetzen an ihrem Arrangement, dachte er und baute in dem künftigen Fitnessstudio das nächste Fenster ein.

Während er noch an sie dachte, entdeckte er sie jenseits des Parkplatzes, wie sie dem Jungen von der Wäscherei beim Heraustragen der gebrauchten Wäsche half.



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